Der Qualifikationssieger EV Zug ist seiner Favoritenrolle im ersten Viertelfinalspiel gerecht geworden und besiegte den SC Bern 4:2. Dario Simion und Carl Klingberg zeichneten sich als Doppeltorschützen aus.
Trotz einer siebentägigen Pause benötigten die Zuger keinerlei Anlaufzeit. Sie dominierten die Startphase klar und gingen bereits nach 38 Sekunden durch Simion in Führung. In der 5. Minute glich Jan Neuenschwander nach einem Konter mit dem ersten Torschuss der Gäste zum 1:1 aus – kurz zuvor hatte er noch auf der Strafbank gesessen. Das zweite Powerplay nutzten die Zuger zur erneuten Führung (8.). Der Torschütze hiess abermals Simion, für den es der elfte Doppelpack in der National League war.
Überhaupt überzeugt der 26-jährige Flügelstürmer in der laufenden Meisterschaft. In der Qualifikation war er 24 Mal erfolgreich; zuvor hatte er in einer solchen nie mehr als 13 Tore erzielt. «Ich wusste, dass ich besser spielen kann wie in den vergangenen Saisons und arbeitete noch härter», sagte Simion.
In der 26. Minute zeichnete mit Klingberg ein weiterer formstarker Stürmer für das 3:1 verantwortlich. Der in Überzahl wie gewohnt vor dem Tor postierte Schwede traf nach einem schönen Pass von Liga-Topskorer Jan Kovar, der schon zum 1:0 die Vorarbeit geleistet hatte. Nachdem die bissigen Berner durch Colin Gerber (36.) auf 2:3 herangekommen und gut ins letzte Drittel gestartet waren, sorgte erneut Klingberg für das 4:2 (50.). Der Skandinavier hat in seinen letzten acht Partien elf Tore erzielt. Ganz nach Wunsch verlief der Abend für die Zuger allerdings nicht: In den ersten elf Minuten schieden Yannick-Lennart Albrecht und Captain Raphael Diaz verletzt aus.
Zug - Bern 4:2 (2:1, 1:1, 1:0)
0 Zuschauer. - SR Piechaczek/Fluri, Altmann/Wolf.
Tore: 1. (0:38) Simion (Kovar) 1:0. 5. Neuenschwander (Praplan) 1:1. 8. Simion (Alatalo/Powerplaytor) 2:1. 26. Klingberg (Kovar/Powerplaytor) 3:1. 36. Colin Gerber 3:2. 50. Klingberg 4:2.
Strafen: je 5mal 2 Minuten. - PostFinance-Topskorer: Kovar; Jeffrey.
Zug: Genoni; Schlumpf, Geisser; Diaz, Stadler; Cadonau, Alatalo; Gross; Simion, Kovar, Hofmann; Klingberg, Albrecht, Zehnder; Martschini, Shore, Abdelkader; Leuenberger, Senteler, Bachofner; Langenegger.
Bern: Karhunen; Untersander, Henauer; Andersson, Zryd; Thiry, Beat Gerber; Colin Gerber; Conacher, Jeffrey, Moser; Pestoni, Praplan, Scherwey; Bader, Heim, Olofsson; Berger, Neuenschwander, Sopa; Sterchi.
Bemerkungen: Zug ohne Thorell, Thürkauf und Dario Wüthrich (alle verletzt), Bern ohne Sciaroni (verletzt). Bern ab 58:02 ohne Torhüter.
Ohne zu brillieren ging Lugano in der Serie gegen die Rapperswil-Jona Lakers standesgemäss in Führung. Erst im Schlussdrittel fiel beim 6:2-Sieg die Entscheidung.
Lugano war nach den überraschenden Siegen der Rapperswil-Jona Lakers in den Achtelfinals gegen das deutlich höher eingestufte Biel gewarnt – und tappte nicht in die Falle, die Lakers zu unterschätzen. Die Bianconeri packten nicht die feine Klinge aus, sondern arbeiteten die aufsässigen Aussenseiter diszipliniert vom Eis.
