Barcelonas Ansu Fati wird von einem spanischen Journalisten rassistisch beleidigt.Bild: keystone
22.10.2020, 10:4022.10.2020, 13:28
Ansu Fati ist ein Fussballer der Superlative. Der 17-Jährige holte sich bereits Rekorde als jüngster Torschütze des FC Barcelona (16 Jahre, 10 Monate), in der Champions League (17 Jahre, 1 Monat, 9 Tage) und der spanischen Nationalmannschaft (17 Jahre und 311 Tage). Und in dieser Saison startet Fati beim FC Barcelona so richtig durch.
In der Liga sind ihm in vier Ligaspielen bereits drei Tore gelungen, in der Champions League glänzte der Teenager gegen Ferencvaros Budapest mit einem Treffer und einem Assist. Experten und Journalisten schwärmen vom Flügelspieler. Zumindest fast alle.
Denn Salvador Sostres von der konservativen spanischen Zeitung «ABC» vergleicht Ansu Fati mit einem schwarzen Strassenverkäufer, der von der Polizei verfolgt wird:
«Der rennende Ansu Fati hat etwas von einer Gazelle, von einem jungen, schwarzen, illegalen Strassenverkäufer, den man auf einmal auf dem ‹Paseo de Gracia› rumrennen sieht, wenn jemand ihm ‹Agua, agua› zuschreit, was so viel bedeutet wie ‹Polizei ist eingetroffen›. Ein Bild des Dschungels mitten im Herzen der Stadt.»
Sostres fährt weiter und lässt sich auch über die Bürgermeisterin von Barcelona aus.
«Jetzt passiert das nicht, denn für Ada Colau [Bürgermeisterin von Barcelona, die Red.] sind die Delinquenten nicht die illegalen Strassenverkäufer, sondern die Polizisten. Auch ist sicher, dass sich ihr Geschäft ohne Touristen ziemlich verschlechtert.»
Fatis Teamkollege Antoine Griezmann nahm die Passagen auf und war einer der Ersten, die den Rassismus verurteilten: «Ansu ist ein aussergewöhnlicher Junge, der Respekt verdient wie alle anderen Menschen. Nein zu Rassismus und nein zu schlechter Erziehung.»
Wie El Mundo Deportivo berichtet, erwägt der FC Barcelona nun rechtliche Schritte gegen Sostres und «ABC». (zap)
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Griezmann👍❤️
Sostres👎🤮 (nicht in Worte zu fassen)
Salvador Sostres und ABC bewegen sich in der Tradition der faschistischen Falange - dafür die rote Karte.