Der neue US-Präsident und sein Team sorgen auch im amerikanischen Wissenschaftsbetrieb für Verunsicherung. Besonders die Forscher in jenen Behörden, die Daten zu Umweltschutz und Klimawandel sammeln, sind beunruhigt: Sie fürchten, dass die neue Regierung in Washington die Information über diese Themen erschweren und sogar Daten verschwinden lassen wird.
Bereits hat Trump der nationalen Umweltschutzbehörde einen Maulkorb verpasst. Die Environmental Protection Agency (EPA) darf vorläufig keine Pressemitteilungen mehr herausgeben, keine neuen Texte im Internet erstellen und in sozialen Netzwerken nichts mehr posten. Auch andere Behörden wie das Department of Agriculture’s Agricultural Research Service blieben auf Twitter tagelang stumm.
Dagegen formiert sich nun der Widerstand: Aufsehen erregte beispielsweise der National Park Services Badlands in South Dakota, der am Dienstag über seinen offiziellen Twitter-Account demonstrativ Fakten zum Klimawandel verschickte. Die Tweets wurden nach wenigen Stunden gelöscht, doch Screenshots davon zirkulieren auf Twitter:
@BadlandsNPS Here you go. pic.twitter.com/iCLdoZV1uB
— SS (@SilentDesi) 24. Januar 2017
Um sich dem vom Weissen Haus verordneten Maulkorb zu entziehen, haben Wissenschaftler diverser US-Behörden sogenannte «Schelmen»-Accounts (rogue accounts) auf Twitter eingerichtet. Darunter befinden sich auch mutmassliche Mitarbeiter der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) des und der US-Weltraumbehörde NASA:
Rogue Twitter accounts are fun, but gov't employees and scientists are very afraid of being fired if they speak out & share facts. #resist
— Rogue NASA (@RogueNASA) 25. Januar 2017
Auch Mitarbeiter des National Weather Service (NWS) haben einen «rogue account» aufgeschaltet:
We hope @potus is being honest, and wants to put America First. That means putting science and reason above politics and derision.
— AltNWS (@AlternativeNWS) 26. Januar 2017
Nicht genug damit: Um gegen Trumps Zensur und die radikale Kehrtwende in der nationalen Energie- und Umweltpolitik zu protestieren, planen Wissenschaftler – in Anlehnung an den Marsch der Frauen – einen Marsch auf Washington:
If you're just as mad as we are, don't forget about the #ScienceMarch. Together we rise. Together we #resist. https://t.co/pBvVLekWL1
— Rogue NASA (@RogueNASA) 25. Januar 2017
«Eine amerikanische Regierung, die die Wissenschaft ignoriert, um eine ideologische Agenda zu verfolgen, gefährdet die Welt», verkünden die Organisatoren des Marschs auf ihrer Website.
(dhr)
Und nun zu etwas ganz anderem:
Sexspielzeug ist weniger gefährlich als viele Spielwaren für Kinder: Zu diesem Ergebnis kommt eine am Montag veröffentlichte Studie der schwedischen Aufsichtsbehörde für chemische Produkte. Sie fand im Jahr 2015 in 15 Prozent der untersuchten Spielzeuge gefährliche Chemikalien, aber nur in zwei Prozent der getesteten Sexspielzeuge.
«Es war unsere erste Studie dieser Art, und das Ergebnis ist doch ein bisschen erstaunlich», sagte Behördenvertreterin Frida Ramström der Nachrichtenagentur AFP. Getestet wurden demnach 44 Produkte aus dem Sexshop – in drei von ihnen fanden die Prüfer Phtalate in geringer Konzentration, die die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen können.
