Schüsse und Explosionen auf Gelände von Militärakademie in Kabul

Schüsse und Explosionen auf Gelände von Militärakademie in Kabul

29.01.2018, 04:56

In der afghanischen Hauptstadt Kabul ist eine grosse Militärakademie angegriffen worden. Einige Angreifer seien beim Versuch, auf das Gelände der Marschall Fahim-Akademie einzudringen, getötet worden, sagte ein Sicherheitsvertreter.

Explosionen und Schüsse seien vom Gelände der Marschall-Fahim-Akademie im Westen der Stadt zu hören, meldete am frühen Montagmorgen der Sender Tolo TV. Ein afghanischer Offizier, der in der Gegend lebt und namentlich ungenannt bleiben wollte, sagte der Nachrichtenagentur dpa, er habe, bis er am Morgen das Haus verlassen musste, elf Explosionen gezählt.

Der Sprecher der Kabuler Polizei, Basir Mudschahid, sagte, er sei vor Ort, aber das Militär habe die Gegend abgesperrt. Sprecher des Verteidigungsministeriums waren zunächst nicht zu erreichen. Ein Bekenntnis zu dem Überfall gab es am Morgen noch nicht.

Täter mit Nachtsichtgeräten

Die Akademie wurde von britischen Streitkräften mit aufgebaut und trägt auch den Spitznamen «Sandhurst in the Sand» - eine Referenz auf die bekannte Militärakademie in Grossbritannien. In der Akademie arbeiten auch ausländische Ausbilder. Der Angriff begann am frühen Morgen noch bei Dunkelheit. Der gut vernetzte Journalist Bilal Sarwary schrieb auf Twitter, eine Gruppe von Angreifern mit Nachtsichtgeräten sei auf das Gelände eingedrungen.

Im Oktober waren am Tor der Akademie bei einem Selbstmordattentat auf einen Bus voller Kadetten mindestens 15 Menschen getötet worden.

Es ist der vierte schwere Vorfall in Kabul im Januar. Erst am Samstag hatte sich im Stadtzentrum ein Selbstmordattentäter der radikalislamischen Taliban in die Luft gesprengt und mehr als 100 Menschen getötet.

Nur eine Woche zuvor hatten Talibankämpfer in einem 17-stündigen Angriff auf das grosse Hotel Intercontinental mindestens 20 Menschen getötet, darunter eine deutsche Entwicklungshelferin. Anfang Januar waren bei einem Selbstmordattentat auf einen Sicherheitsposten mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. (sda/dpa/afp)

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