Titelverteidiger Zug erreichte auf schnellstmöglichem Weg die Halbfinals. Das Team von Trainer Dan Tangnes setzte sich in Lugano 5:3 durch und gewann die Viertelfinalserie 4:0.
Die Zuger legten schon früh die Basis zum Sieg, nach etwas mehr als 17 Minuten führten sie 3:0. Alle drei Tore erzielten die Gäste im Powerplay. Das 2:0 von Niklas Hansson (17.) fiel in doppelter Überzahl, 22 Sekunden später traf Marco Müller.
Zwischen dem 0:1 (5.), für das Jan Kovar verantwortlich zeichnete, und dem 0:2 konnten auch die Luganesi mit zwei Mann mehr spielen. Im Gegensatz zu den Zentralschweizern brachten sie während diesen 78 Sekunden aber nichts Zählbares zu Stande.
Das war symptomatisch für die ganze Serie. Während die Zuger im Viertelfinal zehn Tore im Powerplay erzielten, gelangen Lugano gerademal zwei Treffer in Überzahl. In der 31. Minute bauten die Gäste die Führung auf 5:0 aus, Fabrice Herzog war zum vierten Mal in dieser Serie erfolgreich.
Dennoch kam nochmals etwas Spannung auf, da die Bianconeri mit drei Toren innert 4:10 Minuten auf 3:5 (53.) verkürzten. Der EVZ liess sich den neunten Sieg in Folge gegen Lugano aber nicht mehr nehmen.
Lugano - Zug 3:5 (0:3, 0:2, 3:0)
5774 Zuschauer. - SR Piechaczek (GER)/Dipietro, Fuchs/Kehrli.
Tore: 5. Kovar (Djoos/Powerplaytor) 0:1. 17. (16:44) Hansson (Kovar/bei 5 gegen 3) 0:2. 18. (17:06) Marco Müller (Powerplaytor) 0:3. 27. Senteler (Bachofner) 0:4. 32. Herzog (Kreis) 0:5. 48. Wolf (Thürkauf, Morini) 1:5. 51. Fazzini (Morini, Alatalo/Powerplaytor) 2:5. 53. Alatalo (Herren, Herburger) 3:5.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Lugano, 7mal 2 Minuten gegen Zug.
PostFinance-Topskorer: Arcobello; Herzog.
Lugano: Schlegel (21. Fatton); Loeffel, Mirco Müller; Alatalo, Riva; Chiesa, Guerra; Wolf; Abdelkader, Arcobello, Morini; Carr, Thürkauf, Josephs; Fazzini, Herburger, Herren; Bertaggia, Tschumi, Stoffel; Traber.
Zug: Genoni; Cadonau, Djoos; Hansson, Stadler; Schlumpf, Kreis; Wüthrich, Gross; Marco Müller, Lander, Bachofner; Simion, Kovar, Hofmann; Zehnder, Senteler, Herzog; Allenspach, Leuenberger, De Nisco.
Bemerkungen: Lugano ohne Walker (verletzt), Boedker, Irving und Prince (alle überzählige Ausländer). Lugano von 58:12 bis 59:52 ohne Torhüter.
Der HC Davos lebt noch. In einer gehässigen Partie verkürzte der Rekordmeister mit dem ersten Sieg gegen die Rapperswil-Jona Lakers in der Halbfinal-Serie auf 1:3.
Der HCD hielt hinten für einmal dicht, nützte früh eine seiner Chancen und schüchterte die Rapperswiler durch zwei üble Checks gegen den Kopf mit Härte ein. Die Lakers müssen sich allerdings vorwerfen, dass sie aus sieben Minuten in Überzahl absolut nichts Zählbares herausholten.
Waren die Davoser vor allem in den Spielen 2 und 3 optisch überlegen, aber extrem ineffizient, kamen sie diesmal eher unverhofft zur 1:0-Führung. Matej Stransky, einer der zuletzt unproduktiven und arg kritisierten Ausländer, brachte den Puck von hinter der Grundlinie via Rücken von Lakers-Goalie Melvin Nyffeler ins Tor.
Diesem Rückstand rannten die Rapperswiler eher ideenlos hinterher. Sieben Minuten vor Schluss traf Verteidiger Jesse Zgraggen mit einem präzisen Schuss unter die Latte zum 2:0. Zudem war der ebenfalls kritisierte HCD-Goalie Sandro Aeschlimann mit 34 Paraden wieder ein starker Rückhalt.
