FCB-Trainer Marcel Koller und Präsident Bernhard Burgener.Bild: KEYSTONE
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18.06.2019, 11:5018.06.2019, 12:30
Pressekonferenz FC Basel:
Der FC Basel hatte auf 11 Uhr eine Pressekonferenz mit Präsident Bernhard Burgener, CEO Roland Heri und Trainer Marcel Koller angesetzt. Die Führungsriege äusserte sich zur turbulenten letzten Woche, die im Rücktritt von Sportchef Marco Streller gipfelte. Die wichtigsten Aussagen:
- Marcel Koller war zu keinem Zeitpunkt freigestellt. Nach einer Besprechung habe der FCB-Trainer ein paar persönliche Sachen aus seinem Büro geholt und sei in die Ferien gereist.
- Präsident Burgener räumt aber Fehler ein, vor allem bezüglich der Kommunikation. Das viel kritisierte «Sonntagsblick»-Interview habe er gegeben, weil er auf den medialen «Tsunami» rund um Strellers Rücktritt reagieren wollte.
- Vorübergehend übernimmt ein Gremium mit CEO Roland Heri an der Spitze die Aufgaben des zurückgetretenen Sportchefs Marco Streller. Es wird ein neuer Sportchef gesucht. Wann dieser sein Amt antreten wird, ist aber noch unklar.
Die Pressekonferenz ist damit vorbei. Nach einer guten Stunde haben es Burgener, Heri und Koller überstanden. Heute Nachmittag um 15:00 Uhr beginnt dann das erste Training nach der Sommerpause – mit Marcel Koller.
«Meine Vorfreude auf die nächste Saison ist riesig, da mögen manche von ihnen lachen. Aber ich bin Fussballversessen, ich freue mich auf die Arbeit. Ich freue mich, mit den jungen Spielern zusammenzuschaffen. Ich freue mich, die kommenden Aufgaben anzupacken.»
«Wenn Sie die letzten paar Monate mit mir verfolgt haben dann wissen Sie, dass in der Mannschaft immer Bewegung war. Die Mannschaft hält zusammen. Das würde nicht gehen, wenn die Spieler nicht für den Verein und den Trainer da wären. Es geht darum, Regelmässigkeiten zu finden und Stabilisation. Wir wollen uns weiterentwickeln und mehr zeigen.»
«Die Kommunikationsprobleme haben früh abgefangen. Es gab diesen Artikel vor der Sommerpause, 5 Gründe für Koller und 5 Gründe, die gegen Marcel Koller sprechen. Das war ein intelligenter Artikel, Kompliment. Aber da haben wir gesagt, wir kommunizieren jetzt nicht mehr, denn alles was wir jetzt noch sagen, wird uns falsch ausgelegt werden. Das konnten wir dann leider nicht einhalten, auch weil immer weiter Gerüchte gestreut wurden. Das hat bestimmt auch mit der Sommerpause zu tun. Aber da mussten wir reagieren.»
«Dort wo ich bin, gebe ich hundert Prozent. Wenn dann jemand an mich herantritt, muss man das regeln. Aber es gab für mich keine Hinweise dafür, dass ich dem FCB verloren gehen könnte.»
«Ich habe mich nie gefragt, ob ich das alles noch will. Zum einen habe ich einen Vertrag, zum anderen ist der FCB ein geiler Verein. Wir haben super Fans, ein super Stadion, super Spieler. Wer mich kennt weiss, dass ich ein Kämpfer bin. Ich habe Ruhe bewahrt, ich bin lange genug im Geschäft. Vom Verein hat mir niemand gesagt, wir reden mit anderen Trainern, das war kein Thema.»
«Ich wollte eigentlich nicht darüber reden, jetzt mache ich es halt doch. Aber nur einmal. Es war ein Fehler, dass ich die Spieler im vergangenen Dezember nach Pratteln gebeten habe. Aber es ging damals nicht anders, ich musste kurz danach zum Flughafen. Sie sind zu mir gekommen und haben Wünsche angebracht. Ich habe gesagt, dass kann ich nicht klären, da bin ich der Falsche. Ich habe danach Marcel angerufen und die Spieler sind danach auch zu ihm gegangen. Danach haben wir nie mehr verloren, so schlecht kann die Aussprache also nicht gewesen sein.»
