Im US-Staat Texas ist die Serie von Paketexplosionen auch am Dienstag nicht abgerissen. Im Kurierunternehmen FedEx in der Kleinstadt Schertz ging ein Paket auf einem Förderband in die Luft. Am Abend wurde aus der Nähe von Austin eine weitere Explosion gemeldet.
Die jüngste Detonation ereignete sich in einem Second-Hand-Laden der Hilfsorganisation Goodwill. Ein Mann wurde verletzt. Die Behörden liessen einen Lebensmittelladen und ein Einkaufszentrum in der Nähe räumen.
Gemäss Angaben der Polizei von Austin auf Twitter handelte es sich nicht um eine Paket-Bombe sondern um ein «entzündliches Gerät» oder einen Brandsatz. Der Vorfall stehe nach ersten Erkenntnissen aber nicht im Zusammenhang zu den früheren Bomben.
US-Präsident Donald Trump sagte, man müsse den oder die Täter so schnell wie möglich finden. Wer so etwas tue, sei krank.
Bei FedEx in der Nähe des Flughafens von Austin wurde derweil noch ein weiteres Paket entdeckt, das einen Sprengsatz enthielt. Es konnte dem FBI zufolge rechtzeitig unschädlich gemacht werden.
Insgesamt kam es nach Behördenangaben seit Monatsbeginn inzwischen zu sechs Explosionen. Schertz liegt nahe San Antonio, eine gute Autostunde von Austin entfernt. Dort waren bei der Bombenserie zwei Menschen getötet und vier verletzt worden.
Die Zeitung «Austin American-Statesman» zitierte eine FBI-Sprecherin mit den Worten, man untersuche den Vorfall in Zusammenhang mit der laufenden Ermittlung in der Grossstadt. Die Sender Fox San Antonio und KSAT-TV berichteten unter Berufung auf Ermittler, das Paket in Schertz habe Nägel und kleine Metallteile enthalten. Die Polizei wollte dies auf einer Pressekonferenz nicht bestätigen.
Am Dienstagmorgen wurde in einer anderen FedEx-Niederlassung nahe dem Flughafen von Austin ein weiteres verdächtiges Paket entdeckt. Die Polizei untersuchte den Vorfall, wie die Behörde auf Twitter mitteilte.
Die Ermittler sahen einen Zusammenhang zwischen den ersten vier Bomben und sprachen von einem Serientäter. Für Hinweise sind insgesamt 115'000 Dollar Belohnung ausgesetzt.
Die Polizei hat nach eigenen Angaben bisher keine Erkenntnisse über Hintergründe der Taten oder ein Motiv. In einem ungewöhnlichen Schritt rief sie den oder die Täter öffentlich dazu auf, Kontakt aufzunehmen.
Austin ist die Hauptstadt des Bundesstaates Texas und hat etwa 800'000 Einwohner. (sda/dpa/afp)