Chancen auf eine Wende hätte es zur Genüge gegeben. Im Mitteldrittel checkte der Davoser Abwehr-Stratege Magnus Nygren in der Nähe der Bande Rapperswils Sandro Forrer hart gegen den Kopf. Für Nygren war die Partie mit einer Spieldauerstrafe zu Ende, und auch Forrer kehrte nichts aufs Eis zurück. Wenig später leistete sich Sven Jung ein ähnliches Foul. Die Lakers stellten sich aber im Powerplay überaus ungeschickt an.
Davos - Rapperswil-Jona Lakers 2:0 (1:0, 0:0, 1:0)
5096 Zuschauer. - SR Wiegand/Kaukokari, Altmann/Wolf.
Tore: 12. Stransky (Prassl, Corvi) 1:0. 53. Zgraggen (Ambühl) 2:0.
Strafen: 2mal 2 plus 5 Minuten (Nygren) plus Spieldauer (Nygren) gegen Davos, 3mal 2 Minuten gegen Rapperswil-Jona Lakers.
PostFinance-Topskorer: Ambühl; Eggenberger.
Davos: Aeschlimann; Nygren, Jung; Dominik Egli, Wellinger; Zgraggen, Barandun; Gärtner, Heinen; Ambühl, Rasmussen, Bromé; Stransky, Corvi, Prassl; Frehner, Chris Egli, Schmutz; Wieser, Nussbaumer, Knak.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Aebischer, Djuse; Jelovac, Profico; Vouardoux, Sataric; Maier; Lammer, Albrecht, Cervenka; Eggenberger, Kossila, Brüschweiler; Wick, Dünner, Forrer; Zangger, Mitchell, Lehmann; Neukom.
Bemerkungen: Davos ohne Simic, Stoop (beide verletzt) und Canova (gesperrt), Rapperswil-Jona Lakers ohne Rowe, Wetter (beide verletzt) und Moses (überzähliger Ausländer). Rapperswil-Jona Lakers von 56:17 bis 57:49, 57:59 bis 58:26 und ab 58:34 ohne Torhüter.
Der EHC Biel reisst in der Serie gegen die ZSC Lions die Führung wieder an sich. Die Seeländer feiern im Hallenstadion mit 3:1 den zweiten Sieg und führen in der Serie mit 3:2 Siegen.
171 Minuten und eine Sekunde lang gelang Biel in dieser Serie kein Tor mehr. Auch in Spiel 5 gerieten die Bieler wieder in Rückstand – wie immer in dieser Serie. Aber als Biel endlich wieder traf, bedeutete dies die neuerliche Wende in der Serie.
Tino Kessler brach für die Seeländer den (Tor-)Bann. Gaëtan Haas spielte Kessler brillant frei, der Jakub Kovar (nach zuvor 81 Paraden in Serie) endlich wieder bezwang. Fünfeinhalb Minuten (und drei Schüsse) später brachte Toni Rajala den EHCB 2:1 in Führung. Garrett Roe, der in der 19. Minute den Zürcher SC in Führung gebracht hatte, leistete sich den kapitalen Fehlpass auf Rajala – und wurde so zur tragischen Figur von Spiel 5.
Die ZSC Lions erwiesen sich erneut als leicht überlegen. Die Zürcher schossen öfter aufs Tor (39:29 Torschüsse). Im dritten Abschnitt verpasste Denis Hollenstein den Ausgleich, weil er den Puck über das offene, leere Tor lupfte. Auch Chris Baltisberger, der Zürcher Held in Spiel 3, vergab eine Minute vor Schluss noch eine Riesenchance. Wenig später stellte Biels Fabio Hofer mit einem Schuss ins leere Tor zum 3:1 Biels Sieg sicher.
Trotz aller Zürcher Chancen hat Biel den Sieg im Hallenstadion nicht gestohlen. Goalie Dimitri Schikin (38 Paraden) gewann das Duell der Hexer gegen Jakub Kovar (27 Paraden). Und primär starteten die Lions nach nach fast drei Stunden praktisch ohne einen Fehler äusserst nonchalant ins zweite Drittel. Und die Bieler bestraften dieses kurze Nachlassen rigoros.
Wenn die ZSC Lions am Samstag in Biel nicht gewinnen, war die Heimniederlage das vorerst letzte Spiel im Hallenstadion. Nächste Saison empfangen die ZSC Lions ihre Gegner im neuen, eigenen Eispalast in Zürich Altstetten.
