Erst eine von sieben Auszeichnungen für «Blue My Mind»

Erst eine von sieben Auszeichnungen für «Blue My Mind»

23.03.2018, 20:20

In der Halle 622 in Zürich Oerlikon hat die 21. Verleihung der Schweizer Filmpreise begonnen. Der siebenfach nominierte Film «Blue My Mind» hat in der ersten Hälfte erst eine von vier erhofften Trophäen einholen können - in der Kategorie Bestes Drehbuch.

Die Gewinnerin ist zugleich die Regisseurin des Films, die 36-jährige Filmemacherin und Schauspielerin Lisa Brühlmann. Überreicht wurde ihr der Quartz von Stéphane Mitchell. Natürlich in Schwarz. Die Westschweizer Drehbuchautorin und Filmemacherin hatte ihre Kolleginnen im Vorfeld dazu aufgefordert, in ebensolchen Outfits zu erscheinen und somit ihre Unterstützung für die weltweite Time's-Up-Bewegung zu bekunden. Zahlreiche Männer und Frauen sind dem Aufruf gefolgt - darunter Bundesrätin Simonetta Sommaruga.

Auf das Thema Gleichstellung nahm die Politikerin in ihrer Eröffnungsrede sogleich Bezug. Sie stellte die Frage in den Raum, warum es nicht mehr so sein könne wie früher, als die Frauen nicht mitreden, nicht arbeiten durften «und noch nicht #MeToo riefen». Und sie nahm die Antwort gleich vorweg: «Weil wir es nicht mehr so wollen wie früher.»

Auf Auszeichnungen in den Kategorien Bester Spielfilm, Beste Filmmusik und Beste Darstellerin darf die «Blue My Mind»-Crew weiterhin hoffen. In der Kategorie Beste Darstellung in einer Nebenrolle musste Zoë Pastelle Holthuizen, die Gianna spielte, Schauspielerin Jessy Moravec für ihre Rolle als Jenny Odermatt in «Mario» den Vortritt lassen. Diese bedankte sich mit einer witzigen Rede - «ich bin gar nicht so nervös wie ich dachte».

Ebenfalls den Kürzeren zog «Blue My Mind» in den Kategorien Beste Montage (gegen Gion-Reto Killias für «Almost There») und Beste Kamera (gegen Pio Corradi für «Köhlernächte»).

Warten auf Königskategorie

Den Quartz für den Besten Animationsfilm überreichte die Genfer Schauspielerin Claude-Inga Barbey an Michaela Müller. Die St. Galler Regisseurin widmet sich in dem animierten Kurzfilm «Airport» den Flughäfen als Brennpunkte der modernen Gesellschaft. In der offiziellen Kurzfilm-Kategorie wurde Jan-Eric Mack für seinen Film «Facing Mecca» ausgezeichnet, in dem Pensionär Roli dem syrischen Flüchtling Fareed hilft, seine Frau in der Schweiz zu beerdigen.

Der Schweizer Filmpreis wird dieses Jahr zum 21. Mal und zum ersten Mal in der Halle 622 in Oerlikon verliehen. Wie beim amerikanischen Vorbild, den Oscars, kommt die Königskategorie ganz zum Schluss. Das Zittern geht also weiter - neben «Blue My Mind» sind in dieser Sparte «Dene wos guet geit» von Cyril Schäublin, «Il colore nascosto delle cose» von Silvio Soldini, «Mario» von Marcel Gisler und «Tiere» von Greg Zglinski nominiert. (sda)

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