Der Bandleader und Schlagzeugspieler Terreon Gully ist für seine Kreativität und Originalität bekannt. Das zeigte sich besonders während dem Konzert. In einem Stück wurde von den Zuschauern bemerkt, dass eine Glocke das Trio begleitete, doch niemand wusste, wo die Glocke war. Plötzlich waren überall fragende Gesichter im Pflegidach. Nach wenigen Minuten blickten die Zuschauerinnen und Zuschauer zum Fuss des Schlagzeugspielers und schmunzelten. Terreon Gully verblüffte mit seiner Glocke, welche er an seinem Fuss befestigte, die Zuschauer und animierte sie zum Lächeln.
Terreon Gully ist ein Grammy-Gewinner, der in Amerika geboren wurde und seit Jahren als Musiker seinen Lebensunterhalt verdient. «Meister der Musik» wird er genannt. Auf über 70 Alben ist er vertreten. Er liebt die Vielfalt der Musik. Ob Jazz oder Hip-Hop, Terreon Gully tritt mit Künstlern aus verschiedenen Musikrichtungen auf. Er zählt zu den einflussreichsten Künstlern seiner Generation und ist deshalb sehr gefragt.
«How are you feeling?» (Wie fühlt ihr euch?), sagte Terreon Gully, nachdem Stephan Diethelm das Trio ankündigte. «Relax and enjoy!» (zurücklehnen und geniessen), das sollten seiner Meinung nach, die Zuschauer und Zuschauerinnen während des Konzertes. Dies ist dem Trio auch gelungen. Jeder machte sich auf seinem Sitz mit einem erfrischendem Getränk bequem und widmete sich voll und ganz dem Trio.
Die Musik des Trios ist vielseitig. Von schnell, laut und energisch bis zu langsam, leise und chaotisch war alles dabei. Auch Luques Curtis (Kontrabass) wurde vom Publikum wegen seinen schnellen Fingern und seiner Mimik gelobt. Mit jedem neuen Ton, mit jeder neuen Melodie veränderte sich der Gesichtsausdruck von Curtis. Das Trio lächelte und wippte während des ganzen Konzertes mit. Dies wirkte sich auch auf das Publikum aus. Überall sah man wippende Köpfe. Die genreschwankende Band hatte stetig Blickkontakt mit den Zuschauern. Dadurch fühlte sich das Publikum angesprochen und miteinbezogen.
Als der Pianist Christian Sands mit seinem unerwarteten Solo, die sonst laute und dynamische Musik der Band aus einer anderen Perspektive zeigte, wurden alle still. Die Musik wurde langsamer, die Töne wurden länger. Die Finger des Pianisten spielten die Tonleitern auf und ab. Ein Pärchen kuschelte sich eng aneinander, eine Mutter umarmte ihr Kind, und einer älteren Dame floss eine Träne die Wange hinunter. Die Konzertbesucher waren von diesem Stück begeistert.
Nein, das Konzert war nicht (wie normalerweise) vollendet, als die Klosterglocke halb zehn schlug. Das Trio sorgte mit seinem Auftritt für tosenden Applaus. Zurück auf der Bühne spielten sie ein Lied, von welchem sie dachten, dass es ihr letztes für diesen Abend sei. Die Band verbeugte sich und bedankte sich beim Publikum und ging in den Backstage. Doch das Publikum wollte mehr.
Mit dem pausenlosen Applaudieren, dem Pfeifen und dem lauten Rufen von «Zugabe, Zugabe« gelang es dem Publikum das Trio zu überzeugen, ein drittes Mal auf die Bühne zu kommen. Die Freude und die Lust auf eine zweite Zugabe konnte man an dem breiten Grinsen jedes einzelnen Musikers erkennen. Daraufhin wurden alle vom Bandleader zum Tanzen eingeladen. Zum Rhythmus der Musik bewegte sich das Publikum und lächelte zufrieden, als das letzte Lied gespielt wurde.