Ramström erklärte das insgesamt gute Ergebnis für Sexspielzeuge damit, dass die Hersteller ungefährlichere Chemikalien verwendeten, weil ihre Produkte stets nah am Körper benutzt würden. Viele Spielzeuge für Kinder dagegen würden aus Asien importiert; hier sei es schwierig, Vorschriften durchzusetzen. (sda/afp)
Und nun zu etwas ganz anderem:
Australien wurde einst von einer Reihe riesiger Tiere bevölkert wie etwa sieben Meter lange Echsen, knapp eine halb Tonne schwere Kängurus oder Schildkröten von der Grösse eines Autos. Ausgerottet wurden sie laut einer neuen Studie nicht durch klimatische Veränderungen, sondern durch die Ankunft des Menschen auf dem Fünften Kontinent.
Mehr als 85 Prozent der riesigen Säugetiere, Vögel und Reptilien in Australien seien kurz nach dem Auftauchen der menschlichen Spezies ausgestorben, heisst es in der am Freitag im Fachblatt «Nature Communications» veröffentlichten Studie. Das Artensterben sei binnen gerade einmal 4000 Jahren vonstatten gegangen.
Frühere Studien hatten die Ursachen des massenhaften Artensterbens in klimatischen Änderungen gesehen. Die meisten Arten der australischen Megafauna seien bei Ankunft des Menschen schon weitgehend ausgestorben gewesen.
In der neuen Studie wird hingegen das massenhafte Töten der riesigen Tiere genannt, insbesondere durch die Jagd auf Jungtiere. Die Wissenschaftler berufen sich dabei auf die Analyse von Ablagerungen, die bei Bohrungen im Indischen Ozean vor der Südwestküste Australiens zutage gefördert wurden. Auf dieser Grundlage rekonstruierten die Forscher das Klima und andere Lebensbedingungen vor bis zu 150'000 Jahren.
Die Existenz riesiger Säugetiere im Südwesten Australiens könne bis vor rund 45'000 Jahren belegt werden, führte Gifford Miller von der University of Colorado aus. «Dann, in einem nur wenige tausend Jahre dauernden Zeitfenster, kollabierte die Megafauna-Population.» Die Funde schlössen den Klimawandel als Ursache für das Artensterben aus, vielmehr deuteten sie auf «Menschen als primären Ausrottungsgrund» hin. (dhr/sda/afp)
Und nun zu etwas ganz anderem:
Der berühmte Gletschermann Ötzi verspeiste als letzte Mahlzeit Steinbockfleisch, obwohl sein Bogen unfertig und zum Jagen unbrauchbar war. Das Fleisch war wohl nicht frisch, sondern laut neuesten Forschungsergebnissen quasi steinzeitlicher Speck.
Mit Kollegen habe er die Nanostruktur des Steinbockfleisches aus dem Magen der Gletschermumie untersucht und mit jener von unterschiedlich zubereitetem Fleisch verglichen, sagte Albert Zink, der am Institut für Mumien und den Iceman der Europäischen Akademie (Eurac) in Bozen forscht, bei seinem Vortrag am Mittwochabend in Wien.
«Getrocknetes und rohes Fleisch behält seine Fasern, so wie wir sie in Ötzis Magen gefunden haben, während diese Strukturen beim Kochen oder Grillen verloren gehen», sagte er. Wahrscheinlich habe das spätere Opfer also getrocknetes Fleisch mit sich geführt, denn roh wäre jenes sehr schnell verdorben.
Eine Analyse der Fettstoffe in seinem Magen habe ausserdem ergeben, dass sie nicht von Käse oder anderen Milchprodukten stammen (wie von manchen Forschern spekuliert wurde), sondern fleischlichen Ursprungs sind. «Er hat wohl zuletzt sehr fettes, getrocknetes Fleisch gegessen, vielleicht eine Art Speck», meint Zink. Da Ötzi von der Südtiroler Seite aufgestiegen war, stammte jener höchstwahrscheinlich von dort.
