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Donald Tusk übernimmt Führung von Polens grösster Oppositionspartei

Leader of main opposition party Civic Platform Borys Budka, right, and former Polish Prime Minister Donald Tusk, left, attend a congress of Poland's opposition Civic Platform party that he is ret ...
Borys Budka (rechts) übergibt Donald Tusk den Vorsitz der liberalkonservativen Bürgerplattform. Bild: keystone

Donald Tusk übernimmt Führung von Polens grösster Oppositionspartei

03.07.2021, 13:59
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Der ehemalige EU-Ratspräsident und frühere polnische Regierungschef Donald Tusk kehrt in die Politik seines Landes zurück. Der 64-Jährige übernimmt erneut die Führung der grössten Oppositionspartei. Der Parteikonvent der liberalkonservativen Partei Bürgerplattform wählte Tusk am Samstag in Warschau einstimmig zum Vize-Parteichef, der kommissarisch auch die Funktion des Vorsitzenden übernimmt. Zuvor war der bisherige Parteichef Borys Budka zurückgetreten, um den Weg für Tusks Rückkehr freizumachen.

Damit Tusk regulärer Parteichef werden kann, muss er noch durch eine Wahl von den Parteimitgliedern bestätigt werden. Der Termin dafür steht noch nicht fest.

In einer temperamentvollen Rede schwor Tusk seine Partei auf einen entschiedeneren Kampf gegen die nationalkonservative Regierungspartei PiS ein. «Heute regiert das Böse in Polen», sagte er. Die PiS habe Streit mit der EU, mit Deutschland und selbst mit Tschechien angefangen und durch ihre «idiotische politische Investition» in den früheren Präsidenten Donald Trump das Land von der heutigen US-Regierung entfremdet.

Tusk zählte 2001 zu den Gründern der Bürgerplattform, die seit der Parlamentswahl 2019 mit mehreren kleineren Parteien das Bündnis Bürgerkoalition (KO) bildet. Er war von 2007 bis 2014 Polens Regierungschef, in dieser Zeit entstand ein gutes Verhältnis zu Kanzlerin Angela Merkel.

Im Jahr 2014 wechselte Tusk nach Brüssel in das Amt des EU-Ratspräsidenten, das er bis 2019 innehatte. Seit seinem Abschied von der polnischen Politik haben die Liberalkonservativen in Polen viele Niederlagen erlitten. In Umfragen kommen sie derzeit auf 16 Prozent. (sda/dpa)

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