«Ich habe das Interview im Sonntagsblick gegengelesen. Ich muss mir nicht vorwerfen lassen, dort nicht klar gesagt zu haben, dass Marcel Koller nie freigestellt wurde. Ich wurde das nicht gefragt, also habe ich das nicht gesagt.»
«Ich sehe das Interview im Blick nicht als Fehler. Die Situation hatte das so ergeben, ich hätte aber der NZZ und Basilisk auch ein Interview geben sollen. Dass ich denen zuvor abgesagt habe, das war ein Fehler. Wir hatten nach der Medienmitteilung und der dort drin enthaltenen Information, dass wir heute Dienstag informieren, gedacht, dass dann erstmal Ruhe ist. Aber es ist dann erst Recht ein Tsunami in den Medien losgebrochen. Also habe ich dann eben doch ein Interview gegeben, um die Situation richtig zu stellen. Auch auf Druck der Nachrichten, die ich erhalten habe.»
«Die NZZ und Radio Basilisk hatte mich nach der letzten Medienmitteilung auch um ein Interview gebeten, da habe ich abgesagt, das tut mir auch Leid. Ich habe dann am Freitagnachmittag die Presse abgeschaut. Ich habe in meiner Vergangenheit gleichzeitig noch nie so viele Whatsapp-Nachrichten und Mails bekommen mit Aufrufen, mich zu Wort zu melden. Es ist ja auch vieles und viel Falsches geschrieben worden. Das waren nicht Nachrichten aus den Medien. Also bin ich dann doch hingegangen und habe das
Interview im Blick gegeben.»
«Es ist schwierig geworden, einwandfrei und für alle klar verständlich zu kommunizieren. Solange es nicht einen grossen Zampano gibt, der alles in der Hand hat und hauruckmässig auf den Tisch klopft, solange ist das nicht einfach. Wir sind ein Team. Wir müssen das lernen und besser machen. Wie können wir so kommunizieren, dass das nicht immer so rüberkommt, als würden wir etwas Unstattliches planen? Da müssen wir über die Bücher.»
«Es wird einen neuen Sportchef geben, soviel kann ich sagen. Zur Zeit ist Roland Heri Leiter einer Task Force, in der auch Remo Gaugler und andere Mitarbeitende mitwirken.»
«Es ist nicht der Präsident der den Trainer macht, das sind wir alle. Bei allen Trainerentscheidungen haben wir eine Kommission, die das entscheidet, das bin weder ich noch Roland Heri. Jeder kann Vorschläge machen, seis das er andere Spieler will oder einen Trainer, ich nenne hier sicher keine Namen. Aber am Schluss ist das ein Konsensentscheid und im Fall von Marcel Koller waren hundert Prozent der Verantwortlichen für ihn. Auch der Sportchef.»
«Ich habe auch eine gewisse Angst mit Blick auf die Vorbereitung, man hat uns in der letzten Sommerpause mit Vaclik und Elyounoussi den Top-Scorer und den Top-Keeper weggekauft. Das kann man nicht perfekt planen. Aber Streller hat im Vorfeld der kommenden Vorbereitung alles ihm mögliche getan, um uns Zusammenzuhalten. Wir wollen alle behalten.»
«Zu keinem Zeitpunkt ist eine Freistellung Marcel Kollers erfolgt.»
«Ich hatte keine Freude als ich aus den Medien gehört habe, dass Lazio Rom Interesse hat an Albian Ajeti. Wir haben davon nichts gehört. Aber das sind Gerüchte, die man nicht abstellen kann, das haben auch grosse Clubs nie im Griff. Ich wünsche mir einfach, dass wir eine bessere Zusammenarbeit mit Ihnen, also den Medien, erreichen.»
«Wir wissen, dass eine SMS an ein Medium gegangen ist. Und wir wissen, dass diese SMS bei diesem Medium nach elf Minuten veröffentlicht wurde. Streller hat mir kurz danach geschrieben, er verstehe das nicht. Er hatte die SMS an die Spieler verschickt. Dass die Medien das veröffentlichen, dafür habe ich absolutes Verständnis. Das müssen wir aufarbeiten, da haben wir ein Problem wenn solche Interna nach aussen dringen.»
