International
Schweiz

Kriegsdrohne mit Schweizer Elektromotor in Berg-Karabach gefunden

Kriegsdrohne mit Schweizer Elektromotor in Berg-Karabach gefunden

In Berg-Karabach wurde eine Drohne gefunden, die mit Bauteilen einer Schweizer Firma geflogen worden war. Ist das überhaupt legal?
07.12.2020, 10:4507.12.2020, 12:21
Mehr «International»

Im Krieg um Berg-Karabach wurde von armenischen Soldaten eine Drohne gefunden, die mutmasslich mit Schweizer Bauteilen geflogen wurde. Das schreibt das SRF und beruft sich auf einen armenischen Journalisten.

Bei der Drohne handelt es sich nach Meinung des Journalisten um eine sogenannte Kamikaze-Drohne. Ein solches Flugobjekt kann bis zu 9 Stunden im Zielgebiet kreisen und dann auf Befehl der Bodenstation aufs Ziel fliegen – und explodieren. Die israelische Harop-Drohne – so wird sie im Fachjargon genannt – wurde von der aserbaidschanischen Armee eingekauft.

Der Drohnenkrieg in Berg-Karabach

1 / 16
Der Drohnenkrieg in Berg-Karabach
Eine Position der armenischen Armee im riesigen Schützengraben-System, das ganz Berg-Karabach durchzieht. Am nächtlichen Himmel zieht eine aserbaidschanische Drohne ihre Kreise ...
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Export nicht illegal

Der Antriebsmotor ist Swiss Made, das zeigen auch die Bilder des Journalisten auf Twitter, und wurde von der Firma Faulhaber Minimotor SA im Tessin hergestellt. Auf eine Anfrage des SRF bei der betroffenen Firma wurde folgendermassen reagiert: Der weltweite Warenverkehr aller Faulhaber-Standorte unterliege grundsätzlich den international geltenden Exportkontrollbestimmungen. Die Firma gehe davon aus, dass diese auch im vorliegenden Fall angewendet worden seien. Faulhaber verspricht im Verlauf des Montags eine ausführliche Stellungnahme.

Auch das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) bestätigt gegenüber dem SRF, dass es sich hier um keine illegale Aktivität handelt: «Solche elektrischen Antriebe (Elektromotoren) sind von der Güterkontrollgesetzgebung nicht erfasst und können bewilligungsfrei exportiert werden. Solche Antriebe haben eine breite industrielle Anwendung.» Die Lieferung von solchen Elektromotoren an Israel und dann Aserbaidschan ist also nicht verboten. (cki)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Der Konflikt in Bergkarabach in 10 Bildern
1 / 12
Der Konflikt in Bergkarabach in 10 Bildern
Die Konfliktregion Bergkarabach im Südkaukasus kommt nicht zur Ruhe: Armenien und Aserbaidschan liefern sich schwere Gefechte - trotz mehrerer Waffenruhen.
quelle: sda / -
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan: Darum geht's
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
176 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
TheRealDoomer
07.12.2020 10:56registriert November 2020
Relativ unnötig der Artikel. Wäre es ein wesentlicher Bestandteil eines Waffensystems, da könnte man noch darüber argumentieren. Aber bei jeder einzelnen Komponente einen pseudo-investigativen Empörungsaufstand zu verursachen ist unnötig. Man bedenke wieviele Schrauben oder Draht in der Schweiz hergestellt werden. Will man nun, dieser Logik folgend, jede einzelne Schraube weltweit kontrollieren und überprüfen, wo sie verbaut wurde? Wohl kaum...
1105121
Melden
Zum Kommentar
avatar
Ski83
07.12.2020 11:10registriert Februar 2014
Da handelt es sich einfach um ein Elektromotor der in der Schweiz hergestellt wurde. Weiss nicht warum das jetzt in den Medien breitgeschlagen wird. Wenn jemand mit einem VW in eine Menschenmenge fährt wird ja auch nicht der Verkauf vom Motor angeprangert.
75279
Melden
Zum Kommentar
avatar
Froggr
07.12.2020 11:27registriert Februar 2016
Genau deshalb ist die Diskussion um Kriegsmaterialexporte immer mehr lächerlich. Man fragt sich ob das überhaupt legal sei.. wtf? Was kann ein Schweizer Hersteller von Elektromotoren dafür, wenn diese in eine Drohne eingebaut werden? Sollen wir alles überwachen was wir verkaufen? Sicher nicht.
61199
Melden
Zum Kommentar
176
Spanien lässt aus Versehen Drogenboss laufen, der Prinzessin Amalia entführen wollte
Karim Bouyakhrichan soll geplant haben, die niederländische Prinzessin Amalia zu entführen und Premierminister Mark Rutte zu ermorden. In Spanien wurde er festgenommen – und dann aus Versehen wieder freigelassen.

Nur schon die Zusammenfassung des Falles hört sich vollkommen absurd an: Ein berüchtigter marokkanisch-niederländischer Drogenboss sitzt in Spanien im Gefängnis, weil er Geld gewaschen haben soll. Und auch, weil er 2022 geplant haben soll, die niederländische Prinzessin Amalia zu entführen. Und den Premierminister des Landes, Mark Rutte, wollte er angeblich sogar ermorden lassen.

Zur Story