meist klar
DE | FR
International
USA

Trump kündigt an, eines der grössten Probleme der Welt zu lösen

President Donald Trump speaks to the media before speaking with members of the armed forces via video conference at his private club, Mar-a-Lago, on Thanksgiving, Thursday, Nov. 23, 2017, in Palm Beac ...
Ist heute voller Tatendrang: Donald Trump.Bild: AP/AP

Trump kündigt an, eines der grössten Probleme der Welt zu lösen – und dann ab zum Golfen

24.11.2017, 15:5524.11.2017, 17:06
Corsin Manser
Folge mir
Mehr «International»

Egal wie viel du dir für den heutigen Freitag vorgenommen hast, Donald Trump wirst du wohl kaum übertreffen. Der US-Präsident scheint nach Thanksgiving richtig ausgeruht und präsentierte sich heute Morgen auf Twitter voller Tatendrang.

So sieht sein Programm aus:

  • Mit Erdogan telefonieren und Frieden nach Nahost bringen
  • Dann eine Runde Golfen mit der Weltnummer 1 und Tiger Woods
  • Und zum Schluss des Tages viele Firmen und Jobs in die USA bringen

Doch was steckt hinter der Ankündigung, Frieden in den Nahen Osten zu bringen? Und ist die Region überhaupt bereit dazu?

Zukunft Syriens

Tatsächlich lobte Donald Trump im September seine Beziehung mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Möglich, dass sie bei vielen Themen auf einen gemeinsamen Nenner kommen.

Trump sagt Ende von Waffenlieferungen an Kurden-Miliz zu
US-Präsident Donald Trump hat der Türkei nach Angaben der Regierung in Ankara ein Ende der amerikanischen Waffenlieferungen für die Kurden-Miliz YPG in Nordsyrien zugesagt.

Aussenminister Mevlüt Cavusoglu sagte am Freitagabend nach einem Telefonat Trumps mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan: «Herr Trump hat deutlich gesagt, dass er klare Anweisungen gegeben hat, der YPG ab sofort keine Waffen mehr zu geben und dass dieser Unsinn in Wahrheit bereits vorher hätte beendet werden sollen.»

Die türkische Regierung kritisiert seit langem, dass die USA die YPG in Nordsyrien mit Waffen beliefern. Die YPG ist Verbündeter des Westens im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS), die in Nordsyrien militärisch inzwischen weitgehend besiegt ist. Die YPG ist die Miliz der Kurden-Partei PYD, die der syrische Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK ist. (sda/spa)

Nach einem Treffen in New York meinte der US-Präsident: «Wir haben eine grossartige Freundschaft zwischen unseren Ländern, ich denke, wir sind uns so nahe wie noch nie.» Erdogan herrsche über einen sehr «schwierigen Teil der Welt», mache seinen Job aber gut.

Erdogan seinerseits traf sich diese Woche in Sotschi mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und Hassan Ruhani, dem Präsidenten des Irans. Kurz zuvor war auch der syrische Machthaber Baschar al-Assad zu Besuch in der russischen Metropole am Schwarzen Meer. 

Nachdem der sogenannte «Islamische Staat» weitestgehend aus Syrien vertrieben wurde, geht es um die Zukunft des Landes. Auch wenn es nach wie vor viele Meinungsverschiedenheiten darüber gibt, wie es mit dem krisengebeutelten Staat weitergehen soll, bezeichnete Erdogan das Treffen als einen ersten wichtigen Schritt in die richtige Richtung.

epa06344114 Russian President Vladimir Putin (C), Iranian President Hassan Rouhani (L) and Turkish President Recep Tayyip Erdogan (R) shake hands during their meeting in the Black sea resort of Sochi, ...
Ruhani, Putin und Erdogan diskutieren über die Zukunft Syriens.Bild: EPA/SPUTNIK POOL

Angst vor schiitischem Halbmond

Derweil tut sich auch weiter südlich einiges – und das ist auf den ersten Blick nicht wenig erstaunlich. Zwischen Israel und Saudi-Arabien findet derzeit eine Annäherung statt, berichtete Spiegel Online gestern. Was die beiden Staaten eint, ist der gemeinsame Gegner: die Islamische Republik Iran. 

In Jerusalem und Riad geht die Angst vor einem schiitischen Halbmond vom Libanon bis an den Persischen Golf um. Um das Wiedererstarken Teherans zu verhindern, tauschen die beiden Staaten Geheimdienstdaten aus.

Ein israelischer Soldat sagte neulich: «Wir sind wie die Geliebte. Wir geben den Saudis, was sie brauchen. Wir müssen aber durch die Hintertür kommen und gehen.» Will heissen: Öffentlich wollen Saudi-Arabien und Israel nicht als Verbündete wahrgenommen werden, im Hintergrund wird aber zusammengearbeitet.

Israel und Saudi-Arabien fürchten sich vor dem schiitischen Halbmond.
Israel und Saudi-Arabien fürchten sich vor dem schiitischen Halbmond.bild: spiegel online

Trumps Pläne für Israel und Palästina

Gleichzeitig hat ein Team von Donald Trump damit begonnen, einen konkreten Nahost-Friedensplan zu entwerfen. Nach zehnmonatigen Studien sei die Zeit reif für ein Konzept, hiess es aus dem Weissen Haus.

Die israelische Regierung fürchtet sich aber davor, dass Trumps Plan sich an einer Zweistaatenlösung orientiert. Die muslimischen Staaten müssten zwar Israel anerkennen. Doch dafür müsste sich Israel aus den 1967 besetzten Gebieten zurückziehen und einen palästinensischen Staat anerkennen – mit Ostjerusalem als Hauptstadt.

Doch davon will die Netanjahu-Regierung momentan absolut nichts wissen.

Im Nahen Osten zeichnen sich durch den Kurswechsel Saudi-Arabiens und die Vertreibung des «IS» aus Syrien zwar Veränderungen ab. Doch anhaltenden Frieden in die Region zu bringen, dürfte für Trump kaum minder schwierig sein, als Tiger Woods beim Golf in die Knie zu zwingen. 

So hinüber war Tiger Woods bei seiner Festnahme

Video: watson
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet um die Zahlung abzuschliessen)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
22 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Scrat
24.11.2017 17:09registriert Januar 2016
Eines der grössten Probleme wäre gelöst, wenn er endlich seinen Hut nehmen würde. 🙄
12313
Melden
Zum Kommentar
avatar
Linus Luchs
24.11.2017 16:50registriert Juli 2014
...
Trump kündigt an, eines der grössten Probleme der Welt zu lösen – und dann ab zum Golfen
...
888
Melden
Zum Kommentar
avatar
Scaros_2
24.11.2017 16:03registriert Juni 2015
Er kann - während er die Probleme der Welt löst - eine Runde golfen gehen? Come on *lol*.

Ich meine daraus kann man die These ableiten, je mehr ein US Präsident Golfen geht umso mehr Probleme kann er lösen. Weil Obama ging fast nie golfen und löste keine Probleme.

Will heissen wenn wir die Armut der Welt etc. lösen wollen müssen wir alle nur Golfen gehen!

KISS! (gehts googlen wenn ihr es ned checkt)
6011
Melden
Zum Kommentar
22
Gefängnispersonal in Katalonien streikt erneut nach Tod von Köchin

Nach der Tötung einer Köchin einer Gefängnisküche durch einen dort eingesetzten Häftling haben Gefängnismitarbeiter in Katalonien am Montag erneut mehrere Haftanstalten blockiert.

Zur Story