Unwetter: Gewitter sorgen für gesperrte Strassen und überschwemmte Keller

Unwetter: Gewitter sorgen für gesperrte Strassen und überschwemmte Keller

08.06.2016, 19:04

Heftige Gewitter sind am Mittwoch über Teile der Schweiz gezogen. In der Nordwestschweiz standen verschiedene Strassen unter Wasser und mussten vorübergehend gesperrt werden. Die Feuerwehr musste Dutzende Keller auspumpen. In Genf kippte ein Baum auf ein Tram.

Alleine bei der Aargauer Kantonspolizei gingen mehr als 250 Meldungen ein. Für die Dauer von zwei Stunden waren die Aus- und Einfahrten der Autobahn A1 in Lenzburg gesperrt. Die Strasse stand gemäss Angaben der Aargauer Kantonspolizei unter Wasser. Auf der Autobahn A3 zwischen Effingen und Frick war in Richtung Basel eine Spur gesperrt.

Der Bahnhof Frick auf der Linie Basel-Brugg war am Mittwochnachmittag für rund eine halbe Stunde wegen Unwetterschäden nur beschränkt befahrbar. In verschiedenen Gemeinden kam es zu kleineren Überschwemmungen, die Feuerwehren mussten mehrere Keller leer pumpen.

300 Notrufe in Baselland

Auch im Baselbiet wurden Keller überschwemmt, zudem traten einige Bäche über die Ufer. Diverse Strassen waren überflutet, darunter auch die Autobahn A2 und A3 im Bereich Pratteln/Liestal sowie bei der Verzweigung Augst BL, wie die Polizei Basel-Landschaft mitteilte. In Baselland gingen bis am frühen Abend gegen 300 Notrufe ein. Von Verletzten war zunächst nichts bekannt.

In Basel-Stadt verzeichnete die Einsatzzentrale der Feuerwehr über 35 Notrufe wegen Wasserschäden. Beim Grenzübergang Hörnli stand die Unterführung Hörnliallee unter Wasser, wie das Justiz- und Sicherheitsdepartement meldete. Der starke Regen führte zudem auf dem Netz der Basler Verkehrs-Betriebe zu Unregelmässigkeiten und Verspätungen auf dem ganzen Netz.

Bahnlinie Bern-Kerzers unterbrochen

Die Solothurner Kantonspolizei registrierte bis am frühen Mittwochabend rund 70 Meldungen. Betroffen war zunächst vor allem die Region Niederamt. Am späteren Nachmittag regnete es dann im Schwarzbubenland heftig. Zahlreiche Feuerwehren mussten ausrücken, um Wasser aus Kellern abzupumpen.

Überflutete Keller, umgestürzte Bäume oder herunter gewehte Äste gab es auch im Berner Mittelland. Bei der Kantonspolizei gingen rund 20 Meldungen ein. Am heftigsten tobte sich ein Gewitter am Mittwochnachmittag über der Region Jegenstorf, Fraubrunnen und Schönbühl aus. Die Bahnlinie Bern-Kerzers wurde am frühen Abend zwischen Rosshäusern und Ferenbalm-Gurbrü wegen des Unwetters unterbrochen.

Baum kippt auf Tram

Auch in Genf verursachten die Unwetter Schaden. Ein Baum kippte auf ein Tram der Linie zwölf. Verletzt wurde niemand. Die Fahrleitung wurde jedoch in Mitleidenschaft gezogen. Für die Passagiere wurden Ersatzbusse aufgeboten.

Wegen der nassen Fahrbahn kam es im Kanton Schwyz zudem zu zwei Autounfällen. Zwei Autolenker verloren auf der Autobahn A4 die Kontrolle über ihre Fahrzeuge und prallten in die Leitplanken. Eine 21-jährige Lenkerin wurde mittelschwer verletzt. Laut Polizei hatte die beiden Unfallfahrer die Geschwindigkeit nicht an die schwierigen Strassenverhältnisse angepasst.

Bereits am Dienstag war in St. Moritz ein Kranführer bei einem Gewitter verletzt worden. Der 41-Jährige wurde von einem Blitzschlag zu Boden geworfen, wie die Bündner Polizei am Mittwoch mitteilte. Er war damit beschäftigt gewesen, die Kette des Krans herunterzufahren, als ein Blitz einschlug. Der leicht verletzte Mann wurde ins Spital gebracht.

Noch mehr Regen

Die stärksten Niederschläge mass der Wetterdienst MeteoNews am Mittwoch in Galgenen am Oberen Zürichsee, auf dem Säntis und in Freiburg. MeteoNews warnte in einer Mitteilung vor erhöhter Gefahr durch lokale Überschwemmungen, Erd- und Hangrutschen in der Deutschschweiz. Die Regenfälle würden sich erst ab Donnerstagmittag nennenswert beruhigen.

Als Folge des starken Regens ist laut dem Naturgefahrenbulletin des Bundes an vielen Flüssen mit markanten Abflussanstiegen zu rechnen, so bei der Aare, Thur, Emme, Kleinen Emme und Sihl.

Bereits am Dienstag waren heftige Gewitter über Teile der Schweiz gezogen. Sie führten mancherorts zu Stromunterbrüchen, überschwemmten Kellern, Blitzschäden und Verkehrsbehinderungen. (sda)

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