So kann man doch nicht das wichtigste Filmfestival der Welt eröffnen! Oder sagen wir's so: Nur Krypto-Monarchisten wie mir wurde es während «Grace of Monaco» recht lange fast nicht langweilig. Alle andern tun mir leid. Weil diese royale Soap-Opera dermassen seifig ist, dass auch der grösste Grace-Kelly-Fan darauf ausrutschen muss vor Missvergnügen. Regisseur Olivier Dahan hatte ja 2006 den Welterfolg und Oscar-Preisträger «La vie en rose» über das die Amouren und den Drogenkonsum der Edith Piaf abgeliefert und dachte sich jetzt offenbar, dass so ein Frauenleben-Film auch ohne grössere Anstrengungen geht. Hauptsache, der Star ist gross genug.
Selbstverständlich würde sich auch keine besser eignen, um die Eingewöhnungsphase der pragmatischen Amerikanerin und Schauspielerin Grace Kelly im monegassischen Königshaus besser darzustellen als die gediegene Diva Nicole Kidman. Denkt man sich jedenfalls. Nicole Kidman trägt auch die schönen Kleider sehr schön, aber ach, sie hat sich mit grosser Sicherheit wieder Botox spritzen lassen, man kann es ihr einfach nicht ausreden. Sie ist fürwahr die blendendste aller fürstlichen Barbiepuppen, der Film insgesamt allerdings so euro-trashig wie die drei missratenen Kinder der echten Gracia Patricia von Monaco.
«Grace of Monaco» läuft jetzt im Kino.