Deutschland: Dresdner Polizei fordert Unterstützung wegen Pegida-Demo an

Deutschland: Dresdner Polizei fordert Unterstützung wegen Pegida-Demo an

19.10.2015, 12:32

Die Dresdener Polizei hat angesichts mehrerer Gegendemonstrationen gegen die islamfeindliche Pegida-Jubiläumskundgebung Verstärkung aus anderen deutschen Bundesländern angefordert. Es werde insgesamt mit über 10'000 Demonstranten gerechnet.

Auch Beamte der deutschen Bundespolizei seien am Abend im Einsatz, sagte eine Sprecherin der Dresdener Polizei am Montag. Die Zahl der eingesetzten Polizisten werde nicht bekanntgegeben. Nach Angaben der Dresdner Stadtverwaltung waren bis zum Freitag acht Demonstrationen neben der Pegida-Kundgebung angekündigt worden.

Der deutsche Justizminister Heiko Maas erneuerte seine Warnungen vor der Bewegung, die vor einem Jahr zum ersten Mal in der sächsischen Hauptstadt demonstriert hatte: «Wer Galgen und Hitlerbärten hinterherläuft, für den gelten keine Ausreden mehr.»

Pegida säe Hass, der dann zur Gewalt werde, sagte er vor dem Hintergrund des Attentats auf die frisch gewählte Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Gegen den mutmasslichen Täter wurde am Sonntag Haftbefehl unter anderem wegen Mordversuchs erlassen. Als Motiv für den Angriff auf die bisherige Kölner Sozialdezernentin nannte er nach Polizeiangaben Ausländerhass.

Innenminister warnt vor Pegida

Der deutsche Innenminister de Maizière bezeichnete derweil die Pegida-Organisatoren am Sonntagabend im ARD-«Bericht aus Berlin» als «harte Rechtsextremisten». Wer an Pegida-Demonstrationen teilnehme, müsse wissen, «dass er Rattenfängern hinterherläuft». De Maizière forderte «alle diejenigen, die sich Sorgen machen» auf: «Bleiben Sie weg von denen, die diesen Hass, dieses Gift in unser Land spritzen».

Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Dresden sagte, derzeit würden mehrere Verdächtige im Zusammenhang mit der für Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Bundeskanzlerin Angela Merkel bestimmten Galgenattrappe bei der Pegida-Demonstration vom vergangenen Montag vernommen. Die Strafverfolger ermitteln wegen des Verdachts der Störung des öffentlichen Friedens und der Aufforderung zu Straftaten. (sda/reu/dpa)

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