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Nestlé gibt Druck nach und führt Ampelsystem für Lebensmittel ein

Die Lebensmittelbranche steht wegen ungesunder Produkte immer wieder in der Kritik. Nestlé weist auf Anstrengungen hin: So soll unter anderem der Anteil von Zucker in Nestlé-Produkten bis 2020 um 5 Pr ...
Die Lebensmittelbranche steht wegen ungesunder Produkte immer wieder in der Kritik. Nestlé weist auf Anstrengungen hin: So soll unter anderem der Anteil von Zucker in Nestlé-Produkten bis 2020 um 5 Prozent sinken und der von gesättigten Fettsäuren um 10 Prozent. bild: keyston/bearbeitung watson

Nestlé gibt Druck nach und führt Ampelsystem für Lebensmittel ein

26.06.2019, 04:52
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Der weltgrösste Nahrungsmittelkonzern Nestlé führt die Nährwert-Ampel Nutri-Score für seine Produkte in Europa ein. Der Schweizer Branchenriese will das freiwillige System zunächst in Ländern Kontinentaleuropas an den Start bringen, in denen es unterstützt wird.

Wie Nestlé in Frankfurt mitteilte, sind das die Schweiz, Frankreich und Belgien, wo Gesundheitsbehörden Nutri-Score empfohlen haben. Der Nutri-Score fasst die gesamte Nährwertqualität der Lebensmittel in einer fünfstufigen Farbskala von A bis E auf der Verpackung zusammen.

«Die Europäer sind immer interessierter daran, was in den Lebensmitteln und Getränken enthalten ist, die sie konsumieren.»
Marco Settembri, Chef Nestlé Europa

«Die Europäer sind immer interessierter daran, was in den Lebensmitteln und Getränken enthalten ist, die sie konsumieren», sagte Marco Settembri, Chef von Nestlé für Europa, den Mittleren Osten und Nordafrika. Man befürworte das System als einheitliche und transparente Kennzeichnung.

Die Farbskala bezieht neben dem Gehalt an Zucker, Fett und Salz auch empfehlenswerte Bestandteile wie Ballaststoffe in die Bewertung ein und gibt dann einen einzigen Wert an – auf einer fünfstufigen Skala von dunkelgrün bis rot.

Unter Druck von Konkurrenten

Konsumentenschützer machen sich für das System stark. Der Nutri-Score ist allerdings in der Lebensmittelindustrie umstritten. Es gibt auch andere Modelle wie schwarze Warnsymbole oder ein Siegel mit Sternen. Sie sollen Konsumenten den Überblick erleichtern, da viele bei den gängigen Tabellenangaben zu Kalorien oder Zucker nicht durchblicken.

Nestlé will mit dem Schritt Signalwirkung erzielen, steht aber auch unter Druck, da Konkurrenten wie der französische Lebensmittelmittelkonzern Danone den Nutri-Score schon eingeführt haben. Zugleich will Nestlé Fortschritte etwa bei der Reduzierung von Zucker etwa in Müsli, Eistee oder Schokoriegeln besser herausstellen.

Die Lebensmittelbranche steht wegen ungesunder Produkte immer wieder in der Kritik. Nestlé weist auf Anstrengungen hin: So soll unter anderem der Anteil von Zucker in Nestlé-Produkten bis 2020 um 5 Prozent sinken und der von gesättigten Fettsäuren um 10 Prozent. (sda/dpa)

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41 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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john benz
26.06.2019 06:56registriert August 2014
Von der Heute Show ZDF: Nesquik hat 76.5 Gramm Zucker auf 100 Gramm, d.h. bei 5% Einsparung sind das 4 Gramm Zucker weniger... Yeeeeah...
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Barappa
26.06.2019 07:37registriert Dezember 2015
Hauptsache man hat keine Ahnung mehr was man isst.

Anstelle die Leute zu schulen und zum selber nachdenken anzuregen, soll es ein objektives Ampelsystem regeln 👌
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cille-chille
26.06.2019 06:28registriert Mai 2014
Mir würde es bereits reichen, wenn überall wo Nestlé drin ist, auch Nestlé drauf stehen würde.

Zu wissen, was genau in einem Nestléprodukt drin ist, scheint mir das kleinere Übel, solange dieser Grosskonzern (... und einige, viele Andere) derart verantwortungslos wirtschaftet, wie bis anhin.
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