Schweiz
Armee

Die Schweizer Armee hortet Munition im Wert von 3,6 Millionen Franken.

9-Millimeter-Patronen laufen am Donnerstag, 25. Juli 2002 in Thun in der Munitionsabteilung des Ruestungskonzerns Ruag, der Ruag Munition, durch den Fabrikationsprozess. Die Ruag kuendigte am Donnerst ...
Wie viel Ersatzmunition braucht die Schweizer Armee?Bild: KEYSTONE

Nach Jahren der Geheimnistuerei sagt die Armee erstmals, wie viel Munition sie hortet

Der Bund besitzt Munitionsreserven im Wert von 3.6 Milliarden Franken. Ein Vielfaches dessen, was die Schweizer Streitkräfte jährlich tatsächlich an Munition brauchen.
30.04.2018, 05:4530.04.2018, 08:53
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Wie gross sind die Vorräte der Armee? Diese Frage wollte das Verteidigungsdepartement (VBS) bisher nicht beantworten. Diese Informationen seien geheim, hiess es. 

Wichtig wurde die Frage aber insbesondere vergangenes Jahr, als Bundesrat Guy Parmelin beim Parlament 381 Millionen Franken für Munitionskäufe beantragte. Es herrsche Munitionsnotstand, erklärte er diese grosse Summe. Überprüfen konnte man diese Aussage aufgrund der Verschwiegenheit zum Munitionsbestand bei der Armee allerdings nicht. 

Dies ändert sich nun. Wie der Tages-Anzeiger schreibt, ist es nun vorbei mit dieser Informationssperre. Grund dafür sei eine Änderung der Rechnungslegung, die das Parlament 2015 beschlossen hat: Schrieb der Bund bisher in seiner Buchhaltung alle Munition unmittelbar nach dem Kauf auf null ab, muss er in der Staatsrechnung neu ausweisen, welchen Wert die Vorräte der Armee haben, heisst es im Artikel.

Erstmals wird nun also bekannt, dass der Bund aktuell Munitionsreserven im Wert von 3.646 Milliarden Franken hortet. 

Laut «Tages-Anzeiger» ein hoher Betrag, vor allem angesichts des tatsächlichen Munitionsverbrauchs der Schweizer Streitkräfte. In den Jahren 2016 und 2017 habe die Armee jeweils Munition im Wert von 60 Millionen Franken verbraucht. Das entspreche rund 1,3 Prozent der gesamten Reserven. (sar)

Die Schweiz ist auf die Zombie-Apokalypse gut vorbereitet

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19 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Granini
30.04.2018 06:20registriert Dezember 2015
Wenn man bedenkt, dass ein Geschoss eines Radschützenpanzers einen Wert von 40'000 hat, scheint mir das nicht "viel" zu sein.
Was wäre schon eine Armee ohne Munitionsbestand? Vielmehr könnte man meinen dass die Armee mit dem Einsatz von Munition wirtschaftlich umgeht.
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jdd2405
30.04.2018 07:01registriert Januar 2014
1. ist Munition (besonders Kriegsmunition) schweineteuer.
2. wird in der Ausbildung selten bis nie mit Kriegsmunition verwendet.

Leider kommt im Artikel nicht hervor, welche Munition denn knapp war. Falls es sich um Munition für veraltete Waffensysteme handelt, wäre eine Erneuerung derjenigen in Betracht zu ziehen, was wiederum für Kritik in Parlament und in den Medien gesorgt hätte.
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Töfflifahrer
30.04.2018 08:48registriert August 2015
OK, 3.6 Mia Franken Munition. Entschuldigung, das sagt leider gar nichts aus. Die Armee braucht aus den GP und 9mm leider noch andere Munition, die pro Stück nicht so günstig ist. Ohne die Auflisten der Mun-Arten und deren Bestand sagt dies leider nichts aus. Zudem ist Kriegsmunition in bestimmten Zeiträumen zu ersetzen.
Also ohne weitere Infos ist das leider nur viel heisse Luft.
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