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Bundesräte stärken Xhaka und Shaqiri den Rücken

Switzerland's Defence Minister Guy Parmelin, left, reacts with his wife Caroline, right, and Peter Gillieron, President of the Swiss Football Association SFV, back right, during the FIFA World Cu ...
Sportminister Guy Parmelin jubelt an der Seite von SFV-Präsident Peter Gillieron.Bild: KEYSTONE

«Emotionen sind verständlich» – Bundesräte stärken Xhaka und Shaqiri den Rücken

24.06.2018, 10:1924.06.2018, 10:35
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Sportminister Guy Parmelin und Aussenminister Ignazio Cassis haben die Jubelgesten der beiden albanischstämmigen Nationalspieler Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri in der «NZZ am Sonntag» verteidigt.

«Wer die aufgeladene Stimmung miterlebt hat, schätzt die Leistung der Schweizer Nati umso mehr und kann verstehen, wenn die Emotionen mit einem Spieler durchgehen», sagte Parmelin, der den 2:1-Sieg der Schweiz an der WM in Russland gegen Serbien vor Ort mitverfolgt hatte. Es sei aber nicht im Sinne des Sports, aus den Emotionen nun eine Polemik entstehen zu lassen, sagte er weiter.

Aussenminister Cassis nannte die Mannschaft ein perfektes Beispiel für die Verschmelzung verschiedener Kulturen. «Ich zweifle nicht, dass man patriotische Emotionen für die Nation empfinden kann, die einen aufgenommen hat, ohne sein Heimatland zu vergessen», so der Bundesrat mit italienischen Wurzeln zu den Doppeladler-Gesten gegenüber der «NZZ am Sonntag».

Mit Micheline Calmy-Rey äussert sich eine ehemalige Bundesrätin im «Blick» ebenfalls zu den Gesten. Auch sie verstehe den ganzen Aufruhr der Diskussion nicht. «Wie kann man sich loyaler zeigen als durch Tore für die Schweiz?», meint sie im Interview. Die Spieler seien Schweizer, ihre Wurzeln lägen im Kosovo. Das sei doch kein Widerspruch.

Alt-Bundesraetin Micheline Calmy-Rey bei einem Gespraech ueber ihr Buch "Die Schweiz, die ich uns wuensche" im Kaufleuten in Zuerich, am Mittwoch, 26. Februar 2014. (KEYSTONE/Walter Bieri)
Auch Ex-Bundesrätin Micheline Calmy-Rey verteidigt Xhaka und Shaqiri.Bild: KEYSTONE

Unmittelbar nach der Partie am Freitag in Kaliningrad hatten sich zahlreiche Politiker geäussert – nicht nur unterstützend. «Die beiden Goals sind nicht für die Schweiz gefallen, sondern für den Kosovo», ärgert sich die SVP-Nationalrätin Natalie Rickli. «Falls die Kosovo-Nati dereinst gewinnt, freue ich mich für sie aber an der WM spielen und fänen wir für die Schweiz.»

Am Samstag leitete die FIFA ein Verfahren gegen Xhaka und Shaqiri ein. Es wird geprüft, ob die Jubelposen nach deren Treffern politisch motiviert waren. Der doppelköpfige Adler ziert die Flagge Albaniens. Serbien anerkennt den Kosovo nicht als eigenständiges Land. (pre/sda)

So schön jubelten die Schweizer nach dem Sieg gegen Serbien

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So schön jubeln die Schweizer
Was für ein Spiel! Die Schweiz gewinnt das zweite WM-Gruppenspiel gegen Serbien nach 0:1-Rückstand noch 2:1.
quelle: keystone / laurent gillieron
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21 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Mr.CoJones aka Philodog
24.06.2018 12:01registriert September 2015
Das gemotze von Rickli, SVP und Co. gehen mir derweil brutal auf den S*ck. Würden diejenigen zwei Adlerjungs für Albanien spielen wäre es für Rickli & Co. auch nicht recht. Dann hiesse es: von hiesiger Infrastruktur etc profitieren, aber die Goals für Albanien holen. Hört endlich mal auf zu polemisieren und freut euch über UNSERE Jungs, welche in UNSEREM CH-Trikot goals schiessen und uns, die Schweiz, also alle zusammen in die Achtelfinals schiessen. Ich freue mich über das Engagement dieser Jungs und auch über unser multiethnisches Nati-Umfeld, das unsere Gesellschaft widerspiegelt.
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FrancoL
24.06.2018 10:58registriert November 2015
Die Sprüche von Natali Rickli sind genau die die Oel ins Feuer giessen, sie zeigen deutlich wieso viele Eingebürgerte sich nicht richtig angenommen fühlen.

Einmal mehr disqualifiziert sich Natalie Rickli selbst. Klare Rote Karte für diese dumme und unbesonnene Aussage.
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Stiches187
24.06.2018 13:31registriert Juni 2018
Die Jungs spielen mit dem Schweizer Kreuz auf der Brust. Müssten sie ja nicht wollten sie aber. Ganz nebenbei schiessen sie die wichtigen Tore. Für mich ist das Engagement genug. Ich bin Ihnen dankbar und stolz solche Schweizer zu haben. Auch mit dem Adler habe ich keinerlei Probleme. Fr. Rickli betreibt weiterhin ihr Kerngeschäft: ausgrenzen, Diffamieren und hetzen für sie ist die WM in dem Fall vorbei.
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