Der Erpresser mit dem Twitter-Konto «Rex Mundi» behauptete, in das Computersystem der Bank eingedrungen zu sein und
zu haben. Die Bank habe am Dienstag eine Strafanzeige eingereicht, erklärte ein Sprecher der Genfer Justizbehörden. «Eine Untersuchung läuft.» Es sei allerdings schwierig, die Urheber des Angriffs zu finden.
Am Dienstag hatte eine Sprecherin erklärt, die Bank habe einer Cyberattacke standgehalten. Die Informationen, die von ihrer Internet-Seite abgefangen wurden, seien «in keiner Weise kritisch und nicht von grossem Nutzen oder sogar überholt». Sie bekräftigte am Freitag ihre Aussage, wollte aber keine weiteren Einzelheiten nennen.
Gegenüber der Finanznachrichtenagentur AWP gab sie an, ihr Institut gebe der Erpressung in keiner Weise nach. Die vom Erpresser gesetzte Frist für die Geldauszahlung lief um 18 Uhr aus. Kurz darauf stellte die Gruppe, die sich vor allem über Twitter an die Öffentlichkeit wandte, einen Link zu den Daten auf Internet. Ausserdem würden die Daten am Samstag auf die Website der Gruppe gestellt, hiess es.
Die Wirtschaftsnachrichtenagentur Reuters konnte weder die Identität des Hackers noch die angeblichen Kundendaten überprüfen. Der Hacker nannte bereits die Namen von zwei angeblichen BCGE-Kunden einschliesslich Adressen und Mitteilungen an die Bank.
In den über 60 Twitter-Nachrichten kritisierte der Erpresser die Bank für ihre laxen Sicherheitsvorkehrungen und verspottete Kunden:
Die Täter dürften dabei auf Kunden anspielen, die unversteuerte Gelder bei der Schweizer Bank haben. Die Behörden in Frankreich, Deutschland und anderen Ländern haben in den vergangenen Jahren ihre Gangart gegen Steuersünder deutlich verschärft.
So kauften etwa die deutschen Behörden CDs mit gestohlenen Daten von Tausenden von Kunden bei Schweizer Banken. Die CDs lösten eine Welle von Selbstanzeigen aus. (sda/reu/awp/oku)