Die irakischen Streitkräfte haben am Dienstag eine Offensive begonnen, um die Stadt Tikrit von der Dschihadisten-Organisation Islamischer Staat (IS) zurückzuerobern. Nach Angaben aus der Armee und der Polizei rückten die Regierungstruppen von Süden aus vor.
Allerdings werde der Vormarsch durch Landminen, Sprengfallen und Heckenschützen immer wieder aufgehalten. Die Stadt, die 160 Kilometer nördlich von Bagdad liegt, war im Juni von sunnitischen Aufständischen unter Führung der IS eingenommen worden.
Dort leben besonders viele Anhänger des gestürzten langjährigen Machthabers Saddam Hussein, die sich mit den sunnitischen Extremisten verbündet haben, um gegen die von Schiiten geführte Regierung in Bagdad zu kämpfen.
Saddams Geburtsort Audscha südlich von Tikrit wurde Anfang Juli von der Armee zurückerobert. Ein Versuch der Armee, die IS auch aus Tikrit zu vertreiben, war Mitte Juli gescheitert.
Inzwischen ist der umstrittene schiitische Ministerpräsident Nuri al-Maliki, dem viele Kritiker das Erstarken der IS anlasten, zurückgetreten. Sein designierter Nachfolger ist zwar auch Schiit, will aber Sunniten und Kurden in die Regierung einbeziehen. Daraufhin haben ihm führende sunnitische Stämme ihre Unterstützung zugesagt.
Im Norden des Irak versuchen irakische Streitkräfte und Kurdenmilizen mit US-Luftunterstützung, die IS zurückzudrängen. Am Montag meldeten sie die Rückeroberung des wichtigen Mossul-Staudamms. (sda/reu)