International
Justiz

Jurymitglied Arnault wegen Vergewaltigung verurteilt

Nobelpreis-Jurymitglied Arnault wegen Vergewaltigung verurteilt

01.10.2018, 12:1101.10.2018, 13:09
Mehr «International»

Der Franzose Jean-Claude Arnault, Auslöser für den Konflikt in der Schwedischen Akademie, muss wegen Vergewaltigung ins Gefängnis. Ein Gericht in Stockholm verurteilte den 72-Jährigen am Montag zu zwei Jahren Haft.

Zum Prozessauftakt am 19. September hatte der Angeklagte alle Vorwürfe zurückgewiesen. Arnault ist mit dem ehemaligen Mitglied der Schwedischen Akademie Katarina Frostenson verheiratet. Die Akademie vergibt jedes Jahr den Literaturnobelpreis. In diesem Jahr wurde die Verleihung abgesagt, weil die Mitglieder völlig zerstritten sind.

Grund waren unterschiedliche Auffassungen darüber, wie man mit den Vorwürfen gegen Arnault umgehen sollte. Einem Bericht der Zeitung «Svenska Dagbladet» zufolge haben insgesamt 18 Frauen dem Franzosen sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Verurteilt wurde er am Freitag wegen Vergewaltigung einer Frau. Eine Anklage wegen Korruption wurde bereits früher aus Mangel an Beweisen fallengelassen.

Als die Vorwürfe gegen Arnault im November bekannt wurden, entschied die Mehrheit der Akademie, dass Frostenson trotz der Anschuldigungen gegen ihren Mann im Amt bleiben könne. Aus Protest hatten daraufhin mehrere Jurymitglieder ihre Arbeit niedergelegt. Im Mai kündigte die Akademie an, dass 2018 kein Literaturnobelpreis vergeben wird. (sda/apa/dpa)

Frauen der #metoo-Bewegung sind «Person des Jahres»

Video: srf
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Spanischer Premierminister Sánchez erwägt Rücktritt nach Anzeige gegen Ehefrau

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez erwägt nach einer Korruptionsanzeige gegen seine Ehefrau Begoña Gómez einen Rücktritt vom Amt, das er seit 2018 ausübt. Er habe alle seine öffentlichen Termine «für einige Tage» abgesagt, um darüber nachzudenken, teilte der sozialistische Politiker am Mittwoch auf X, vormals Twitter, mit. Er werde von der Rechten und der extremen Rechten mit allen Mitteln schikaniert.

Zur Story