Ötzi lebte vor rund 5300 Jahren und starb am Tisenjoch an der italienisch-österreichischen Grenze durch eine Pfeilspitze. Vor 25 Jahren wurden seine Überreste entdeckt. Die Gletschermumie ist seither Gegenstand reger Forschung, die fortlaufend Informationen zu seiner Herkunft, seinem Gesundheitszustand und seinem Tod rekonstruiert. (sda/apa)
Und nun zu etwas ganz anderem:
Es steht schlecht um die Affen, Lemuren und Makis der Welt. Etwa 60 Prozent der Primatenspezies sind vom Aussterben bedroht, bei drei von vier Arten gehen die Bestände zurück. Zu diesem Schluss kommt die Übersichtsstudie eines internationalen Forschungsteams.
Viele Primaten könnten im Laufe der nächsten 25 bis 50 Jahre für immer verschwinden, wenn nichts zu ihrem Schutz unternommen wird, warnen 31 Experten im Fachblatt «Science Advances». Anhand von wissenschaftlichen Studien, Datenbanken der Vereinten Nationen und der Roten Liste der bedrohten Arten der Weltnaturschutzunion IUCN erfassten die Forschenden den Zustand der über 500 Primatenspezies weltweit.
Die grösste Bedrohung für diese Arten ist laut den Forschenden die zunehmende Ausweitung landwirtschaftlicher Flächen, gefolgt von Rodung und Weideviehhaltung. Auch Jagd und illegaler Tierhandel setzen den Beständen zu, ebenso wie Bergbau und Strassenbau.
«Die Bestände von mehreren Arten von Lemuren, Affen und Menschenaffen sind auf wenige Tausend Tiere gesunken», sagte der Anthropologe Paul Garber von der University of Illinois in Champaign, der die Studie gemeinsam mit Alejandro Estrada von der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko in Mexico-City geleitet hat. «Im Falle des Hainan Gibbon, einer Affenart in China, sind weniger als 30 Tiere übrig.»
Vier Länder beherbergen zwei Drittel aller weltweit vorkommenden Primatenarten: Brasilien, Indonesien, Madagaskar und die Demokratische Republik Kongo (das frühere Zaire). Diese Regionen seien daher die offensichtlichen Ziele für Massnahmen, um den Rückgang dieser Spezies aufzuhalten.
Primaten liefern wertvolle Einblicke in die menschliche Evolution und spielen eine wichtige Rolle in den Ökosystemen, in denen sie leben. Um sie vor dem Aussterben zu bewahren, müsse insbesondere auch Armut bekämpft werden, betonen die Studienautoren. Die Lebensräume dieser Spezies überlappen sich meistens mit einkommensschwachen Regionen mit stark wachsender Bevölkerung.
(sda)
Und nun zu etwas ganz anderem:
Ein Zebrahai-Weibchen im Aquarium von Townsville, Australien, hat die Wissenschaftsgemeinde verblüfft: «Leonie» hat ohne Beteiligung eines Männchens kleine Zebrahaie zur Welt gebracht. Dabei hatte die Hai-Dame bis 2012 mit einem Männchen zusammen so viel Nachwuchs gezeugt, dass die Betreiber des Aquariums dem Treiben ein Ende setzten und «Leonies» Partner in ein anderes Becken verfrachteten.
Das gebärfreudige Weibchen stellte die Produktion von Nachwuchs zunächst wie gewünscht ein – bis es vor rund einem Jahr auf asexuelle Fortpflanzung umschaltete, wie Forscher um Christine Dudgeon von der University of Queensland in Brisbane im Fachmagazin «Scientific Reports» berichten. Die irritierten Wissenschaftler erwogen zuerst die Möglichkeit, dass sich «Leonie» etwas Sperma von ihrem Partner aufbewahrt hatte.
