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Bevor du das Glück findest, ist die Liebe eine Katastrophe

Bevor du das Glück findest, ist die Liebe eine Katastrophe

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Simone Meier
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Ein paar Kürzestgeschichten über das grosse Gefühlschaos und seine Auswirkungen.
14.02.2017, 14:17
Wieso ist jetzt alles mint?
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In mint schreiben watson-Autoren und freie Autoren aus aller Welt. Die Geschichten erkennt ihr auf der watson-Startseite an einem «m.» im Bild. So, und nun: Viel Spass. :)

Und nun zurück zum Artikel.

Ich frage mich gerade: Wie oft im Leben verliebt man sich eigentlich? So richtig? Bis man endlich den einen, besten, passendsten Menschen gefunden hat, in den man immerzu verliebt ist? Gibt es dafür eine statistische Zahl? Zwei Mal? Fünf Mal? Und wieso macht die Liebe, dass uns zu Beginn grauenhaft schlecht im Bauch und ungeheuer leicht im Kopf zugleich wird? Dass wir an Wunder glauben, obwohl es keine gibt?

Wieso sind wir in der Liebe leichtgläubiger als in jeder andern Abteilung unseres Lebens?
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Mein aktueller Beziehungs-Gefühls-Status – er ist jetzt schon im 13. Jahr der gleiche – ist sowas wie ein wohlig warmes Leuchten. Ein grossartiges Gefühl. Ich bin meinem Liebesleben sehr dankbar dafür. Aber ich habe versucht, mich daran zu erinnern, wie das früher war. Als die Liebe noch nicht lieb war, sondern immer eine Katastrophe.

Wahrscheinlich ist es mit der Liebe wie mit Peter Maffay: «Über sieben Kummer musst du gehn ...» – Oder so.

Also, schauen wir mal.

Da war A. Blond, blauäugig, ein Jahr älter als ich. Gut, ich war damals erst 15. Also noch sehr klein. Leider liess ich mir Dauerwellen machen. Wir machten das damals. Die Dauerwelle war das Ende jeder noch so schwachen Möglichkeit, dass wir jemals zusammen kommen könnten. «Ich geh doch nicht mit einer Bohnenstange, die mit ihrer Zahnspange in eine Steckdose geraten ist», kritzelte er mir in die Schulbank, die wir uns in verschiedenen Lektionen teilten.

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Dann war da M. Aus Wien. Viel Weisswein in einem Wiener Heurigen führte uns schnurstracks zusammen. Er war super. Ich war gemein. Heute ist er Psychoanalytiker und immer noch ein guter Mensch.

K. war eigentlich Mönch. Ich machte schnell wieder Schluss mit ihm. Mönche kann ich nicht empfehlen.

H. war meine erste Frau. Ich war zwei Jahre lang in sie verliebt, bevor wir uns endlich paarten. Es war wie eine Neugeburt. Das Beste, was mir in meinem jungen Leben schon passiert war. Als ich sie einmal im Sommer über eine Strasse gehen sah, war ich neidisch auf den Asphalt unter ihren Füssen. Sie sagte: «Du bist einfach zu wenig männlich.» Ähm, nein. Das wars.

Bild: sme

M. hatte halt schon eine Freundin. Das machte das Ganze schwieriger. Und sein Kokain. Nebenfrau sein ist immer scheisse. Fangt erst gar nicht damit an. Oder seid stärker als die Hauptfrau oder der Hauptmann. Was allerdings eine wahnsinnige Nervenstärke voraussetzt.

P. war ganz einfach zu schön für eine einzige Frau. Eines Tages schenkte er mir ein Buch mit dem Titel «The Heart Is a Lonely Hunter». Das Herz ist ein einsamer Jäger. Ich hätte merken müssen, was er mir damit sagen wollte, ich hätte mir mehrere Wochen schmerzhafter Beziehungsdiskussionen erspart. 

Und, und, und ...

Und dann kam das Glück. Alles Liebe euch allen, die ihr euer Glück schon oder noch ganz knapp nicht gefunden habt!

Liebe Leute, ...

... ich hab hier mal den Anfang gemacht. Und bin ganz schrecklich neugierig. Eure eigenen Kürzestgeschichten sind in der Kommentarspalte enorm herzlich willkommen.

Die schönsten Liebesbriefe der Geschichte

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Die schönsten Liebesbriefe der Geschichte
«Wir werden alt und gewöhnen uns aneinander. Wir denken gleich. Wir lesen unsere Gedanken. Wir wissen, was der andere will, ohne zu fragen. Manchmal ärgern wir einander ein wenig. Vielleicht nehmen wir uns manchmal als selbstverständlich. Aber immer mal wieder, wie heute, denke ich darüber nach und begreife, wie glücklich ich mich schätzen kann, mein Leben mit der tollsten Frau zu teilen, die ich je kennengelernt habe.»
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quelle: epa / str
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30 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Nordurljos
14.02.2017 16:44registriert März 2015
Erste Beziehuung mit 21 hat ganze drei Monate gehalten. Er war einfach normal und ich hatte eine Krebskranke Mutter die gerade in der Intensiv Chemo war. Deshalb wohnte ich in dieser Zeit auch alleine. Dann während ich immer noch mit Liebeskummer da war kam A. wie aus heiterem Himmel. Nach einem halben Jahr zogen wir Hals über Kopf zusammen, weil meine Mutter gestorben war und ich aus der Wohnung musste. Wohnung räumen, Beerdigung, Familienstreit, Mich, er hat alles mitgetragen. Ich kann mir keinen besseren Menschen an meiner Seite wünschen. Sind jetzt 5.5 Jahre zusammen.
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's all good, man!
14.02.2017 18:11registriert September 2014
Ach, die Liebe! Grosses Thema, schwieriges Thema. Einige ganz grosse Enttäuschungen haben mein Leben ziemlich stark geprägt und beeinflusst, bis hin zur ganz grossen Lebenskrise vor ein paar Jahren. Und auf dem Weg zurück habe ich mich schwer unglücklich verliebt, ich meine, das war so die dritte grosse Liebe meines Lebens. Das ist nicht gut gekommen, ich wurde verarscht und nage noch heute daran. Auch ein Jahr ohne Kontakt (selber abgebrochen) vermisse ich sie immer noch sehr und ich habe ehrlich gesagt einen riesigen Bammel davor, mich wieder neu zu verlieben. Oh, grosses Chaos!
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NewsHunter
14.02.2017 15:30registriert Januar 2016
Von 14 bis 17 einige Kurzbeziehungen, die längste war 6 Monate.
Dann mit 18 fand ich meine erst grosse Liebe. Nun bin ich mit ihr 4.5 Jahre zusammen, haben einiges miteinander erlebt, beide schlossen die LAP ab, ich war 9 bis 10 Monate im Militär (musste weitermachen). Zusätzlich verliess meine Mutter unsere Familie (Scheidung) und nach 3 Jahren Beziehung wanderte die Mutter von meiner Freundin nach Holland aus.
Schlussfolgerung: In unsere eher jungen Alter (18 & 20) zogen wir aus und mieteten uns eine Wohnung.
Nun wohnen wir 1.5 J. schon zusammen und sind glücklich 😊
Im Moment stimmts 😊
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