ZSC Lions - Biel 1:3 (1:0, 0:2, 0:1)
8956 Zuschauer. - SR Stricker/Tscherrig, Obwegeser/Cattaneo.
Tore: 19. Roe (Azevedo, Andrighetto) 1:0. 23. Kessler (Haas, Fey) 1:1. 29. Rajala 1:2. 60. (59:19) Hofer (Rajala) 1:3 (ins leere Tor).
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen ZSC Lions, 1mal 2 Minuten gegen Biel.
PostFinance-Topskorer: Andrighetto; Künzle.
ZSC Lions: Kovar; Noreau, Marti; Phil Baltisberger, Geering; Weber, Kivistö; Trutmann; Chris Baltisberger, Roe, Andrighetto; Bodenmann, Azevedo, Hollenstein; Sigrist, Malgin, Pedretti; Aeschlimann, Schäppi, Diem; Sopa.
Biel: Schikin; Jakovenko, Grossmann; Schneeberger, Forster; Rathgeb, Fey; Schläpfer; Delémont; Hischier, Haas, Rajala; Brunner, Cunti, Künzle; Hofer, Indrasis, Hügli; Korpikoski, Froidevaux, Kessler.
Bemerkungen: ZSC Lions ohne Morant (verletzt), Krüger und Quenneville (beide überzählige Ausländer), Biel ohne Stampfli, van Pottelberghe (beide verletzt), Sallinen (überzähliger Ausländer) und Lööv (krank). ZSC Lions von 58:13 bis 59:19 und 59:33 bis 59:58 ohne Torhüter.
Für den Lausanne Hockey Club wird die Luft in der Serie gegen Freiburg dünn. Gottéron führt nach dem 4:1-Auswärtssieg mit 3:1 Siegen.
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— CR (@spz19) March 31, 2022
Lausanne wirkte trotz ausverkaufter Aréna (9600 Zuschauer) erstmals kraft- und saftlos. Die Achtelfinalserie gegen Ambri-Piotta über die volle Distanz und vier Viertelfinalspiele gegen Freiburg innerhalb von sechs Tagen (davon zwei mit Verlängerungen) scheinen den Benzintank der Waadtländer geleert zu haben. Am Donnerstag kam Lausanne im zweiten Abschnitt trotz zwei Minuten Powerplay bloss zu drei Torschüssen.
Das Powerplay – es entscheidet vermutlich diese Viertelfinalserie. Der HC Fribourg-Gottéron spielte in dieser Serie bislang 13 Mal in Überzahl und erzielte fünf Tore. In allen vier bisherigen Partien ging Gottéron im Powerplay 1:0 in Führung. Lausanne dagegen spielte 15 Mal mit einem oder zwei Mann mehr auf dem Eis und erzielte kein einziges Tor – kassierte aber zwei Shorthander.
In Spiel 4 kam dem Shorthander mehr als vorentscheidende Bedeutung zu. Andrej Bykow brachte in der 34. Minute in Unterzahl Fribourg 3:1 in Führung. 175 Sekunden später gelang Mauro Jörg sogar das 4:1 für die Gäste. Danach fand Lausanne nicht mehr ins Spiel zurück.
Lausanne - Fribourg-Gottéron 1:4 (0:0, 1:4, 0:0)
9600 Zuschauer (ausverkauft). - SR Lemelin/Hebeisen, Progin/Stalder.
Tore: 22. Sprunger (Gunderson/Powerplaytor) 0:1. 26. Schmid (Sprunger) 0:2. 29. Bertschy 1:2. 34. Bykow (Desharnais/Unterzahltor!) 1:3. 37. Jörg (Walser) 1:4.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Lausanne, 4mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron.
PostFinance-Topskorer: Heldner; DiDomenico.
Lausanne: Stephan; Glauser, Genazzi; Marti, Gernat; Heldner, Frick; Krueger, Holdener; Bertschy, Fuchs, Bozon; Paré, Miele, Sekac; Riat, Jäger, Kenins; Krakauskas, Maillard, Baumgartner.
Fribourg-Gottéron: Berra; Gunderson, Jecker; Sutter, Furrer; Diaz, Dufner; Chavaillaz; Marchon, Desharnais, Mottet; Sprunger, Schmid, DiDomenico; Rossi, Walser, Jörg; Brodin, Haussener, Bykow; Bougro.
Bemerkungen: Lausanne ohne Almond, Boltshauser, Frolik (alle verletzt) und Emmerton (überzähliger Ausländer), Fribourg-Gottéron ohne Rantakari (überzähliger Ausländer). (ram/sda)
Ich hoffe, dass für sie bald die Saison endet, damit sich nicht noch mehr Spieler verletzen.