Doch die DNA-Untersuchung war eindeutig: Die jungen Zebrahaie waren genetische Klone ihrer Mutter; es war kein väterliches Erbgut im Spiel. «Leonie» musste sich selbst befruchtet haben. Nun ist die ungeschlechtliche Reproduktion bei Haien, Echsen oder Schlangen durchaus möglich – doch bisher war dies immer bei Weibchen der Fall gewesen, die sich zuvor nicht sexuell reproduziert hatten. Nur gerade zwei Beispiele eines Wechsels von sexueller zu asexueller Fortpflanzung waren bisher bekannt.
Die asexuelle Fortpflanzung hat allerdings Nachteile: Im Grunde handelt es sich dabei um eine extreme Form der Inzucht. «Über mehrere Generationen hinweg kann es schnell zu einem Schwund der genetischen Vielfalt und Anpassungsfähigkeit kommen», erklärt Dudgeon. Doch in schwierigen Zeiten könne diese Reproduktions-Methode durchaus von Vorteil sein: «Es könnte eine Art Durchhalte-Mechanismus sein. Mütter geben ihre Gene den Töchtern weiter, bis wieder Männchen für die sexuelle Fortpflanzung zur Verfügung stehen.»
(dhr)
Und nun zu etwas ganz anderem:
Wer hätte das gedacht? James Bond, der Filmagent mit der Lizenz zum Töten, führt nach wissenschaftlichen Erkenntnissen als Passivraucher und passionierter Trinker ein nicht ungefährliches Dasein. Zu viel Zigarettenqualm und Alkohol könnten seiner Fitness schaden, sagt eine Studie.
Zwar habe der Agent seiner Majestät offenbar bereits vor 14 Jahren das Rauchen aufgegeben, doch sei er in seinen Filmabenteuern weiterhin überall vom Qualm umgeben, schreiben die Wissenschaftler Nick Wilson und Anne Tucker von der Universität Otago im neuseeländischen Wellington im Magazin «Tobacco Control».
Besonders seine zahlreichen paffenden Sexualpartner stellten eine Gesundheitsgefahr dar. Hinzu komme noch sein grosszügiger Alkoholkonsum.
Die beiden Experten für öffentliches Gesundheitswesen untersuchten 24 James-Bond-Streifen auf den dort zur Schau gestellten Tabakkonsum hin. Die Qualmerei in den Filmen sei ein Problem, stellten die Wissenschaftler fest, weil diese so populär seien und damit dem Rauchen Vorschub leisten könnten.
Auch wenn Bond, der noch in den 60er Jahren in fünf von sechs Filmen selbst zum Glimmstängel griff, sinnigerweise im Film «Stirb an einem anderen Tag» (2002) seinen letzten aktiven Zug getan habe, müsse er weiter passiv viel inhalieren.
Besonders gefährlich sei dabei die «Zigarette danach», vor allem wenn der Aschenbecher auch noch auf der nackten Brust des Frauenschwarms abgestellt werde, schreiben Wilson und Tucker. So hätten allein im Film «Skyfall» (2012) sechs seiner Sex-Partner geraucht. Zugegebenermassen sei das Risiko aber nicht ganz so gross, da Bonds Amouren eher kurzlebiger Natur seien, räumen sie ein.
Doch nicht nur das Rauchen könne Bonds Lebenserwartung und Fitness für seine aufreibenden Jobs stark mindern: Mit seiner Vorliebe für Martinis und andere alkoholische Getränke sowie seinem riskanten Fahrstil gehört der Agent eindeutig zu einer Risikogruppe, sind sich Experten einig. Na sowas!
Nach einer 2015 in «The Grocer» veröffentlichten Studie verkörpert der aktuelle Bonddarsteller Daniel Craig den bislang trinkfreudigsten Agenten der weltberühmten Reihe. Er kommt demnach auf durchschnittlich 20 Drinks pro Film seit seinem Debüt in «Casino Royale» (2006).
