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Künstler lancieren Initiative «Zur Ausschaffung krimineller Männer» – Schweizer inklusive

Was die SVP kann ...

Künstler lancieren Initiative «Zur Ausschaffung krimineller Männer» – Schweizer inklusive

18.11.2014, 09:4818.11.2014, 09:56
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Kriminelle Männer sollen aus der Schweiz ausgeschafft werden. Das fordert eine Gruppe Basler Kulturschaffender mit einer eidgenössischen Volksinitiative. Die Bundeskanzlei hat den Text vorgeprüft und am Dienstag im Bundesblatt publiziert.

Inspiration für Basler Künstler? Ein Verbotsschild mit einem Männchen.
Inspiration für Basler Künstler? Ein Verbotsschild mit einem Männchen.Bild: KEYSTONE

Die Initiative lehnt sich an die Durchsetzungsinitiative der SVP an. Im Visier hat sie allerdings nicht Ausländerinnen und Ausländer, sondern straffällige Männer: Diese sollen bei Begehung einer Straftat, unabhängig von der Höhe der Strafe, aus der Schweiz ausgewiesen werden. Der Deliktskatalog entspricht weitgehend jenem der Durchsetzungsinitiative. Frauen sind laut Initiativtext wie in der geltenden Verfassung vor Ausschaffung geschützt.

Schlimmer Finger: Eine gestellte Aufnahme mit einem Mann.
Schlimmer Finger: Eine gestellte Aufnahme mit einem Mann.Bild: KEYSTONE

Gemäss Mitteilung der Bundeskanzlei entspricht die Initiative den gesetzlichen Vorschriften. Die Urheberinnen und Urheber haben bis am 18. Mai 2016 Zeit, die für ein Zustandekommen nötigen 100'000 gültigen Unterschriften zu sammeln. Diese gehören zum Umfeld der Gruppe «freistaat unteres kleinbasel» (f-u-k), welche bereits bei nationalen und kantonalen Wahlen in Erscheinung getreten ist.

Auf ihrer Website begründet das Initiativkomitee sein Anliegen mit dem Argument, dass nicht Ausländer überdurchschnittlich kriminell seien, sondern Männer. Sie verweisen dazu auf die aktuelle Kriminalitätsstatsitik, wonach nur ein Bruchteil der Tötungsdelikte und der schweren Gewalt- oder Sexualstraftaten von Frauen verübt werden. 

(sda)

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5 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Howard271
18.11.2014 11:12registriert Oktober 2014
Ich glaube, diejenigen, die von dieser "Iniative" angesprochen und zum Nachdenken angeregt werden sollen, verstehen sie nicht.
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