Nach zwei wenig spektakulären Dritteln (2:1 für Lugano) überschlugen sich zu Beginn des letzten Abschnitts die Ereignisse. Nach weniger als zwei Minuten erhöhte Romain Loeffel auf 3:1, neun Sekunden später verkürzte Leandro Profico gleich wieder und weitere 39 Sekunden darauf sorgte ausgerechnet Dario Bürgler mit dem 4:2 wieder für mehr Ruhe. Der Schwyzer Routinier muss Lugano nach dieser Saison mehr oder weniger freiwillig verlassen. Seit mindestens zehn Jahren gab es in den Playoffs nie mehr drei Tore in nur 49 Sekunden.
Lugano - Rapperswil-Jona Lakers 6:2 (1:1, 1:0, 4:1)
0 Zuschauer. - SR Wiegand/Tscherrig, Schlegel/Burgy.
Tore: 4. Suri (Walker) 1:0. 11. Schweri (Lehmann, Nyffeler/Powerplaytor) 1:1. 23. Lajunen (Bürgler, Arcobello/Powerplaytor) 2:1. 42. (41:54) Loeffel (Fazzini, Herburger) 3:1. 43. (42:03) Profico 3:2. 43. (42:43) Bürgler (Arcobello, Boedker) 4:2. 53. Fazzini (Bertaggia) 5:2. 56. Zangger (Sannitz, Morini) 6:2.
Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Lugano, 4mal 2 Minuten gegen Rapperswil-Jona Lakers.
Lugano: Schlegel; Heed, Wellinger; Loeffel, Chiesa; Nodari, Wolf; Zangger, Riva; Bürgler, Arcobello, Boedker; Walker, Lajunen, Suri; Fazzini, Herburger, Lammer; Morini, Sannitz, Bertaggia.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Egli, Randegger; Vukovic, Jelovac; Sataric, Maier; Scheidegger, Dufner; Clark, Cervenka, Moses; Lehmann, Rowe, Eggenberger; Schweri, Profico, Wick; Forrer, Wetter, Loosli.
Bemerkungen: Lugano ohne Traber (verletzt), Brennan und Josephs (beide überzählige Ausländer), Rapperswil-Jona Lakers ohne Dünner, Lhotak und Payr (alle verletzt).
Lausanne setzte sich Auftakt der Viertelfinals gegen die ZSC Lions 3:2 nach Verlängerung durch. Denis Malgin war der entscheidende Faktor. In der 67. Minute der Verlängerung schnappte er sich den Puck und zog unwiderstehlich ab. Es war die Entscheidung in einem engen Spiel.
Die Serie, die männiglich als die ausgeglichenste erwartet hatten, enttäuscht nicht. Über weite Strecken neutralisieren sich die beiden Teams, die offen mit dem Titel liebäugeln.
Die ZSC Lions starteten besser und ging durch Denis Hollenstein in der 9. Minute auch in Führung. Dank Charles Hudons Powerplay-Tor retteten die Lausanner dennoch ein Remis in die erste Pause. Umgekehrtes Bild im Mitteldrittel: Die Waadtländer waren etwas besser und gingen durch den langjährigen Löwen Ronalds Kenins in Führung, der ZSC glich durch Raphael Prassl wieder aus.
Im letzten Drittel wollte keiner den entscheidenden Fehler machen, dazu zeigten sich die beiden Goalies Tobias Stephan und Ludovic Waeber stilsicher. Die logische Folge: Verlängerung.
Lausanne - ZSC Lions 3:2 (1:1, 1:1, 0:0, 1:0) n.V.
1 Zuschauer. - SR Stricker/Stolc, Kehrli/Duarte.
Tore: 9. Hollenstein (Sigrist) 0:1. 19. Hudon (Frick, Malgin/Powerplaytor) 1:1. 32. Kenins (Gibbons) 2:1. 37. Prassl (Roe) 2:2. 67. Malgin 3:2.
