Du hast eine tolle Idee? Aber zu wenig Geld, um sie umzusetzen?
Auf dem Crowdfunding-Marktplatz der Basellandschaftlichen Kantonalbank treffen sich Menschen mit guten Ideen und Menschen, die gute Ideen #miteinandererfolgreich unterstützen.
Laut EcoWatch gelangen jedes Jahr acht Millionen Tonnen Plastikmüll in die Weltmeere. Der künstliche Dreck verursacht dort Schäden in Höhe von 13 Milliarden Dollar pro Jahr. 2012 hatte ein junger Niederländer eine Idee, was man dagegen unternehmen könnte: Mit speziellen Barrieren soll der Müll automatisch aus den Ozeanen geholt werden. 2013 opferte Boyan Slat dem Projekt sein Studium und begann, auf Kickstarter Geld für seine Idee zu sammeln.
Mit dem Geld gründete Slat die Organisation The Ocean Cleanup. Zwar kann uns auch Slats ingeniöses Projekt nicht ganz vom Plastik befreien: Unrat, der kleiner als zwei Zentimeter ist, kann nicht geborgen werden, und andere Teilchen schweben in zu grosser Tiefe. Doch wenigstens wäre mal ein wichtiger Anfang gemacht.
Bleiben wir beim Plastikmüll: Azza Abdel Hamid Faiad will die Polymere im Plastikmüll mithilfe von Katalysatoren zu Biotreibstoff abbauen. Das ist an sich keine neue Idee, aber die junge Ägypterin hat einen besonders effizienten Katalysator gefunden: Alumosilikat.
Azza, die ihre Methode entwickelte, als sie 16 Jahre alt war, gewann 2011 den European Fusion Development Agreement Award für junge Wissenschaftler. Sie hofft, dass ihr Verfahren dabei hilft, aus dem enormen ägyptischen Plastikberg wertvolle Treibstoffe wie Methan, Propan und Ethan zu gewinnen, die dann wiederum zum Biotreibstoff Ethanol verarbeitet werden.
Kunststoffe werden heutzutage zum grössten Teil synthetisch aus ungesättigten Kohlenwasserstoffverbindungen (Erdöl, Kohle und Erdgas) hergestellt. Das ist nicht unbedingt ideal für die Umwelt – vor allem, wenn der Plastik danach als Müll im Meer landet (siehe Punkt 1).
Das müsste nicht so bleiben, wenn es nach Elif Bilgin geht. Die junge Türkin hat entdeckt, dass sich Bio-Kunststoff auch aus Bananenschalen herstellen lässt. Als mögliches Einsatzgebiet sieht sie die Isolierung von Kabeln. Bananenschalen fallen in ungeheuren Mengen an: Allein in Thailand sollen es pro Tag an die 200 Tonnen sein, die weggeworfen werden.
Tanzen verbraucht Energie, das weiss jeder, der schon mal eine Nacht durchgetanzt hat. Diese kinetische Energie nutzbar zu machen, das ist die Idee hinter «Sustainable Dance Club». 2008 wurde in Rotterdam der erste ökologische Club («Sustainable Dance Floor», SDF) eröffnet: «Club Watt».
Niederländische Ingenieure tüftelten ein elektromechanisches System aus, das kleine vertikale Bewegungen in eine Drehbewegung umwandelt und so einen Generator antreibt. «Club Watt» musste 2010 schliessen, aber 2012 gab es weltweit bereits 17 permanente SDF-Installationen. Dort und an zahlreichen Events produzierten rund 950'000 Besucher 2 Milliarden Joules.
Gleich geht's weiter mit den genialen Erfindungen. Zwischendurch aber kurz ein Hinweis:
Nicht geringe Umweltschäden entstehen in manchen Entwicklungsländern, weil die Menschen zum Kochen Holz sammeln müssen: Die Abholzung fördert die Erosion. Und wenn nicht Holz zur Verfügung steht, müssen die Menschen teure Brennstoffe kaufen, die zudem viel Rauch produzieren.
Eine Lösung für dieses Problem sind solarbetriebene Öfen – zum Beispiel das Modell «Infinity Bakery». Ein solarbetriebener Herd kann im Jahr zwei bis drei Tonnen CO2 einsparen – so viel, wie ein Kleinwagen auf 15'000 Kilometern emittiert.
In vielen afrikanischen Ländern gibt es für die meisten Menschen kein fliessendes Wasser im Haus. Oft nicht einmal in der direkten Umgebung. Meistens sind es die Frauen, die das Wasser über weite Strecken holen müssen. Die traditionelle afrikanische Methode besteht darin, die Gefässe auf dm Kopf zu balancieren. Was elegant aussieht, kann schwere Verletzungen der Wirbelsäule oder des Schädels verursachen.
Bereits 1991 erfanden die Südafrikaner Johan Jonker und Pettie Petzer eine Alternative: den Hippo-Wasser-Roller. Damit können ungefähr 90 Liter aufs Mal transportiert werden – mit der traditionellen Methode sind es lediglich 10 bis 20 Liter. Dies reduziert auch die Anzahl der Gänge zur Wasserstelle beträchtlich.
Ein Liter Urin bringt sechs Stunden Strom. Den Generator, der diese Energie produziert, haben 2012 vier 14-jährige Mädchen aus der nigerianischen Metropole Lagos entwickelt: Duro-Aina Adebola, Akindele Abiola, Faleke Oluwatoyin und Bello Eniola. Das Verfahren der Mädchen holt den Wasserstoff aus dem Urin und filtert das Gas, bevor es den Generator antreibt.
Solche Innovationen stammen nicht selten aus Entwicklungsländern, wo die Energieversorgung notorisch unzuverlässig und schlecht ist.
