Schweiz
Terrorismus

Schweizer Rechtsextreme wollten Juden, Schwarze und Muslime «ausrotten»

Der Angeklagte Tom W., sitzt am Donnerstag, 10. April 2008, in Dresden im Verhandlungssaal des Landgerichts. Unter starken Sicherheitsvorkehrungen hat am Donnerstag vor dem Dresdner Landgericht der Pr ...
Die rechtsextreme Gruppe kommunizierte auf Facebook und Telegram und traf sich später in Basel. Symbolbild: AP dpa Pool

Schweizer Rechtsextreme wollten Juden, Schwarze und Muslime «ausrotten»

12.05.2019, 11:40
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Mehrere bewaffnete Schweizer Rechtsextreme haben offenbar Gewaltakte gegen Ausländer in der Schweiz geplant. Der «SonntagsBlick», der sich laut eigenen Angaben verdeckt in die Gruppe einschleuste, berichtet, dass sich der Zirkel wenige Tage nach dem Anschlag auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch bildete.

Attacke auf zwei Moscheen in Neuseeland

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Attacke auf zwei Moscheen in Neuseeland
Bei einem Terrorangriff auf zwei Moscheen in Christchurch hat es am Freitag, 15. März 2019, mindestens 50 Tote gegeben. Mit einer Schnellfeuerwaffe schoss ein Tatverdächtiger auf Muslime.
quelle: epa/snpa / martin hunter
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Kopf der Gruppe ist ein Mann aus Basel. Er gründete am 18. März 2019 eine geschlossene Facebook-Gruppe. Zum tonangebenden Kern gehören zwei weitere Männer und eine Frau, zwischen Mitte 30 und 46 Jahre alt, aus den Kantonen Bern und Basel-Stadt.

«Sobald mir formiert sind, wärde mr Schweiz weit terror verbreite. NSU style», kündigt Anführer S. in der Facebook-Gruppe an. Die Abkürzung NSU steht für den Nationalsozialistischen Untergrund, das rechtsextreme Terrortrio um Beate Zschäpe, das in Deutschland neun Migranten und eine Polizistin ermordete. Die Gruppen-Mitglieder überbieten sich gegenseitig mit Mordfantasien gegen Juden, Schwarze und Muslime. «Mir sübrre stadt», schreibt einer. Ein anderer doppelt nach: «ethnischi süüberig». Oder: «Mir rotten alles us. In 10 Johr luege.mr zrugg und sage guet gmacht.»

Anfang April verabredete sich die Gruppe zu Kampftrainings. «Mir müend parat si.» Am 13. April trafen sich mindestens fünf Mitglieder der Gruppe in Basel, um ihre Gewaltpläne vom Internet in die Realität zu tragen. Nach dem Treffen wurden die Chats auf Facebook seltener, sie verlagerten sich teilweise auf den Messengerdienst Telegram. Ob die Sicherheitsbehörden die Gruppe beobachten, ist zum jetzigen Zeitpunkt unklar. (sda/bz) (bzbasel.ch)

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60 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Things will be different when I take over the worl
12.05.2019 12:04registriert März 2019
Im Blick steht, dass auch Arbeitslose in dieser Gruppe sind. Im 3. Reich gab es das System der Winkel (Wikipedia: Asoziale (Nationalsozialismus)). Diese Winkel gab es nicht nur für Juden, sondern auch für "Arbeitsscheue", Behinderte und Arme!
Diese Dummbeutel checken also scheinbar nicht, dass sie selber im 3. Reich im Arbeitslager verrottet wären.

Im Rahmen der Aktion „Arbeitsscheu Reich“ kam es im Frühjahr 1938 zu Verhaftungswellen. [...] Auch „deutschblütige Asoziale“ wurden in Konzentrationslager verschleppt, davon 6.000 im Juli 1938 in das KZ Sachsenhausen. Dumm Dümmer Rechtsextreme.
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Menel
12.05.2019 12:03registriert Februar 2015
Alle mal zu einem Gen-Check schicken und ihnen zeigen, dass es keine "saubere" Ethnie gibt und sie alle von vielen Ethnien abstammen; auch solchen die sie verachten.
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Zanzibar
12.05.2019 13:30registriert Dezember 2015
Ich habe den Originalbericht im Blick gelesen und anschliessend die Leserkommentare. Ich kann euch sagen, ich bin schockiert! Das Verhalten wird von vielen Lesern gebilligt und teilweise gar unterstützt! Es ist der Wahnsinn was Leute teilweise für eine Gesinnung mit sich bringen.
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