Strafen: 5mal 2 plus 10 Minuten (Almond) gegen Lausanne, 2mal 2 Minuten gegen ZSC Lions.
Lausanne: Stephan; Genazzi, Barberio; Heldner, Frick; Grossmann, Aurélien Marti; Krueger, Antonietti; Gibbons, Malgin, Hudon; Bertschy, Emmerton, Kenins; Krakauskas, Jooris, Almond; Jäger, Froidevaux, Douay.
ZSC Lions: Waeber; Noreau, Christian Marti; Phil Baltisberger, Geering; Trutmann, Berni; Riedi, Noah Meier; Prassl, Roe, Andrighetto; Bodenmann, Krüger, Hollenstein; Lasch, Sigrist, Rautiainen; Pedretti, Schäppi, Wick.
Bemerkungen: Lausanne ohne Bozon, Hudacek, Maillard (alle verletzt) und Roth (überzähliger Ausländer), ZSC Lions ohne Chris Baltisberger, Blindenbacher, Morant und Pettersson (alle verletzt).
Ein sehr diszipliniertes und defensiv solides Fribourg-Gottéron ging im Romand-Derby gegen Servette mit einem 2:1-Heimsieg in Führung. Gottéron machte den ersten Schritt, um erstmals eine Playoff-Serie gegen den Westschweizer Rivalen Servette zu gewinnen – und es tat dies überzeugend. Die «Drachen» haben unter Coach Christian Dubé an Härte und Robustheit zugelegt, Qualitäten, die gerade gegen Servette unverzichtbar sind.
War das 1:0 durch ein klassisches Bully-Goal durch Yannick Herren 61 Sekunden vor dem Ende das Startdrittels noch eher überraschend gekommen, verdienten sich die Freiburger das 2:0 in der 35. Minute durch den von Chris DiDomenico perfekt freigespielten Verteidiger Dave Sutter durch eine vorangegangene Druckphase, in der Julien Sprunger die Latte getroffen und Topskorer Killian Mottet und David Desharnais erstklassige Chancen verpasst hatten.
Servette nützte so auch ein wie in der Qualifikation sehr starker Goalie Gauthier Descloux nichts. Der Neffe der Gottéron-Verteidigerlegende Antoine Descloux wehrte 33 Schüsse ab (Fribourgs Reto Berra 24), doch offensiv lief bei den Genfern zu wenig. Erst 52 Sekunden vor Schluss gelang Arnaud Montandon der Anschlusstreffer, zu spät für eine Wende.
Fribourg-Gottéron - Servette 2:1 (1:0, 1:0, 0:1)
1 Zuschauer. - SR Salonen/Urban, Progin/Steenstra.
Tore: 19. Herren (Schmid) 1:0. 35. Sutter (DiDomenico, Furrer) 2:0. 60. (59:07) Arnaud Montandon (Omark) 2:1 (ohne Torhüter).
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron, 4mal 2 Minuten gegen Genève-Servette.
Fribourg-Gottéron: Berra; Gunderson, Chavaillaz; Sutter, Furrer; Kamerzin, Jecker; Abplanalp; Stalberg, Desharnais, Mottet; Herren, Marchon, DiDomenico; Sprunger, Walser, Bykov; Bougro, Schmid, Jörg; Jobin.
Servette: Descloux; Jacquemet, Tömmernes; Karrer, Le Coultre; Völlmin, Smons; Guebey; Vouillamoz, Winnik, Omark; Moy, Fehr, Miranda; Patry, Vermin, Smirnovs; Arnaud Montandon, Kast, Berthon; Riat.
Bemerkungen: Fribourg-Gottéron ohne Brodin und Rossi (beide verletzt), Servette ohne Maurer, Mercier, Richard, Rod (alle verletzt) und Asselin (überzähliger Ausländer). Genève-Servette von 57:36 bis 59:07 und ab 59:14 ohne Torhüter. (ram/sda)
Einzig Rappi mochte im letzten Drittel nicht mehr mithalten.
Freue mich auf weitere spannende Spiele.