Mutmassliche Drahtzieher der Brandstiftung kommen vor Gericht

Mutmassliche Drahtzieher der Brandstiftung kommen vor Gericht

07.08.2017, 11:08

Zwei Männer müssen sich im Zusammenhang mit dem Brand des ehemaligen Hotels Kaiseregg in Plaffeien vor der Freiburger Justiz verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, die mutmasslichen Drahtzieher der Brandstiftung zu sein.

Die Untersuchungsbehörden haben ihre Arbeit abgeschlossen und den Fall an das zuständige Bezirksgericht überwiesen, wie die Freiburger Staatsanwaltschaft am Montag mitteilte.

Auf der Anklagebank sitzen wird der Besitzer des leerstehenden Hotel-Restaurants, das Mitte Januar 2015 abbrannte. Er hätte das Gebäude abreissen und durch einen Neubau ersetzen wollen. Doch für den Abriss des denkmalgeschützten Hauses erhielt er keine Bewilligung.

Der Besitzer hat nach Angaben der Staatsanwaltschaft zunächst versucht, eine Person anzustiften, einen Brand zu legen. Dann habe er Kontakt zu einem Geschäftsmann geknüpft, der Interesse am Kauf der Liegenschaft zeigte. Dieser Geschäftsmann soll die Brandstiftung schliesslich organisiert haben.

Auch er wird vor Gericht gestellt. Dort wird er sich noch wegen diverser anderer Delikte, darunter Betrug und Urkundenfälschung zu verantworten haben.

Spekulationen über Brandstiftung

Nach der Brandnacht wurde rasch klar, dass das Feuer gelegt worden war. In der Gegend schossen die Spekulationen über einen «warmen Abbruch» des ehemaligen Hotels ins Kraut.

Die Gebäudeversicherung weigerte sich, den versicherten Betrag von rund zwei Millionen Franken auszuzahlen. Der Geschäftsmann hatte bei seiner Versicherung überdies mehr als 50'000 Franken geltend gemacht, für zwei beim Brand zerstörte Fahrzeuge und persönliche Effekten.

Der Besitzer und der Geschäftsmann bestreiten beide die ihnen zur Last gelegten Vorwürfe. Die Polizei ermittelte in dem Fall breit. Allerdings bedurfte es der Mithilfe von «Kommissar Zufall», um den Fall zu lösen. Im Zug eines anderen Verfahrens kamen die Ermittler nämlich einem Mann auf die Spur, der den Brand letztlich gelegt haben soll.

Er gab an, im Auftrag einer Drittperson gehandelt zu haben. Dabei soll der Mann von seinem Auftraggeber unter Druck gesetzt worden sein. Der Angeschuldigte ist geständig. Auch er kommt vor Gericht, allerdings wird sein Fall in einem abgekürzten Verfahren in den nächsten Wochen durchgeführt.

Der Besitzer des ehemaligen Hotels verbrachte im Frühling 2016 rund anderthalb Monate in Untersuchungshaft. Der Geschäftsmann ist seit Februar 2016 in Haft. (sda)

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