Der deutsche Physiker Winfried Wilcke erforscht mit seinem Team für den amerikanischen IBM-Konzern neuartige Lithium-Luft-Batterien. Ziel des sogenannten «Battery 500 Projects» ist die Herstellung einer Batterie, die einen Mittelklassewagen 800 Kilometer weit bringt. Das geht nur, wenn die Stromspeicher eine ähnlich hohe Energiedichte aufweisen wie fossile Energieträger, also Benzin oder Diesel.
Dieses ambitiöse Ziel – der Superakku soll 2020 marktreif sein – will der Physiker dadurch erreichen, dass die Lithium-Ionen in der Batterie mit dem Sauerstoff aus der Umgebungsluft reagieren, und nicht wie bisher mit Kohlenstoff. Der Akku saugt die Luft an, worauf eine chemische Reaktion stattfindet, die Energie freisetzt. Während des Ladevorgangs entweicht die Luft wieder aus dem Akku – darum ist von einer «atmenden Batterie» die Rede.
In der Schweiz, dem Wasserschloss Europas, ist Wasser keine rare Ressource. In anderen Weltgegenden ist Wasser dagegen selten und entsprechend kostbar. Hier kann «Sink Positive» beim Wassersparen helfen: Die Kombination aus Lavabo und Spülkasten ist ein WC-Zubehör, das man in nahezu zu jeder bestehenden Toilette mit wenigen Handgriffen installieren kann.
Die Combo-Einheit fängt das Wasser auf, das man zum Händewaschen usw. verwendet, und speichert es für die Spülung.
Auch hier handelt es sich um eine Erfindung, die vor allem in Entwicklungsländern segensreich sein kann: Das von dem Industriedesigner Han Pham entworfene «Antivirus» hilft dabei, Injektionsnadeln nach Gebrauch sicher zu entsorgen. Unsachgemässe Entsorgung beispielsweise führt nämlich weltweit jedes Jahr zu 260'000 HIV-Infektionen.
Alles, was es zur sicheren Entsorgung braucht, ist eine handelsübliche Getränkedose aus Alu und den Antivirus-Plastikdeckel, der fest darauf angebracht wird. Im Deckel hat es ein kleines Loch – zu klein, als dass ein Finger hindurchpassen würde –, durch das die gebrauchten Injektionsnadeln in die Dose gegeben werden. Dieses einfache System fasst, je nach Grösse der Aludose, 150 bis 400 Nadeln.
Jahrhundertelang beherrschten Segelschiffe die Weltmeere. Bevor die Dampfer die Schifffahrt vom Wind emanzipierten, war die Windkraft der einzige Antrieb, der Schiffe über den Ozean brachte. Heute spielen Segler in der internationalen Schifffahrt kaum mehr eine Rolle. Doch die 2001 gegründete Hamburger Firma Sky Sails hat sich die Wiedergeburt der Windkraft auf die Fahne geschrieben – jedoch nicht als alleiniger, sondern als Zusatzantrieb. Anstelle traditioneller Segel mit Mast verwendet Sky Sails dabei grosse Zugdrachen, die an Seilen befestigt sind.
Die Zusatzsegel sollen bei optimalen Windverhältnissen eine Treibstoffersparnis von bis zu 30 Prozent bringen; in der Praxis wurden die Werte bisher aber nicht erreicht. Zudem erhofft sich Sky Sails auch eine Senkung der Schadstoff-Emissionen, denn die Schifffahrt pustet weltweit mehr CO2 in die Luft als die viertgrösste Wirtschaftsmacht Deutschland.
Mathematik ist wichtig – überall steckt Mathe drin. Und sie ist, wie Musik, universal – Menschen können sie unabhängig von ihrer jeweiligen Sprache lernen und anwenden. Das «Learning Landscape»-Projekt der Designer Heleen de Goey, Ilona de Jongh, Kristina Drury, Dan Grossman und Neha Thatte kann daher den elementaren Mathe-Unterricht in verschiedenen Entwicklungsländern unterstützen.
Es handelt sich dabei um eine Art skalierbares Raster für einen Spielplatz, in dem Gummireifen in einem quadratischen Gitter angeordnet werden. Die Gummireifen dienen als Kreuzpunkte im Gitter und können einfach mit Kreide nummeriert werden. Je nach Schülerzahl und Platzgrösse kommt ein 4x4-, ein 5x5- oder ein 6x6-Gitter zur Anwendung. Zu dieser «Hardware» haben die Designer eine «Software» in Form von 10 Mathe-Spielen entwickelt.
«Isang Litrong Liwanga» («Ein Liter Licht») heisst ein Projekt der MyShelter-Stiftung, das Licht in die endlosen Slums von Manila bringt. Es braucht nur eine Ein-Liter-Plastikflasche, die mit Wasser und ein wenig Bleichmittel gefüllt wird. Diese «Lampe» steckt man in ein Loch in einem Stück Wellblech und fixiert sie mit einem kleinen Zahnkranz, der als Widerhaken dient. Dann dichtet man das Ganze mit etwas Gummi ab und setzt es in ein Loch im Dach ein – fertig.
Wenn draussen Licht auf die Flasche scheint, leuchtet sie innen wie eine Glühbirne, denn Wasser bricht Lichtstrahlen anders als Luft und streut das Licht in alle Richtungen. Erfunden wurde diese Lampe 2002 in Brasilien. Mittlerweile gibt es auch schon Solar-Flaschen-Lampen, bei denen Solarzellen Licht speichern und danach wieder über die Flasche abgeben.
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Ich glaube früher waren es nur die Wissenschaftler, die für ihre Entdeckungen berühmt wurden hnd heute kann jeder, der eine gute Idee hat. =)