Wissen
Schweiz

Unsere ETHs sind weltweit die internationalsten Unis – USA fallen derweil aus den Top 20

Unsere ETHs sind weltweit die internationalsten Unis – USA fallen derweil aus den Top 20

01.02.2017, 10:0201.02.2017, 10:17
Mehr «Wissen»
ZUM „ROLEX LEARNING CENTER“ DER ETH LAUSANNE (ECOLE POLITECHNIQUE FEDERALE DE LAUSANNE, EPFL) STELLEN WIR IHNEN HEUTE, DONNERSTAG, 8. SEPTEMBER 2016, FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG --- he Rolex ...
In Sachen Internationalität muss sich die ETH Lausanne ...Bild: KEYSTONE
A Rolls-Royce convertible car drives past the Swiss Federal Institute of Technology Zurich (Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - ETH) in Zurich, Switzerland May 20, 2016. REUTERS/Arnd Wiegm ...
... nur den Kollegen der ETH Zürich geschlagen geben.Bild: ARND WIEGMANN/REUTERS

Eine neue Rangliste das Magazins «Times Higher Education» kürt die ETHs Zürich und Lausanne zu den internationalsten Hochschulen weltweit. Die sonst in Rankings top-platzierten US-Universitäten fehlen auf der Liste der besten 20. Sie bangen um Reputationsverlust.

Das Magazin «Times Higher Education» (THE) veröffentlicht neben Gesamtvergleichen der Universitäten weltweit auch regelmässig Ranglisten für bestimmte Kategorien. Die neueste Liste vergleicht die Internationalität, also den Anteil der internationalen Studierenden und Fakultätsmitglieder, sowie den Anteil der Publikationen, die mit mindestens einem Autor aus einem anderen Land veröffentlicht wurden.

Nachdem die Qatar University letztes Jahr diese Rangliste anführte, hat nun eine Änderung der Analyse die ETH Zürich von Platz sieben auf Platz eins katapultiert: Neu wird auch der internationale Ruf der Institution mit berücksichtigt. Auch die ETH Lausanne (EPFL) verbesserte sich dadurch von Rang vier auf Rang zwei. Mit der Universität Zürich (Rang 15) landet noch eine dritte Schweizer Hochschule unter den Top 20.

Top 20 ohne USA

Auffallend an diesem Vergleich der Internationalität ist vor allem, wer nicht auf den vorderen 20 Plätzen vertreten ist: US-amerikanische Institutionen wie CalTech, MIT, Harvard, Yale und Stanford, die bei Gesamtvergleichen von THE und anderen Ranking-Publikationen seit Jahren unter den besten Hochschulen weltweit rangieren.

Das Fehlen der USA auf den vorderen Rängen sei bemerkenswert, schreibt das Magazin THE in einer Mitteilung von Mittwoch. Dies insbesondere vor dem Hintergrund von Warnungen der «Association of American Universities», dass andere Nationen die USA als bevorzugte Destination für die talentiertesten Studierenden und Forschenden weltweit ablösen könnten.

Sollte sich die Situation für Forschende in den USA unter der eher wissenschaftskritischen Trump-Administration künftig verschlechtern, könnte dies Spitzenforschende nach anderen Schaffensorten suchen lassen und die USA damit auch ein Stück Innovationskraft kosten. Könnten sich die beiden nun für ihre Weltoffenheit gekürten ETHs als attraktive Alternative für internationale Talente anbieten?

Schweizer Roboterwagen geht richtig steil

1 / 9
Schweizer Roboterwagen geht richtig steil
VertiGo in Aktion: Der Roboter kann Wände hochfahren. (Bild: ETH Zürich/ Disney Research)
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Mit attraktiven Angeboten werben

Dass Forschungsinstitutionen und Hochschulen in der Schweiz und anderswo von der derzeitigen Lage in den USA profitieren könnten, hält Marcel Tanner, Präsident der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz, durchaus für möglich: «Wer unzufriedenen Spitzenforschern aus Princeton, Harvard oder Yale jetzt ein attraktives Angebot macht, kann allenfalls geschickt sein Profil schärfen.»

Pläne, diese Situation zu nutzen, bestehen an den ETHs jedoch bisher nicht. Auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA kommentierte Lino Guzzella, Präsident der ETH Zürich: «Die Situation in den USA ist für die Forschenden zurzeit in der Tat nicht einfach. Falls sie weitere Einschränkungen in Kauf nehmen müssen, verliert die Wissenschaft als Ganzes. Es wäre nicht redlich, heute darüber zu spekulieren, welchen Nutzen wir aus dieser Situation ziehen können.»

EPFL-Präsident Martin Vetterli äussert sich ähnlich: «Es ist möglich und sogar wahrscheinlich, dass die Attraktivität der ETHs und Schweizer Universitäten derzeit den USA überlegen ist aufgrund des politischen Kontexts.» Auf kurze Sicht könnte dies für die Schweiz als positiv betrachtet werden.

Weltoffenheit fördert Exzellenz

Mittel- und langfristig sei dies jedoch sicher nicht der Fall, da die Wissenschaft daraus nicht gestärkt hervorgehe. Die EPFL plane angesichts der derzeitigen Situation in den USA auch keine spezifischen Massnahmen zur beschleunigten Berufung internationaler Spitzenforschender, so Vetterli.

Auch ohne aktives Abwerben der besten Köpfe: Die Weltoffenheit und Attraktivität als Destination für die besten Studierenden und Forschenden weltweit dürften sich auch in Sachen Exzellenz und damit über kurz oder lang bei den Gesamtranglisten auszahlen: Die ETH Zürich belegte bei den letzten beiden umfassenden Hochschulvergleichen von THE bereits Platz neun, die EPFL zuerst Rang 31, dann 30.

Wissen
AbonnierenAbonnieren

Zwar fliessen in derlei Ranglisten neben der internationalen Ausrichtung noch viele andere Faktoren ein. Darunter sind die Bewertung durch Studierende, die Anzahl Nobelpreisträger und die wissenschaftlichen Publikationen. Internationale Talente anzulocken, ist dabei aber ein wichtiger Schritt zum Erfolg, wie die US-Hochschulen lange Zeit demonstriert haben.

(sda)

Das sind die besten Universitäten der Welt

1 / 22
Das sind die besten Universitäten der Welt
Das Magazin Times Higher Education ermittelt jedes Jahr die besten Universitäten weltweit. In der aktuellen Ausgabe (2021) zum sechsten Mal auf Platz 1: Universität Oxford (UK).
quelle: wikicommons / peter trimming
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
5
Wer duscht länger: Hauseigentümer oder Mieter?
Heute ist Weltwassertag und dazu fragen wir: Planschst du noch oder duschst du schon? Wir watsons denken ja ständig ans römische Reich, doch die beliebte Tradition der Römer – das Baden – gerät immer mehr aus der Mode. Das sagt eine neue repräsentative Studie zum Thema Baden und Duschen.

Das Badezimmer hat sich von einem rein funktionalen Raum für Reinigung und Entlausung zu einer Wohlfühloase mit Musik, geräumigen Duschen und mehr als lauwarmem Wasser entwickelt. Im Auftrag des schweizerischen Verbandes für energieeffiziente Sanitärprodukte hat das Marktforschungsinstitut gfs-Zürich nun die erste repräsentative Umfrage zum Dusch- und Badeverhalten seit 25 Jahren durchgeführt. Es wurden 1005 Personen zu ihren Vorlieben (also nicht die, die du jetzt meinst) befragt und dabei kam einiges zum Vorschein (auch nicht so, wie du jetzt meinst).

Zur Story