Nebel
DE | FR
Schweiz
Wirtschaft

Schweiz mit Migrations-Plus: Weniger Ein-, aber auch weniger Auswanderer

Schweiz mit Migrations-Plus: Weniger Ein-, aber auch weniger Auswanderer

04.08.2020, 11:1504.08.2020, 12:48
Mehr «Schweiz»
ZUM BERICHT DER SECO UEBER DIE EU-ZUWANDERUNG UND DEN DAMIT VERBUNDENEM WIRTSCHAFTSWACHSTUM STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG - Die Pflegefachfrau Julia Sterk aus Russland sprich ...
In der Pflege aktiv: Schweiz-Einwanderer.Bild: KEYSTONE

Die Corona-Krise hat dazu geführt, dass mehr Menschen geblieben sind, wo sie waren. Im ersten Halbjahr 2020 wanderten im Vergleich zur Vorjahresperiode 5,7 Prozent weniger Leute in die Schweiz ein. Die Auswanderungen gingen sogar um 14,4 Prozent zurück.

Der Wanderungssaldo lag bei knapp 26'000, das sind 1323 Personen mehr als im Vergleichszeitraum. Die Zunahme ist zwei Umständen geschuldet, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Dienstag mitteilte: einerseits der hohen Zuwanderung im Januar und Februar, die auf die guten Konjunkturaussichten zurückging, andererseits der rückläufigen Auswanderung im April und Mai, die durch die Einschränkung der Reisemöglichkeiten während des Lockdowns bedingt war.

Am stärksten ging die Zahl der in die Schweiz eingewanderten Personen im Mai zurück, als 5132 Personen, also 42 Prozent weniger, immigrierten. Im April waren es 28, im Juni 8 Prozent weniger als in der Vergleichsperiode. Auch die Auswanderung war stark rückläufig: Im April sank sie um mehr als ein Drittel, im Mai um ein knappes Fünftel und im Juni um ein Zehntel.

Strenger Bedarfsnachweis

Aus der EU/EFTA/UK ging die Zuwanderung von Arbeitskräften mit befristeten und unbefristeten Verträgen im ersten Halbjahr um 57'072 Personen zurück. Vom 25. März bis zum 8. Juni 2020 war ihre Einreise auf Tätigkeiten beschränkt, die einem überwiegenden öffentlichen Interesse gemäss der Covid-19-Verordnung 2 entsprechen.

Vorrang hatten Tätigkeiten, welche die Verfügbarkeit von essenziellen Gütern und Dienstleistungen in den Bereichen Heilmittel und Pflege, Lebensmittel, Energie, Logistik sowie Informations- und Kommunikationstechnologie sicherstellen. «Dank der Zuwanderung von Arbeitskräften aus der EU/EFTA/UK konnte der Bedarf der Schweizer Wirtschaft gedeckt werden», hält das SEM fest.

Getrennte Familien

Familiennachzug nahmen 16'363 Personen in Anspruch, 7,6 Prozent weniger Bewilligungen als im Vegleichszeitraum wurden erteilt. Die Zulassung ausländischer Familienangehöriger von Schweizerinnen und Schweizern oder von Staatsangehörigen der EU/EFTA/UK war vom 25. März bis zum 11. Mai 2020 beschränkt, für Familienangehörige von Drittstaatsangehörigen galt die Beschränkung bis zum 8. Juni 2020.

Im April ging dieses Segment der Zuwanderung um 17 Prozent zurück, im Mai um 35 und im Juni um 19 Prozent. «Mit der schrittweisen Aufhebung der Beschränkungen und der sich stabilisierenden Gesundheitslage dürfte sich die Situation normalisieren», mutmasst das SEM. (aeg/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet um die Zahlung abzuschliessen)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die Ziele des Uno-Migrationspakts
1 / 12
Die Ziele des Uno-Migrationspakts
Auf der Suche nach Frieden und einem besseren Leben verlassen immer mehr Menschen weltweit ihre Heimat. Mit dem «Globalen Pakt für Migration» legten die Vereinten Nationen im Sommer 2018 erstmals Grundsätze für den Umgang mit Flüchtlingen fest. Daraus neun Ziele:
quelle: epa/efe / esteban biba
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Immer weniger Ausländer kommen in die Schweiz
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
4
Stadt Bern bei Farbsack-Trennsystem unter Druck: «Bitte Stimmbevölkerung um Entschuldigung»
Die Stadt Bern muss beim Farbsack-Trennsystem zurückbuchstabieren. Die flächendeckende Containerpflicht lasse sich nicht realisieren, teilte der Gemeinderat am Montag mit.

Der Gemeinderat will nun eine einfachere Lösung prüfen: Eine Containerpflicht soll es nur für jene Liegenschaften geben, die genügend Platz haben und auf denen die Container mit zumutbaren Massnahmen platziert werden können. Gleichzeitig will die Stadt im öffentlichen Raum zusätzliche Standorte zur Verfügung stellen.

Zur Story