Vorgänger Pierce Brosnan schenkte sich rund zwölfmal pro Film ein, Sean Connery elfmal, während Timothy Dalton sich «nur» fünf Gläschen genehmigte. (sda/afp)
Und nun zu etwas ganz anderem:
Der furchterregende Gigant jagte während knapp 20 Millionen Jahren Meeressäuger in den warmen, flachen Küstengewässern des Miozäns und Pliozäns. Der Megalodon (Carcharocles megalodon) war mit seinen 15 bis möglicherweise sogar 20 Metern Körperlänge die grösste Haiart der Erdgeschichte – rund dreimal so gross wie der Weisse Hai. Doch vor etwa 2,6 Millionen Jahren war Schluss: Der Riesen-Hai starb aus.
Das Verschwinden des Megalodons habe mit seiner Vorliebe für relativ kleine Beutetiere zu tun, sagen Paläontologen der Universität Pisa in einer neuen Studie. Als diese Beutetiere – Robben und heute ausgestorbene Zwergwale – verschwanden, konnte sich der riesige Räuber nicht anpassen und starb aus.
Auslöser dieser für den Monster-Hai unglücklichen Entwicklung sei ein Klimawandel gewesen, schreibt Studienautor Alberto Collareta. Eine globale Abkühlung sorgte damals für die Bildung von Gletschern und Eiskappen an den Polen – und damit für einen deutlichen Rückgang des Meeresspiegels.
Die Zwergwale verloren damit ihr Habitat in den warmen Küstengewässern und mussten sich im offenen Ozean durchschlagen. Sie starben aus, während sich grössere Wale entwickelten, die in den Polregionen überleben konnten. Mit den Zwergwalen verlor Megalodon seine bevorzugte Beute, ohne in den nicht leicht zu jagenden grossen Walen Ersatz zu finden. Vor allem aber blieb der Hai auf die warmen Meere beschränkt und konnte den Wanderungen der Wale in die Polregionen nicht folgen.
Die Studie stützt sich allerdings nur auf einige wenige Megalodon-Bissspuren an Fossilien von Zwergwalen und Robben. Zudem gibt es andere Theorien, die das Verschwinden des Monster-Hais mit der Konkurrenz durch Orcas und Weisse Haie erklären.
(dhr)
Und nun zu etwas ganz anderem:
Fluchen gilt als unfein und unhöflich. Dabei soll es, wie Wissenschaftler nachgewiesen haben, ein Zeichen für Intelligenz sein und zudem Schmerzen lindern. Und jetzt noch dies: Wer öfter flucht, sagt eine neue Studie, ist ehrlicher als jene, die sich verbal nicht so gehen lassen.
Ein Team von Forschern der Universitäten Maastricht, Hong Kong, Cambridge und Stanford untersuchte anhand von 276 Versuchspersonen und über 73'000 Facebook-Usern den Zusammenhang zwischen Fluchen und Ehrlichkeit. Die Probanden wurden zu ihren Fluchgewohnheiten befragt und mussten dazu beurteilen, wie ehrlich sie sich in bestimmten Situationen verhalten. Die Statusbeiträge der Facebook-User wurden auf bestimmte sprachliche Eigenheiten hin analysiert, die vor allem bei Leuten auftreten, die es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen.
Bei beiden Gruppen kamen die Wissenschaftler zum gleichen Ergebnis: Jene Personen, die am meisten fluchten, logen am wenigsten. Das könnte daran liegen, vermuten die Forscher, dass wir beim Fluchen unseren Emotionen freien Lauf lassen. Fluchen ist quasi der ungefilterte, echte Ausdruck unserer Gefühle.
Menschen, die besonders oft fluchen, filtern ihre Sprache und auch ihr Denken weniger stark als andere. Mit anderen Worten: Wer seine Geschichten sprachlich nicht filtert, tut dies auch gedanklich nicht – beispielsweise, um besser dazustehen oder sich sonstwie einen Vorteil zu verschaffen.
