Die deutsche Ostseeautobahn 20 ist seit Anfang Februar kurz bei Tribsees auf ganzer Breite bis zu fünf Meter tief eingebrochen. Nachdem die Fahrbahn Richtung Rostock bereits im Oktober 2017 abgesackt war, folgte nun die Gegenfahrbahn in Richtung Stettin.
Am Montag haben die Vorbereitungen zum Abriss der Fahrbahn begonnen. Ein Bagger habe mit dem Rückbau des Strassendammes begonnen, gleichzeitig würden alle Schutzplanken abmontiert, teilte das deutsche Verkehrsministerium von Mecklenburg-Vorpommern am Montag mit.
Bislang sind knapp hundert Meter eines Damms weggebrochen, der zu einer Brücke führt. Die Autobahn ist seit vergangenem Oktober in diesem Abschnitt komplett gesperrt. Der Verkehr wird durch die benachbarten Dörfer umgeleitet. Was genau im moorigen Boden das Desaster verursacht hat, ist noch immer ungeklärt.
Der Damm wurde auf einer Torflinse gebaut. Unter anderem um die Strömung des so genannten Fliesmoors zu erhalten, wurde der Untergrund nicht verdichtet. Stattdessen wurden westlich und östlich der Brücke über einen kleinen Fluss 80'000 damals neuartige Trockenmörtelsäulen bis zu 20 Meter tief ins Moor getrieben, um dem Damm einen festen Grund zu geben. Warum diese Gründung nicht hielt, steht noch nicht fest.
Die Reparatur des weggebrochenen Teilstücks der A20 bezahle der Bund, heisst es beim Verkehrsministeriums im deutschen Schwerin. Ursprüngliche Baufirmen in Regress zu nehmen, ist nach Ansicht des Ministeriums aussichtslos, die Fristen seien verstrichen. Falls das ausstehende Gutachten Planungs- oder Baumängel ans Licht bringt, will das Ministerium dennoch prüfen, ob sich daraus Ansprüche ableiten lassen. (whr/afp)