Albin war der letzte Überlebende des ersten Konvois mit polnischen Häftlingen, die im Juni 1940 nach Auschwitz deportiert worden waren. «Mit grossem Bedauern haben wir vom Tod Kazimierz Albins erfahren, dem letzten Überlebenden des ersten Konvois mit Polen ins deutsche Lager Auschwitz», teilte das Museum im Kurzbotschaftendienst Twitter mit.
Der im Jahr 1922 geborene Albin war auf der Flucht aus dem von Deutschland besetzten Polen im Januar 1940 in der Slowakei von deutschen Soldaten verhaftet worden. Am 14. Juni wurde er nach Auschwitz deportiert. Die Häftlinge wurden mit den Nummern 31 bis 758 tätowiert. Albin erhielt die Nummer 118.
Z ogromnym żalem przyjęliśmy informację o śmierci Kazimierza Albina, ostatniego żyjącego więźnia pierwszego transportu Polaków do niemieckiego obozu Auschwitz (nr 118), przyjaciela Miejsca Pamięci, wieloletniego członka Międzynarodowej Rady Oświęcimskiej. Miał 96 lat. pic.twitter.com/TiljxvTYTb
— Auschwitz Memorial (@AuschwitzMuseum) July 23, 2019
Er war einer von 140'000 bis 150'000 nichtjüdischen polnischen Häftlingen in Auschwitz, von denen nach Schätzungen des Museums die Hälfte ermordet wurde. Albin überlebte dank seiner Deutschkenntnisse und arbeitete in Auschwitz als Koch.
Im Februar 1943 gelang Albin gemeinsam mit anderen polnischen Gefangenen die Flucht. Er schloss sich dem Widerstand an. Seine Mutter und seine Schwester wurden jedoch nach Auschwitz deportiert.
Nach dem Krieg wurde Albin Ingenieur. Er war Mitglied des internationalen Auschwitz-Rats, einem Beratungsgremium für die polnische Regierung.
Auschwitz-Birkenau war im Zweiten Weltkrieg im damals von Hitler-Deutschland besetzten Polen das grösste Vernichtungslager der Nazis. Etwa 1.1 Millionen Menschen wurden dort ermordet, die meisten waren Juden. Auch 25'000 Sinti und Roma sowie 20'000 sowjetische Soldaten wurden dort ermordet. Die Rote Armee befreite das Lager am 27. Januar 1945. (sda/afp)