«Rosie the Riveter» war so wichtig wie die GIs – im Gegensatz zu den US-Soldaten in Europa kämpfte die Kunstfigur der Propagandaabteilung der Army jedoch an der Heimatfront. Die Powerfrau sollte die Frauen für die Arbeit in der Rüstungsindustrie mobilisieren, und nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie zur Ikone der aufstrebenden Frauenbewegung.
Aber welche Frau stand eigentlich für Rosie Modell? Zumindest für die Nieterin (Riveter), die J. Howard Miller 1943 in dem Poster verewigt hat, das heute quasi jeder kennt, wusste bis heute gar nicht, dass sie als 20-Jährige das Vorbild des Künstlers war: Naomi Parker-Fraley fiel aus allen Wolken, als sie das bei einem Veteranentreffen herausfand.
In Richmond, Kalifornien, erspähte sie ein Foto: Die Frau, die 1942 bei ihrer Arbeit auf der Naval Air Station in Alameda in Kalifornien zu sehen ist. «Ich dachte schon, die sieht ja aus wie ich, aber es hat ja nie jemand etwas erwähnt», sagte die 95-Jährige dem «People»-Magazin. «Ich konnte es nicht glauben, dass ich das sein sollte auf dem Foto. Ich war verblüfft.»
Das Problem war, dass der Name der Arbeiterin viele Jahre mit «Geraldine» angegeben wurde: Eine Dame namens Geraldine Hoff Doyle aus Michigan wurde als die «Echte Rosie» identifiziert. Es dauerte bis ins Jahr 2015, bis Naomi Parker-Fraley den Fehler in den historischen Aufzeichnungen korrigieren kann.
«Ich wollte keinen Ruhm oder monetäre Vorteile, sondern nur meine eigene Identität behaupten», erklärt Parker-Fraley. Und die Hauptsache ist dabei: Rosie. Bleibt. Powerfrau.
(phi)