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Zahner ersetzt Streit – Sesselrücken in der obersten Hockey-Führung

Peter Zahner, CEO ZSC, spricht mit Journalisten waehrend einer Medienkonferenz nach einer ausserordentlichen Ligaversammlung ueber die Entscheidungen betreffend dem Schweizermeister sowie den Auf- und ...
Peter Zahner im Gespräch mit Journalisten.Bild: KEYSTONE
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Zahner ersetzt Streit – Sesselrücken in der obersten Hockey-Führung

ZSC-Manager Peter Zahner und Langenthals Präsident Gian Kämpf nehmen neu Einsitz in die oberste Führung unseres Eishockeys. NHL-Legende und SCB-Mitbesitzer Mark Streit und Matthias Berner verabschieden sich. Wird Zahner der «Schattenpräsident» des Verbandes?
04.03.2021, 13:0304.03.2021, 13:40
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Das oberste Führungsorgan unseres Eishockeys ist der Verwaltungsrat von Swiss Ice Hockey – besser bekannt unter der volkstümlichen Bezeichnung «der Verband».

Wichtige Kompetenzen sind etwa die Anstellung des Nationaltrainers, die Organisation von Grossanlässen (Eishockey-WM), die Aufsicht über das gesamte Junioren- und Amateur-Hockey oder die Besetzung aller Stellen in der üppig ausgestatteten Administration des Verbandes, die pro Jahr fast 14 Millionen Franken verschlingt.

Peter Zahner (60) und Gian Kämpf (39) sitzen neu in einem Führungs-Organ, das über ein Budget von etwas mehr als 60 Millionen Franken gebietet. In die Belange (wie Anzahl Ausländer) des Profihockeys (National League, Swiss League) kann sich der Verband jedoch direkt nicht einmischen.

Gian Kämpf
Gian Kämpf.Bild: duckschanliker

Viel Arbeit für Streit beim SCB

Nun kommt es zu einem Sesselrücken. Mark Streit zieht sich zurück und kümmert sich künftig um seine Aufgaben als Verwaltungsrat und Mitbesitzer beim SC Bern. Dort gibt es ja wahrlich viel zu tun.

Matthias Berner ist der Präsident der neugegründeten Aktiengesellschaft der National League. Deshalb hat sich der ehemalige Finanzdirektor des Verbandes und spätere Defizit-Verwalter von Philippe Gaydoul bei Kloten aus dem Verwaltungsrat des Verbandes zurückgezogen.

Mark Streit wird durch Peter Zahner ersetzt. Ein Wechsel, der etwas bringt: Streit ist kein Hockey-Politiker, der streiten mag. Zahner ist hingegen einer der erfahrensten Manager unseres Sportes, der die Konfrontation nicht scheut, wenn es um die Sache geht.

ZSC CEO Peter Zahner auf der Baustelle der Swiss Life Arena, dem zukuenftigen ZSC Stadion in Zuerich, aufgenommen am Sonntag, 6. September 2020. (KEYSTONE/Ennio Leanza)
Zahner auf der Baustelle des neuen ZSC-Stadions.Bild: keystone

Der ZSC-Manager hat den Bau des neuen Hockey-Tempels in Zürich orchestriert und ist auch Verwaltungsratspräsident der Champions Hockey League. Als langjähriger Sportdirektor des Verbandes (bis 2007) ist er auch ein erfahrener Machiavellist und kennt Gänge und Läufe der Hockey-Politik. Zahner war zusammen mit Marc Lüthi der Steigbügelhalter für Präsident Michael Rindlisbacher. Was er wohl heute tief in seiner Hockey-Seele, dort wo niemand hineinsieht, bereuen dürfte.

Kampf um die TV-Millionen

Für Berner wird Kämpf nachrücken. Er führt den SC Langenthal als Präsident und arbeitet als Mitinhaber in einer Kaderposition im Immobilienkonzern des ehemaligen GC-Vorsitzenden Stephan Anliker. Auch er gilt als führungsstarke Persönlichkeit.

Die grosse nächste Herausforderung für den Verband: Ab dem Frühjahr 2022 gehen mehr als 30 Millionen Franken Einnahmen verloren. Die National League macht sich selbständig und wird die eigenen TV- und Marketingrechte als eigenständige AG selbst verkaufen.

Bisher hat der Verband die TV- und Marketingrechte fürs gesamte Schweizer Eishockey (National League, Swiss League, Länderspiele ohne WM) als Gesamtpaket verkauft und einen Teil des Geldes an die Liga (die Klubs) weitergeleitet.

Dabei ist klar, dass die Liga (also die nationale Meisterschaft) gut 90 Prozent des Wertes dieser Rechte ausmacht. Künftig wird also die Liga am Geldstrom sitzen, einen Teil des Geldes nach ihrem Befinden an den Verband weiterleiten und sich einen lang gehegten Wunsch erfüllen: der üppigen Verbandsadministration («Versailles des Eishockeys») eine Sparkur verordnen.

Wer hat künftig das Sagen?

Dem künftigen Verwaltungsrat gehören neben Präsident Michael Rindlisbacher nun Marc Anthony-Anner, Erwin Füllemann, Martin Affolter, Peter Zaner und Gian Kämpf an.

Peter Zahner ist bei weitem die führungsstärkste Persönlichkeit in diesem Gremium. Kenner schliessen nicht aus, dass er der neue starke Mann in dieser sechsköpfigen Männerrunde sein wird. Sozusagen der «Schattenpräsident» des Verbandes. Und Gian Kämpf sein Mephisto und Präsident Michael Rindlisbacher seine Marionette.

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5 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Er hät es Zipfeli
04.03.2021 15:36registriert Juli 2017
Peter Zahner ist der richtige Mann für diesen Job 👍
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Real John Doe
04.03.2021 13:56registriert Februar 2016
Ich mag ja Mark Streit und bewundere ihn für den Weg den er gegangen ist um sich in der NHL durchzusetzen aber sorry, er mag ja ein "Pionier" fürs CH Hockey gewesen sein, ihn jedoch als NHL Legende zu betiteln ist schon etwas weit hergeholt...
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PAZI65
04.03.2021 16:37registriert März 2021
Ein Wort soll an dieser Stelle auch dem "Chronisten" Rechnung tragen; ein Machiavellist ist ein Beleidung sondergleichen! Herr Zahner ist einer der absoluten Top-Manger der äusserst erfolgreich ist, dies ist wohl kaum möglich wenn (gem. dem meisterlichen Chronisten) Zahner nur Empathie ausstrahlt soll wenn es um seinen Eigennutz geht.
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