(dhr)
Und nun zu etwas ganz anderem:
Zeuge einer ungewöhnlichen Beziehung zwischen Affe und Hirsch sind Forscher in Japan geworden. Das Makaken-Männchen habe sich – wohl bis zur Ejakulation – am Rücken einer Sikahirsch-Kuh gerubbelt, berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift «Primates». Demnach machte der Affe in zehn Sekunden etwa 15 Paarungsbewegungen.
Nach dem Akt sei zu beobachten gewesen, dass er andere Affen-Männchen von der Hirschkuh wegjagte. Zudem habe er später versucht, auch ein weiteres Sika-Weibchen zu besteigen, das ihn allerdings abwehrte.
Paarungsverhalten zwischen so weit entfernten Arten ist den Forschern zufolge bislang nur selten wissenschaftlich dokumentiert worden – wenn, dann meist bei in Gefangenschaft aufgewachsenen Tieren. In freier Wildbahn sind sexuelle Übergriffe antarktischer Seebären auf Königspinguine beschrieben.
Die Szenen mit dem Japanmakaken (Macaca fuscata) und den Sikahirschen (Cervus nippon) wurden vom französischen Forscher Alexandre Bonnefoy im November 2015 auf der japanischen Insel Yakushima gefilmt. Dem Fachbeitrag zufolge sind die Tiere dort an die Anwesenheit von Menschen gewöhnt.
Die Autoren der Studie vermuten, dass der Hormonschub der auch als Schneeaffen bekannten Japanmakaken in der Paarungszeit und das enge Zusammenleben mit den Hirschen zu dem ungewöhnlichen Sexualverhalten geführt haben könnten.
Die Hirsche fressen häufig die Pflanzenstücke, die die Makaken von Bäumen fallen lassen. Einige der Affen waren zuvor bereits beim Lausen der Hirsche und bei Versuchen beobachtet worden, auf deren Rücken zu reiten - mit offenbar rein spielerischen Absichten allerdings.
(sda/dpa)
Und nun zu etwas ganz anderem:
«Lucy» und «Psyche» heissen die beiden neuen Sonden-Missionen, mit denen die NASA die Ursprünge des Sonnensystems erforschen will. Den Orbiter «Psyche» wird die US-Weltraumbehörde im Oktober 2023 auf den Weg zum gleichnamigen Asteroiden schicken. Zuvor macht sich aber im Herbst 2021 die Sonde «Lucy» auf den Weg zu den sogenannten Jupiter-Trojanern.
Der Asteroid Psyche – benannt nach der Gattin des griechischen Liebesgottes Eros – besteht nahezu vollständig aus Eisen und Nickel. Die Astronomen glauben, der gigantische Metallhaufen könnte der Kern eines zerstörten Protoplaneten in der Grösse des Mars gewesen sein, dessen Gesteinshülle vor Urzeiten von anderen Asteroiden abgesprengt wurde.
Nach zwei Swing-by-Manövern an der Erde und dem Mars soll die Sonde «Psyche» den Metall-Asteroiden 2030 nach sieben Jahren Flug erreichen. «Die Mission bietet uns die Chance, eine neue Welt zu erforschen – keine aus Gestein oder Eis, sondern aus Metall», schwärmt Lindy Elkins-Tanton von der Arizona State University.
Schon im Herbst 2021 soll die Sonde «Lucy» starten und ab 2027 sechs der sogenannten Jupiter-Trojaner untersuchen. Dabei handelt es sich um Asteroiden, die von der Schwerkraft des Gasriesen in zwei Schwärmen eingefangen wurden und nun vor und hinter dem Jupiter auf der gleichen Bahn um die Sonne kreisen.
«Weil die Trojaner Reste des Urmaterials sind, das die äusseren Planeten bildete, müssen sie wichtige Informationen zur Entschlüsselung dieser Phase enthalten», sagt Missionsleiter Harold Levison vom Southwest Research Institute in Boulder, Colorado. Namensgeber der Sonde ist übrigens das berühmte Fossil des Australopithecus-Mädchens, dessen Fund die Ursprünge des Menschen zu erhellen half.
