Die Zinssenkung der EZB sorgt bei den deutschen Konsumenten für deutlich bessere Kauflaune. Das Barometer für das Konsumklima im Juli stieg auf 8,9 Punkte und erreichte damit den höchsten Wert seit Dezember 2006, wie die Nürnberger GfK-Marktforscher am Mittwoch mitteilten.
Die Deutschen wollen wegen der jüngsten EZB-Beschlüsse ihr Geld eher ausgeben statt es zu Mini-Zinsen auf die hohe Kante zu legen. «Denn dieses Zinssignal hat die Sparneigung regelrecht abstürzen lassen», sagte GfK-Experte Rolf Bürkl.
Zudem bewerten die Konsumenten die Aussichten für die Konjunktur so gut wie seit drei Jahren nicht mehr und beurteilen die eigenen künftigen Finanzen weiter sehr gut.
Zuvor hatte die Konsumstimmung etwa wegen der Ukraine-Krise vier Monate weitgehend stagniert. Im Juni lag das Barometer bei 8,6 Zählern, zwischen März bis Mai jeweils bei 8,5 Punkten.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte Anfang Juni den Leitzins in der Euro-Zone auf das Rekordtief von 0,15 Prozent gesenkt und den Banken erstmals einen Strafzins aufgebrummt, um die Kreditnachfrage anzukurbeln. Da die Kreditinstitute ihrerseits die Einlagenzinsen wohl rasch kappen dürften, wird Sparen für die Kunden immer unattraktiver. (aeg/sda/reu)