Längst geht es bei der Sexualaufklärung nicht mehr nur um Verhütung oder Geschlechtskrankheiten. Der erste Kontakt mit Sexualität findet oft Online statt. Viele Eltern sind damit überfordert. Pro Juventute will sie mit einer neuen Kampagne sensibilisieren.
Damit knüpft die Stiftung an ihre Kampagne vom vergangenen Dezember über Cyberrisiken wie Sexting an. Der Fokus soll nun aber noch stärker auf die Eltern gelegt werden.
Ihnen fehle häufig das Bewusstsein, dass Kinder Aufklärung zu Themen und Gefahren der Cyberwelt brauchten, schreibt Pro Juventute in einer Mitteilung vom Montag. Ein Grund sei, dass Eltern diese Risiken nicht aus der eigenen Jugend kennen würden.
«Wenn Kinder über Themen rund um Sexualität und Internet aufgeklärt sind, können sie mit solchen Inhalten besser umgehen», wird Daniela Melone, Leiterin Elternberatung Pro Juventute, in der Mitteilung zitiert. Die Sexualaufklärung müsse deshalb zwingend Cyberrisiken einschliessen.
Kinder und Jugendliche sind wegen des Internets und Smartphones früher und sehr viel häufiger mit sexuellen Inhalten konfrontiert, schreibt Pro Juventute. Dabei geraten sie leicht an die falsche Adresse: sie landen in virtuellen Darkrooms, klicken auf Pop-ups, die zu harter Pornographie führen oder erhalten sexuelle Darstellungen zugeschickt.
Mit einer nationalen Aufklärungskampagne sollen die Eltern nun für das Thema sensibilisiert werden. Pro Juventute will Eltern mehr Unterstützung anbieten, wenn es um Gefahren im Internet geht. Neben Informationen bietet die Stiftung auch eine kostenlose Elternberatung an – online oder per Telefon. (rey/sda)