Nach einem Unterbruch wegen starken Windböen am Donnerstag haben die Rettungskräfte bei Zermatt die Suche nach dem vermissten Tengelmann-Chef wieder aufgenommen. Die Familie sieht derweil keine Überlebenschance mehr.
Nach dem vermissten 58-Jährigen werde seit dem Freitagmorgen auf der Schweizer und der italienischen Seite des Berggebiets gesucht, sagte Mathias Volken, Mediensprecher der Walliser Kantonspolizei, am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA.
Über den Ort, wo sich Karl-Erivan Haub befinden könnte, gibt es laut Volken keine neuen Anhaltspunkte. Es werde deshalb weiterhin ein sehr grosses Suchgebiet durchkämmt. Die Rettungskräfte würden täglich analysieren, in welcher Form die Suche weitergeführt werde, sagte Volken.
Der Angehörige einer Deutschen Unternehmerfamilie wird seit Samstag im Gebiet oberhalb von Zermatt vermisst. Er war das letzte Mal beim Verlassen der Bergstation Klein Matterhorn gesichtet worden. Der 58-Jährige begab sich alleine auf eine Skitour.
Er wollte sich nach Angaben seiner Familie auf das Skitouren-Rennen Patrouille des Glaciers (PDG) vorbereiten und akklimatisieren. Haub (58) gehört zu den reichsten deutschen Unternehmern. Zu dem von ihm geleiteten Familienimperium gehören unter anderem Deutschlands grösster Textil-Discounter Kik und die Baumarktkette Obi.
Familie will Suche fortsetzen
Die Familie Haub hat die Hoffnung aufgegeben, den vermissten Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub noch lebend zu finden. Nach mehr als sieben Tagen «in den extremklimatischen Bedingungen eines Gletschergebietes» bestehe keine Überlebenswahrscheinlichkeit mehr, teilte Tengelmann am Freitag im Namen der Familie mit.
Daher werde die Überlebendensuche nun auf eine Bergungssuche umgestellt. «Dieses Unglück ist sowohl für die Familie Haub als auch das gesamte Familienunternehmen eine furchtbare und für alle unfassbare Tragödie», sagte Tengelmann-Sprecherin Sieglinde Schuchardt der Deutschen Presse-Agentur (DPA).
Die Familie betonte am Freitag, die Suche werde fortgesetzt, um Karl-Erivan Haub unbedingt zu bergen. Das Familienunternehmen übernehme auch dafür alle anfallenden Kosten. (sda)