«Über die internen Abläufe der letzten Tage möchte ich nicht sprechen. Streller ist aus freien Stücken gegangen. Er ist einfach zurückgetreten als Sportchef, diese Entscheidung hat er gefällt. Er hat mir das mitgeteilt und ich respektiere diese Entscheidung. Ich habe insgesamt hunderte oder vielleicht tausend Mitarbeiter. Nicht jeder Rücktritt ist eine Krise, warum ist das eine Krise? So etwas kann immer vorkommen, man muss das nicht aufbauschen.»
«Ich bin schon lange in diesem Geschäft. Für mich ist entscheidend, dass die entscheidenden Leute vom Verein mit mir kommunizieren. Ich achte nicht auf Spekulationen in der Presse wie jene rund um Aarau-Trainer Patrick Rahmen. Ich vertraue da auf die wichtigen Leute im Verein.»
«Eine Kündigung hat mir gegenüber nie jemand ausgesprochen. Ich habe nach der Besprechung mit dem Team nach der Saison einige persönliche Dinge aus meinem Büro geholt und bin in die Ferien gefahren.»
«Ich erwarte von unserer sportlichen Leitung, dass man potenzielle Trainerkandidaten in der Hinterhand hat, falls uns der Trainer weggekauft werden sollte. Das ist bei anderen Clubs immer wieder vorgekommen. Soviel zur Diskussion unsererseits mit anderen Trainerkandidaten. Dass wir nicht kommuniziert haben, hat einen klaren Grund: Wir hatten keinen Grund. Marcel Koller hat einen bestehenden Vertrag und daran hat sich nichts geändert.»
«Wir haben Fehler gemacht, indem Informationen von intern nach aussen gedrungen sind. Das darf nicht sein, aber das darf man nicht den Journalisten anlasten. Ich wünsche mir einen gegenseitigen Respekt. Wir sind erreichbar für die Medien, aber es soll auch respektiert werden, wenn es heisst, gewisse Informationen bleiben intern.»
«Ich bleibe Berufsoptimist aber auch Realist. Nun zur Saison. Wir habe uns wieder ambitionierte Ziele gesetzt. Wir wollen die Gruppenphase eines Europäischen Wettbewerbs erreichen und um die Meisterschaft mitspielen. Wir wollen wieder Feuer und Leidenschaft für den Fussball in Basel erreichen.»
«Fussball ist ein Unterhaltungsbusiness. Da ist es schwierig immer alle Kanäle geschlossen zu halten und zu kontrollieren. Wir sind auf alles angewiesen. Sie auf die Show, wir auf die Fans und die Emotionen. Wir sind auch auf Respekt ihrerseits, also der Medien angewiesen. Wir werden die Ereignisse der vergangenen Wochen analysieren und daraus die entsprechenden Schlüsse ziehen.»
«Wir haben Fehler gemacht, die wollen wir nicht wiederholen. Wir müssen zusammenrücken. Zum Fussball gehören Emotionen, darum haben wir ihn gerne, darum lieben wir ihn. Es geht mir um einen fairen Umgang mit den Fans und den Mitarbeitern. Der Verein steht über allem, niemand darf sich über das stellen.»
«Wir wollen heute vor allem über die neue Saison des FC Basel reden und über die Vorbereitung. Wir müssen auch über die Ereignisse der letzten Wochen reden.»
Alles bereit, es geht los!
Für heute hat der FC Basel um 11 Uhr eine Pressekonferenz mit Präsident Bernhard Burgener, CEO Roland Heri und Trainer Marcel Koller angesetzt. Wir tickern mit Unterstützung der «BZ Basel» live.
GC, Basel und? Diese Klubs wurden schon Schweizer Meister
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GC, Basel und? Diese Klubs wurden schon Schweizer Meister
Grasshopper Club Zürich: 27-mal Meister, zuletzt 2003.
quelle: keystone / paolo foschini
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