Rein mit Strom angetriebene Neuwagen befinden sich auf der Überholspur: Im Juli 2021 wurden erstmals mehr neue Elektroautos auf der Internetplattform AutoScout24 inseriert als Dieselfahrzeuge. Unangefochten an der Spitze befindet sich aber immer noch der Benziner.
Es sei eine Wachablösung, teilt AutoScout24 am Dienstag mit. Hinter dem Benzinantrieb befände sich die Elektroautos nun erstmals auf Platz zwei der meist inserierten Neuwagen und damit noch vor den Dieselantrieben. Die «Stromer» hätten den Dieselautos seit Anfang Jahr sukzessive den Rang abgelaufen.
Konkret waren im Juli 12,5 Prozent der angebotenen Neuwagen auf AutoScout24 rein elektrisch angetrieben. Der Dieselmotor folgte mit 11,4 Prozent auf Platz drei. Indes immer noch alleine auf weiter Flur halte sich der Benzinmotor mit rund 43 Prozent an der Spitze der angebotenen Neuwagen.
Aber auch der Benzinantrieb büsse langsam an Terrain ein. Im bisherigen Jahresverlauf habe das Angebot an mit Benzin angetriebenen Autos um gut sechs Prozentpunkte Marktanteil eingebüsst. Auf der Gewinnerseite stünden indes vor allem Fahrzeuge mit weiteren alternativen Antrieben.
Diese werden nicht nur angeboten, sondern finden auch Käufer, wie die jüngsten Immatrikulationszahlen des Importverbands Auto-Schweiz zeigen. Seit 2021 verfügen zwei von fünf verkauften Fahrzeugen, also 40 Prozent, über einen alternativen Antrieb wie Plug-in Hybrid, Hybrid mit Batterieunterstützung oder werden mit alternativen Treibstoffen wie Gas betrieben.
Ob mittlerweile auch mehr rein elektrische Autos verkauft werden als solche mit Dieselmotoren, lässt sich indes laut AutoScout24-Sprecher Tobias Fässler anhand der Anzahl geschalteter Inserate nicht genau sagen: «Es ist aber davon auszugehen, dass die Bandbreite zwischen inserierten und tatsächlich auch verkauften neuen Elektroautos nicht allzu gross ist», erklärt Fässler auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP.
Ein Blick auf die neuste Statistik des Bundesamtes für Statistik verrät, dass im Juli 2021 noch mehr Diesel (2578) als Stromer (1822) verkauft wurden. Der Diesel-Anteil sank gegenüber dem Vorjahresmonat um 54 Prozent während E-Autos um 85 Prozent zulegten.
Benziner (8769) wurden 26 Prozent weniger verkauft, Hybride (4153) legten um 63 Prozent zu und Plug-in-Hybride (1796) um 48 Prozent. Reine E-Autos und teilelektrische Plug-in-Hybride überflügeln Dieselautos bei den Verkäufen nun deutlich.
(oli/sda/awp)
Insgesamt ist die Entwicklung dennoch begrüssenswert, weil der Wertewandel sichtbar wird und die Fahrzeuge besser und erschwinglicher werden.