Schweiz
Migration

Sommaruga vor Flüchtlinglingsgipfel: «Wir dürfen Griechenland nicht alleine lassen»

Simonetta Sommaruga 
Simonetta Sommaruga 
Bild: RUBEN SPRICH/REUTERS

Sommaruga vor Flüchtlinglingsgipfel: «Wir dürfen Griechenland nicht alleine lassen»

10.03.2016, 10:08
Mehr «Schweiz»

Mit der faktischen Abriegelung der Balkanroute könnte die Schweiz in den Fokus der Flüchtlinge und Migranten rücken. «Selbstverständlich» sei die Schweiz darauf vorbereitet, sagte Bundesrätin Simonetta Sommaruga vor dem Treffen der EU-Staaten zur Flüchtlingskrise.

Man arbeite mit dem Grenzwachtkorps, den Kantonen und subsidiär auch mit der Armee zusammen. Man bespreche sich intensiv und fälle auch Vorentscheide, sagte Sommaruga am Donnerstag in Brüssel.

Doch mittlerweile sei wohl allen bewusst geworden, dass kein Land diese Flüchtlingskrise alleine bewältigen könne. «In Griechenland gibt es mittlerweile eine humanitäre Krise. Wir können und dürfen Griechenland mit dieser Situation nicht alleine lassen», sagte die Bundesrätin weiter.

Obwohl nicht offiziell auf der Agenda dürften die EU-Innenminister am (heutigen) Freitag auch über die Vorschläge der Türkei vom Montag diskutieren.

Das Flüchtlingscamp im griechischen Idomeni versinkt im Schlamm. 
Das Flüchtlingscamp im griechischen Idomeni versinkt im Schlamm. 
Bild: VALDRIN XHEMAJ/EPA/KEYSTONE

So hatte die Türkei etwa vorgeschlagen, alle nach Griechenland illegal einreisenden Asylsuchenden zurückzunehmen. Dafür soll für jeden zurückgebrachten Flüchtling und Migranten einer auf legalem Weg aus der Türkei in die EU geschickt werden.

Sommaruga bezeichnete die türkischen Vorschläge als interessant. Es gebe aber auch Punkte, «die man noch kritisch hinterfragen muss», fügte sie an mit Verweis auf humanitäre Fragen.

Als problematisch sieht sie etwa die Frage des Umgangs mit Menschen, die zwar nicht offensichtlich schutzbedürftig sind, bei denen «aber auch nicht klar ist, dass sie nicht schutzbedürftig sind». «Diese und auch weitere Frage müssen noch sehr genau rechtlich abgeklärt werden», sagte Sommaruga. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
9 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
atomschlaf
10.03.2016 11:11registriert Juli 2015
Als Regierungsmitglied eines Nicht-EU-Staates sollte sich BR Sommaruga besser ein wenig zurücknehmen.
Eine Beteiligung der Schweiz an irgendwelchen Verteilungsaktionen ist jedenfalls frühestens dann akzeptabel, wenn auch sämtliche EU-Staaten mitmachen.
456
Melden
Zum Kommentar
avatar
Paco69
10.03.2016 10:55registriert Februar 2016
Die Migranten selbst sind es, die die Situation eskalieren und versuchen die europäischen Regierungen um die Einreise zu erpressen.
Die schlechte Situation ist somit durch die Migranten selbst entstanden.
Dabei hält man sich hier nur an die europäischen Verträge. Danach müssen Flüchtlinge dort Asyl beantragen, wo sie die EU betreten.
Das Leben ist kein Wunschkonzert. Dass den angeblichen Flüchtlingen Ungarn, Griechenland, Serbien etc. nicht gut genug ist, muss nicht nur für die arbeitenden fleissigen Ungarn, Griechen und Serben beschämend und ein Schlag ins Gesicht sein.
367
Melden
Zum Kommentar
avatar
Dickes Brötchen
10.03.2016 12:04registriert März 2016
Sagt mal, was gibt ihr eigentlich das Recht oder warum hat sie das Gefühl, sich bei jeder Thematisierung um Flüchtlingskrise in den Mittelpunkt zu stellen und alles im Alleingang entscheidet? Ist S. Sommaruga von der EU gekauft? Ich kann mir langsam ihr stümperhaftes und verantwortungsloses Auftreten nicht mehr anders erklären.
298
Melden
Zum Kommentar
9
Blick auf aktuelle Gesundheitskosten zeigt: Krankenkassenprämien steigen 2025 wohl erneut
Kaum ist der Krankenkassenschock aus dem letzten Jahr verdaut, kommt schon die nächste Hiobsbotschaft: Auch 2025 werden die Prämien wohl wieder steigen. Das zeigt eine Gesundheitskosten-Übersicht für das laufende Jahr.

Die hohen Krankenkassenprämien machen gemäss dem neusten Sorgenbarometer den Schweizerinnen und Schweizer derzeit am meisten zu schaffen. Im letzten Jahr stiegen sie im landesweiten Durchschnitt um 8,7 Prozent auf 359 Franken pro Monat an.

Zur Story