(dhr)
Und nun zu etwas ganz anderem:
Dass es der Gesundheit nicht gerade förderlich ist, wenn man neben einer viel befahrenen Strasse wohnt, ist schon länger bekannt. Lärm und schlechte Luft können zum Beispiel für hohen Blutdruck sorgen oder depressive Verstimmungen auslösen.
Eine kanadische Studie, die im Fachmagazin «The Lancet» erschienen ist, hat nun untersucht, ob sich eine solche Wohnlage auf das Risiko auswirkt, an Demenz, Parkinson und Multipler Sklerose zu erkranken. Bei all diesen Gebrechen handelt es sich um neurodegenerative Krankheiten; das heisst Nervenzellen sterben frühzeitig ab.
Die Forscher um Hong Chen von der Gesundheitsbehörde der kanadischen Provinz Ontario hatten über mehr als zehn Jahre hinweg (2001–2012) rund 6,6 Millionen Personen im Alter von 20 bis 85 Jahren beobachtet. Fast alle (95%) lebten weniger als einen Kilometer entfernt von einer viel befahrenen Strasse; die Hälfte von ihnen sogar nur 200 Meter oder weniger.
Bei Parkinson und Multipler Sklerose konnten die Wissenschaftler Entwarnung geben: Es zeigte sich keinerlei Zusammenhang zwischen Wohnlage und Krankheitsrisiko. Bei der Demenz hingegen stellten die Forscher ein erhöhtes Erkrankungsrisiko fest. Es lag bei Personen, die weniger als 50 Meter von grossen Straßen entfernt wohnen, um sieben Prozent höher. In einer Distanz von 50 bis hundert Metern waren es noch vier Prozent. Erst bei über 200 Metern Abstand liess sich kein erhöhtes Risiko mehr feststellen.
Ein Grund für das erhöhte Erkrankungsrisiko könnte in den höheren Feinstaub- und Stickstoffdioxidwerten in Strassennähe liegen. Allerdings handelt es sich um eine reine Beobachtungsstudie – daher kann nicht mit Sicherheit auf einen kausalen Zusammenhang zwischen Strassennähe und Demenzrisiko geschlossen werden. Weitere Faktoren, die in der Studie nicht berücksichtigt wurden, könnten die Ergebnisse beeinflusst haben; zum Beispiel Strassenlärm.
(dhr)
Und nun zu etwas ganz anderem:
Nur 42 Tage lang dauert die Brutzeit beim Afrikanischen Strauss, einer der grössten lebenden Vogelarten. Bei Kaiserpinguinen, die in der Eiswüste der Antarktis brüten, geht es länger: 64 Tage. Die Brutdauer bei Vögeln liegt zwischen 11 und 85 Tagen.
Wie lange aber dauerte es bei den Dinosauriern, bis der Nachwuchs aus den Eiern schlüpfte? Deutlich länger als bisher angenommen, besagt eine Studie im Fachmagazin «Proceedings» der Nationalen Akademie der Wissenschaften der USA (PNAS). Damit ähnele die Brutdauer eher der von Reptilien als der von Vögeln, sagen die Forscher.
Die Forscher um Gregory Erickson von der Florida State University in Tallahassee hatten versteinerte Dino-Embryos zweier Arten – des etwa schafgrossen Protoceratops und des grösseren Entenschnabelsauriers Hypacrosaurus – untersucht. Mithilfe moderner Verfahren – CT-Scannern und hochauflösenden Mikroskopen – konnten sie für die Embryos des Protoceratops eine Brutzeit von drei Monaten bestimmen, für den Hypacrosaurus eine Dauer von sechs Monaten.
Bei der Analyse konzentrierten sie sich auf die sogenannten Ebner-Linien, sehr feine Anlagerungslinien, die im Zuge der Zahnentwicklung entstehen.
