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Donald Trump und die Iraner treffen am WEF nicht aufeinander

Donald Trump und die Iraner treffen am WEF nicht aufeinander

14.01.2020, 14:48
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Das Schweizer Ehrenbürgerrecht kann Klaus Schwab, dem Gründer des WEF, nicht verliehen werden. (Archiv)
WEF-Gründer Klaus SchwabBild: EPA

Die politische Krise zwischen dem Iran und den USA dürfte am 50. Treffen des Weltwirtschaftsforums (WEF) nach der Absage der Iraner nur eine untergeordnete Rolle spielen. Dafür möchte WEF-Gründer Klaus Schwab den Fokus auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz legen.

Lange war darüber spekuliert worden, ob es am diesjährigen WEF in Davos zu einem Aufeinandertreffen des iranischen Aussenministers Mohammad Javad Zarif und US-Präsident Donald Trump können konnte. Dies wird jedoch nicht der Fall zu sein, wie ein Blick auf die offizielle Teilnehmerliste des diesjährigen Treffens zeigt.

Auf dem am Dienstag veröffentlichten Papier fehlen die Repräsentanten des Staates aus dem Nahen Osten. Zarif hatte seine Teilnahme am WEF ursprünglich vor der Exekution von General Ghassem Soleimani durch die USA angekündigt.

Barbusige Demo für mehr Frauen am WEF

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Barbusige Demo für mehr Frauen am WEF
Eine Aktivistin der ukrainischen Frauenprotestgruppe Femen ist am Donnerstag nach einer Aktion am Weltwirtschaftsforum in Davos festgenommen worden.
quelle: epa/keystone / jean-christophe bott
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Im Gegensatz dazu steht der US-Präsident wie vor wenigen Tagen angekündigt erwartungsgemäss auf der Teilnehmerliste. Nebst dem Präsidenten werden vier amerikanische Minister nach Davos kommen: Handelsminister Wilbur Ross, Finanzminister Steven Mnuchin, Transportministerin Elaine Chao und Arbeitsminister Eugene Scalia. Und auch der Handelsbeauftragte Robert Lightizer ist dieses Jahr mit von der Partie.

Impeachment-Showdown?

Im Fokus der Medien dürfte ausserdem Trumps Tochter Ivanka stehen, die ihren Vater einmal mehr auf einer wichtigen Reise begleitet. Zur Seite stehen wird ihr auch ihr Ehemann Jared Kushner.

Für politische Brisanz sorgen könnte nach der Absage der Iraner dafür ein anderer Namen auf der Gästeliste: derjenige des ukrainischen Staatschefs Wolodymyr Selenskyj. Er steht im Mittelpunkt des laufenden Amtsenthebungsverfahrens gegen Donald Trump durch den US-Kongress.

Es handelt sich um den zweiten Besuch des US-Präsidenten in Davos. Erstmals war er 2018 an das Forum gereist und hatte seine «America first»-Doktrin einem globalen Publikum präsentiert. 2019 musste er hingegen eine geplante Reise wegen eines mehrwöchigen Shutdowns der US-Bundesverwaltung absagen.

Gore und Thunberg kommen

Ein anderes US-Politschwergewicht, das dem WEF dieses Jahr erneut seine Aufwartung machen wird, ist der frühere US-Vizepräsident Al Gore. Er engagiert sich schon seit längerem für den Umweltschutz und wird voraussichtlich an einer Podiumsdiskussion zur Zukunft des Amazonas-Regenwaldes teilnehmen.

Was das Thema Umweltschutz anbelangt dürfte allerdings der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg eine deutlich grössere Aufmerksamkeit zuteil werden als dem Ex-Vizepräsidenten. Bereits am Dienstag, dem ersten Tag des WEF, soll die junge Schwedin an mehreren Veranstaltungen auftreten.

«Unser Fenster zum Handeln ist klein»

Das Thema Umwelt steht auch für den Forumsgründer Klaus Schwab dieses Jahr ganz oben auf der Agenda. In diesem Jahr steht das Treffen, das am 20. Januar eröffnet wird und dann offiziell vom 21. bis 24. Januar in Davos stattfindet, unter dem Motto «Stakeholder für eine solidarische und nachhaltige Welt» (Englisch: «Stakeholders for a Cohesive and Sustainable World»).

Mit dem Motto signalisiere die Organisation, wie wichtig ihr die Umwelt ist. Auch das Davoser Manifest, ursprünglich 1973 veröffentlicht und von Schwab zum Jubiläum der Moderne angepasst, fordert Unternehmen auf, Nachhaltigkeit und Umweltschutz eine zentrale Rolle einzuräumen, führte der WEF-Gründer vor den Medien aus.

«Die Menschen in fünfzig Jahren sollen sagen können: Danke, wir konnten uns auf euch verlassen», sagte Schwab. Denn die Welt befinde sich im Bezug auf die Umwelt in einem Alarmzustand. «Unser Fenster zum Handeln ist klein.» (aeg/sda)

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7 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Varanasi
14.01.2020 15:19registriert August 2017
Thema „Nachhaltigkeit und Umweltschutz“
und dann kommt Donald Trump
Finde den Fehler...
394
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Zum Kommentar
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schlorziflade
14.01.2020 15:31registriert November 2018
"Fokus Nachhaltigkeit und Umweltschutz am WEF..."
Hahaha.
395
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Zum Kommentar
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Füürtüfäli
14.01.2020 15:15registriert März 2019
Was versteht bitte ein Donald Trump von Weltwirtschaft, außer davon, wie man Sanktioniert, Boykottiert, und den Handel abwürgt? Wenn er dort - verbal - von anderen Teilnehmern in die Mangel genommen wird, steht er, wie einst der Erdogan, wütend auf
und verläßt Davos.

Charakterlich sind die Beiden ja von selben Kaliber.
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7
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