Die dubiose Geschichte des achtjährigen Baselbieter Buben, der im Volg in Diegten BL mit Falsch- oder Spielgeld bezahlen wollte, sorgt für Aufsehen.
Viele watson-User wundern sich über die Vorgehensweise der Polizei und der Volg-Verkäuferin. Die Schilderungen der Familie der beiden Buben wirft kein gutes Licht auf sie. Eine Nachfrage.
Die Polizei musste aufgrund der Meldung der Detailhändlerin dem Fall nachgehen, sagt Adrian Gaugler, Pressesprecher der Polizei Basel-Landschaft, gegenüber watson. Der Polizist sei absichtlich in zivil zu der Familie gekommen, um kein grosses Aufsehen in der Nachbarschaft zu erregen. Die Bilder der Kinder habe er erstellt, um ihre Identität mit den Kindern auf den Videos abzugleichen und zu bestätigen.
Das Falschgeld müsse gemäss Gesetz sichergestellt werden. Anders als in der Aussage der Eltern habe der Polizist aber keine Hausdurchsuchung angedroht, sondern habe die Familie lediglich darauf aufmerksam gemacht, dass der Fall an die Jugendanwaltschaft weitergegeben werden müsse, wenn sie sich weigerten, das Falschgeld herauszugeben. Es habe keine Rechtsmittelbelehrung gegeben, weil der Polizist nur mit der Familie reden wollte, und nicht, um Aussagen aufzunehmen und diese dann als Beweismaterial zu verwenden.
Die Polizei habe eine Verfahrensakte angelegt. Diese wird aber in jedem Fall erstellt, um die Ereignisse und Details des Falles zu dokumentieren. Eine Personalakte auf den Namen des Buben wurde nicht angelegt, deshalb wird er in Zukunft wohl auch keine Probleme aufgrund dieses Vorfalles haben. Als bestätigt wurde, dass der Junge nicht straffähig ist, sei der Fall auch abgeschlossen worden, sagt die Polizei.
Die Aussage der Eltern, die Kinder hätten gefragt, ob sie mit dem Geld bezahlen dürfen, und seien dann gegangen, steht gemäss der Aussage der Polizei Basel-Landschaft in Konflikt mit der Aussage der Verkäuferin.
Tamara Scheibli, Leiterin Kommunikation/Werbung von Volg, bedauert den Fall. Die Mitarbeitenden vom Volg Diegten hätten in der ungewohnten Lage und der damit verbundenen Unsicherheit entschieden, sich konsequent an die interne Weisung zu halten, die bei Verdacht auf Bezahlung mit Falschgeld vorsieht, die Polizei zu kontaktieren. So die Stellungnahme gegenüber watson.
«Aufgrund der Tatsache, dass es sich bei den Kunden um Kinder handelte, wäre eine andere Reaktion, die unserer ‹frisch und fründlichen› Unternehmensphilosophie besser entspricht, wünschenswert gewesen.»
Das Ausmass des Geschehnisses, dessen gesetzliche Handhabung nicht in der Verantwortung des Volgs steht, sei jedoch nie Absicht der involvierten Mitarbeitenden oder von Volg als Unternehmen gewesen, so Scheibli. «Wir bedauern diesen Einzelfall ausserordentlich. Mit der betroffenen Familie haben wir das Gespräch gesucht und uns in aller Form entschuldigt. Auch werden wir die internen Weisungen anpassen, um in Zukunft in solchen Situationen kundenfreundlicher reagieren zu können.»
(cki)
Durch ihren Mutterkonzern als Teil des Agrarfilzes gut abgestützt bis in höchste politische Kreise.
Spoiler: Zwei ehemalige Verwaltungsräte sind heute ja sogar im Bundesrat vertreten und sorgen dafür, dass die Subventionen auch weiterhin beständig fliessen.
Ja, Falschgeld schon, aber nicht Spielgeld. Sonst müsste die Polizei konsequenterweise jeden Spielwarenladen durchsuchen.
Die Polizei windet sich und will die Peinlichkeit nicht restlos eingestehen.