«Sie sind wie eine Art Baumringe, die täglich angelegt werden. So konnten wir sie förmlich abzählen, um zu sehen, wie lange sich jeder Dinosaurier entwickelt hat», erklärt Erickson.
Die Forscher vermuten, dass die lange Inkubationszeit beim Massensterben vor 65 Millionen Jahren eine Rolle gespielt haben könnte. Die langsame Entwicklung könne die Fähigkeit der Dinos beeinträchtigt haben, mit den schneller wieder anwachsenden Populationen von Vögeln und Säugetieren mitzuhalten. Die längere Brutdauer erhöhte zudem das Risiko, dass das Gelege Nesträubern zum Opfer fiel.
(dhr/sda)
Und nun zu etwas ganz anderem:
Die Stadt Las Vegas wird ab sofort komplett mit erneuerbaren Energien betrieben! So lautet die entsprechende Sensationsmeldung, die unter anderem von der «Huffington Post» verbreitet wurde.
Vor dem geistigen Auge manifestieren sich unweigerlich Bilder des Las-Vegas-Strips mit seinen Lichtermeer, und sogleich bereitet sich die Wärme der Zufriedenheit aus: Dekadenz lässt sich eben doch umweltschonend realisieren.
Aber ganz so einfach ist es nicht.
Erstens: Es werden nur «sämtliche städtischen Einrichtungen» mit Solarenergie versorgt – also die Strassenbeleuchtungen und die städtisch betriebenen Gebäude und Institutionen, die privaten Casinos gehören nicht dazu.
Zweitens: Der Strip, dort wo die grössten und bekanntesten Hotels stehen, der Teil von Las Vegas, der am meisten frequentiert wird, liegt ausserhalb der Stadtgrenzen. Er gehört zu den Vororten Winchester und Paradise.
Trotzdem ist Las Vegas mit seinen rund 615'000 Einwohnern nun die grösste amerikanische Stadt, die für sich beanspruchen kann, ausschliesslich auf erneuerbare Energien zurückzugreifen. Bis das auch für die angewachsenen Vororte (2 Millionen Einwohner) gilt, wird es noch etwas dauern.
(tog)
Und nun zu etwas ganz anderem:
Ein Mann und seine Videos gehen viral. Vor drei Tagen postete Vitaly Bulgarov Bilder eines monströsen Roboter-Prototyps, der mit Hilfe eines Piloten gesteuert und bewegt werden kann.
Der entsprechende Facebookeintrag wurde bis jetzt 15'000 Mal geteilt – Science-Fiction- und Tech-Freunde sind aus dem Häuschen.
Er sei vor einem Jahr von einer koreanischen Firma kontaktiert worden, berichtet Bulgarov. Seither sei er für diese Firma als Designer tätig. Obwohl er nicht viel über das Projekt erzählen dürfe, sei er äusserst stolz, erste Bilder und Videos veröffentlichen zu können. Der Koloss soll 4 Meter gross und 1,5 Tonnen schwer sein.
Tatsächlich sind Bulgarovs Aussagen schwierig zu verifizieren. Die von ihm genannte Firma «Korea Future Technology» scheint den öffentlichen Auftritt zu meiden. Und dann wäre da noch dies: Bulgarov ist ein ausgewiesener Experte in Sachen 3-D-Computergrafik. Er arbeitete als Konzeptkünstler für diverse Hollywood-Produktionen (Robocop, Transformers 4) aber auch für diverse Videogames (Diablo 3, Starcraft 2) und nach eigenen Angaben auch für das US-Roboter-Unternehmen Boston Dynamics.
Trotzdem häufen sich auf reddit und auch auf YouTube die Zweifel an der Echtheit der Bilder.
Wir haben Bulgarov kontaktiert. Bis wir Antwort von ihm erhalten, lassen wir sowohl die Vorwürfe als auch die sensationellen Bilder einfach mal so im Raum stehen.
(tog)