Am Mittwochmorgen ist es in einem US-Skigebiet im Bundesstaat Colorado zu einer spektakulären Rettungsaktion gekommen. Dank der Geistesgegenwart eines Profi-Slackliners konnte ein Mann aus einer lebensgefährlichen Situation befreit werden.
Ein Mann wollte am «Lenawee Mountain» an der Bergstation dem Sessel entsteigen, als sich sein Rucksack im Lift verfing. In der Folge wurde der Mann in Richtung Tal gezogen, wobei das Gepäckstück ihn zu strangulieren drohte. Es hatte sich um den Hals gewickelt.
Nach einer Weile konnte der Skilift angehalten werden, der Mann hing nun bewusstlos rund drei Meter über dem Boden. Anwesende Skilehrer versuchten, eine menschliche Pyramide zu bauen, um den Wintersportler aus seiner misslichen Lage zu befreien. Doch es lag zu viel Tiefschnee auf der Piste, die Pyramide wollte nicht gelingen. Es war der Moment, in dem Mickey Wilson einen «Heureka-Moment» hatte, wie er auf seinem Instagram-Profil schreibt.
Mickey Wilson, selber Teilzeit-Skilehrer, hatte eigentlich frei an diesem Tag, eilte seinen Kollegen aber sofort zu Hilfe. Der 28-jährige Wilson ist jedoch nicht nur ein geübter Wintersportler, sondern auch ein professioneller Slackliner. Beim Slacklinen wird ähnlich wie beim Seiltanzen über ein Gurtband balanciert, das zwischen zwei Befestigungspunkten gespannt ist.
Die Fähigkeiten, welche er sich beim Slacklinen angeeignet hat, kamen Wilson nun zur Hilfe. «Ich realisierte, dass ich auf den Liftmast klettern und mich dann auf dem Seil zum Sessellift balancieren könnte», so Wilson. Der 28-Jährige zögerte nicht lange und setzte seine Ideen in die Tat um.
Und tatsächlich: Auf dem Seil des Sesselliftes hangelte sich Wilson wagemutig Meter für Meter nach vorne und erreichte nach kurzer Zeit den Sessel, in dem sich der Mann verfangen hatte.
Zunächst habe er versucht, den Rucksack mit Kickbewegungen zu lösen, was aber nicht gelingen wollte, so Wilson. Doch dann habe ihm ein Mitarbeiter der Ski-Patrouille ein Messer zugeworfen, mit dem er den Mann habe befreien können. «Ich konnte es zum Glück gleich beim ersten Mal fangen», schreibt Wilson auf Instagram.
In der Folge konnte der Mann reanimiert werden und wurde in ein Spital bei Denver gebracht. Dem Mann geht es den Umständen entsprechend gut und er dürfte bald aus dem Spital entlassen werden. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn nicht per Zufall ein professioneller Slackliner vor Ort gewesen wäre. (cma)
Was aber keinesfalls die gute Tat an sich in ein schlechtes Licht rücken soll. Hat er gut gemacht :)