Ryanair hat auf die Drohung mit Streiks über Weihnachten reagiert: Die irische Fluggesellschaft will mit einer irischen und einer deutschen Pilotengewerkschaft ab Januar Verhandlungen über Anstellungsbedingungen führen.
Am 5. Januar sollen die Verhandlungen mit der deutschen Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) beginnen, wie die Ryanair am Donnerstag in Dublin mitteilte. Bereits am Mittwoch hatten sich Firmenvertreter in Dublin mit einer Cockpit-Delegation getroffen, ohne dass zunächst Ergebnisse bekannt wurden.
Ryanair wird vom 3. Januar 2018 an auch mit der irischen Gewerkschaft Impact Trade Union verhandeln, wie beide Seiten mitteilten. Kurz vor Ablauf einer Frist sagte die Fluggesellschaft schriftlich zu, Impact Trade Union als Vertretung der Ryanair-Piloten in Irland anzuerkennen. Ryanair legte nach eigenen Angaben unter anderem Vorschläge zum Gehalt und den Arbeitsbedingungen auf den Tisch.
Ein erstes Treffen am Dienstag hatte keine Fortschritte gebracht. Die Gewerkschaft pochte daraufhin auf die schriftliche Anerkennung bis Donnerstagmittag - was nun geschah.
Kehrtwende
Die Billig-Airline hatte es zuvor grundsätzlich abgelehnt, Gewerkschaften als Vertreter ihrer Beschäftigten anzuerkennen. Nach koordinierten Streikdrohungen europäischer Pilotengewerkschaften in mehreren Ländern machte Ryanair eine Kehrtwende und bot Gespräche an. Bislang hatte sich die Fluggesellschaft stets nur mit lokalen Piloten-Komitees an europaweit verteilten Stationen gesprochen.
Die irische Airline war wiederholt in die Kritik geraten. Unter anderem soll es dort laut VC keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, aber umstrittene Dienstplanregeln und viele in Scheinselbstständigkeit arbeitende Kollegen geben. (sda/dpa)