Ein kälteres Blau eher tagsüber, ein warmes Rot in der Nacht: Mit diesen Farben möchte die Swiss künftig ihren Passagiere an Bord mehr Komfort bieten. Denn das Beleuchtungssystem namens «Human Centric Lighting» orientiert sich je nach Tages- oder Nachtzeit am Biorhythmus des Menschen und taucht die Kabine in verschiedenfarbiges Licht. Die Swiss macht also den Sandmann und unterstützt die Gäste beim Nickerchen.
Zum Einsatz kommt das neue System bei der Swiss ab diesem Monat auf den A320neo-Flugzeugen von Airbus, auf der Kurz- und Mittelstrecke. Aktuell zählt die Lufthansa-Tochter fünf Flugzeuge vom Typ Airbus A320neo und zwei vom Typ Airbus A321neo. Die verbleibenden 18 neuen Airbus-Maschinen werden bis 2025 zur Flotte stossen. Sie ersetzen ältere Flugzeuge der A320-Flotte und haben ein deutlich effizienteres Triebwerk.
Zum neuen Bordkonzept namens «Airspace», das vom Flugzeughersteller Airbus entwickelt wurde, gehören laut einer Medienmitteilung auch schlankere Seitenwände, welche den Passagieren mehr Platz im Schulterbereich bietet.
Ausserdem bietet die neue Kabine grössere Gepäckfächer aus. Bis zu vier statt wie bisher drei Gepäckstücke finden in darin nebeneinander Platz, da sie auch vertikal verstaut werden können. Der knappe Stauraum führt bei vollen Flügen immer wieder zu Verspätungen, da nicht verstaubares Handgepäck kurzfristig in den Cargo-Bereich des Flugzeugs transportiert werden müssen. Das nervt aus Passagiersicht – und kostet die Airline viel Geld.
Die Swiss betont zudem, dass die Waschräume aufdatiert wurden. Die Oberflächen seien nun antimikrobiell, was für mehr Hygiene an Bord sorge. Und sie seien noch besser für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen nutzbar. Allerdings verpasst es die Swiss – so wie die meisten Airlines – einen echten Fortschritt für diese Gästegruppe zu präsentieren.
Denn schon lange existiert die Forderung, dass es Passagieren erlaubt sein sollte, in ihrem eigenen Rollstuhl an Bord Platz nehmen zu dürfen, anstatt diesen abgeben zu müssen. «Das ist leider eine verpasste Chance, denn viele Rollstühle sind individuell auf die Nutzer angepasst, was gerade bei längeren Flügen wichtig ist», sagt Marianne Rybi-Berweger, Geschäftsleiterin der Behindertenkonferenz Kanton Zürich. «Es wäre wünschenswert, wenn sich die Swiss, wie auch andere Airlines, hier stärker engagieren würden.»
Tatsächlich gibt es schon heute auf dem Markt mehrere Ideen, um persönliche Rollstühle an Bord von Flugzeugen sicher zu installieren. Zudem wird die Aviatikindustrie seit längerem kritisiert, weil die im Cargobereich verstauten Rollstühlen immer wieder zu Schaden kommen. Bunte Kabinenbeleuchtungen geniessen aber bei vielen Airlines nach wie vor einen höheren Stellenwert.
Was soll diese unqualifizierte Bemerkung? Die Hersteller bieten das an, die Airline kauft. Man priorisiert das nicht. Das Problem an Rollstühlen im Passagierbereich ist die Zulassung. Ein rollender Gegenstand im Flugzeug muss gesichert sein. Diese Sicherung ist aber rollstuhlabhängig, ausserdem muss das Gurtzeug im Rollstuhl die Kräfte im Flugzeug aufnehmen können, was ebenfalls meistens nicht gegeben ist. Ich verstehe den Unmut, aber ganz so einfach wie im Artikel ist es nunmal nicht...
Autor/in: WaS iSt MiT dEn RoLlStÜhLeN?!?
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