Da waren's nur noch acht. Die erste Runde der NHL-Playoffs ist vorbei. Acht Teams dürfen weiterhin vom Titel träumen. Schweizer sind nur noch in der Western Conference dabei. Dafür dürfen sich dort gleich alle gewisse Chancen auf den berühmten Stanley Cup ausrechnen. Wir sagen dir, worauf du dich bei den einzelnen Serien freuen kannst.
Spektakel ist garantiert in dieser Serie, die sich viele eigentlich als Conference-Final gewünscht hätten. Nicht weniger als 42 Tore fielen in den fünf Duellen der Regular Season – mehr als acht Treffer pro Spiel! Beide Teams können schnelles, direktes Eishockey zeigen, beide können aber auch das Körperspiel auspacken.
Winnipeg verfügt über eine unglaubliche Center-Dichte. Das Trio mit Mark Scheifele, Paul Stastny und Bryan Little sucht in der NHL seinesgleichen. Und auch die Flügel mit Patrik Laine, Nikolaj Ehlers, Blake Wheeler und Mathieu Perreault können sich sehen lassen. Zuletzt hatten die Kanadier aber einige angeschlagene Spieler, darunter auch Ehlers und Perreault. Verletzungen könnten für die Jets zum Problem werden.
Wenn man bei den Predators eine Schwäche suchen will, wird man bei der Disziplin fündig. Nashville war in der Regular Season und nun auch in der ersten Playoff-Runde das meistbestrafte Team. Das könnte sich angesichts von Winnipegs Stärke im Powerplay als fatal erweisen.
Auch die zweite Linie mit dem Schweizer Kevin Fiala muss man kritisieren: Von ihm und seinen Kollegen kam gegen Colorado noch sehr wenig. Das Prunkstück Nashvilles ist und bleibt die Verteidigung. Und Roman Josi hat gute Erinnerungen an Winnipeg: Im dritten Saison-Duell gegen die Kanadier gab er gleich fünf Assists in einem Spiel.
In den fünf Duell der Regular Season verliessen die «Preds» das Eis dreimal als Sieger, einmal verloren sie nach Penaltyschiessen, ein weiteres Mal nach 60 Minuten.
Spielplan:
Spiel 1: 27. April, 2 Uhr
Spiel 2: 29. April, 1 Uhr
Spiel 3: 1. Mai, 2 Uhr
Spiel 4: 3. Mai, 3.30 Uhr
Spiel 5: 5. Mai (evtl.)
Spiel 6: 7. Mai (evtl.)
Spiel 7: 10. Mai (evtl.)
Ritter gegen Haie – das dürfte zu einem äusserst ausgeglichenen Duell werden. Sowohl die Vegas Golden Knights als auch die San Jose Sharks kugelten ihre Gegner in der ersten Runde mit einem «Sweep» (Serie ohne Niederlage) raus. Beide Teams sind also in Topform.
Vegas kann sich auf einen äusserst starken Torhüter verlassen. Marc-André Fleury hat in bislang vier Playoff-Spielen gerade mal drei Gegentore zugelassen. Das ist die perfekte Ausgangslage für das schnelle Umschaltspiel der Golden Knights. Sie haben schon die ganze Saison bewiesen, dass sie mit ihrem Tempo den Gegner überfordern können. Ob der Zuger Luca Sbisa zum Einsatz kommt ist unklar. Der Verteidiger ist nach einer Verletzung auf dem Weg zurück.
Auch die Sharks können sich auf einen grossartigen Rückhalt verlassen. Martin Jones bewegte sich in der Serie gegen Anaheim auf ähnlichem Niveau wie Fleury. Auch die Offensivproduktion funktioniert wunderbar. In der ersten Runde haben die Kalifornier vier Tore pro Spiel erzielt. Der Herisauer Timo Meier dürfte in San Joses dritter Linie auflaufen. Trainer Peter DeBoer sagte vorausblickend auf die Serie gegen Vegas: «Wir haben gerade vier Mal in Serie gewonnen. Ich wäre ein Idiot, wenn ich die Linien umstellen würde.»
In der Regular Season gewannen die Golden Knights drei der vier Duelle – einmal davon nach Verlängerung. Der einzige Sieg der Sharks kam ebenfalls in der Verlängerung zustande.
Spielplan:
Spiel 1: 26. April, 4 Uhr
Spiel 2: 28. April, 2 Uhr
Spiel 3: 30. April, 4 Uhr
Spiel 4: 2. Mai, 4 Uhr
Spiel 5: 4. Mai, 4 Uhr
Spiel 6: 6. Mai (evtl.)
Spiel 7: 8. Mai (evtl.)
Das Duell zwischen Tampa und Boston ist auch die Affiche zwischen dem drittbesten und dem viertbesten Team der Regular Season. So darf denn auch eine ausgeglichene Serie erwartet werden.
Die Bruins-Reihe mit Patrice Bergeron, David Pastrnak und Brad Marchand ist etwas vom besten, was das Eishockey aktuell zu bieten hat. Die drei Stürmer überforderten Toronto in der ersten Runde komplett. Allerdings kam von den anderen Sturmtrios noch etwas wenig: Wenn die Paradelinie aber nicht performte, war Flaute angesagt. Zudem zeigte sich Torhüter Tuukka Rask in der ersten Runde nicht immer stilsicher.
Die Tampa Bay Lightning hatten gegen die New Jersey Devils mit Nico Hischier mehr Mühe, als es das Resultat vielleicht vermuten lässt. Die Topline um Steven Stamkos, Nikita Kutscherow und T.J. Miller ist über jeden Zweifel erhaben und schiesst Tor um Tor. Doch gerade defensiv zeigte der Stanley-Cup-Sieger von 2004 wie eigentlich schon die ganze Saison durch einige Mängel. Die Lightning lassen so viele Schüsse auf das eigene Tor zu, wie kaum ein anderes Playoff-Team. Umso wichtiger ist, dass Torhüter Andrei Vasilevskiy seine gute Form aus der ersten Runde konservieren kann.
Spielplan:
Spiel 1: 28. April, 21 Uhr
Spiel 2: 30. April, 1 Uhr
Spiel 3: 2. Mai, 1 Uhr
Spiel 4: 4. Mai, 1 Uhr
Spiel 5: 6. Mai (evtl.)
Spiel 6: 8. Mai (evtl.)
Spiel 7: 10. Mai (evtl.)
Bereits zum zehnten Mal kommt es zur Playoff-Begegnung zwischen den Washington Capitals und den Pittsburgh Penguins – nur einmal setzten sich die «Caps» durch. Besonders schmerzhaft waren die Niederlagen in den letzten beiden Jahren. Washington unterlag jeweils als Qualifikationssieger.
Auch in diesem Jahr treten die Capitals mit dem Heimvorteil an und zählen auf die Impulse von Alexander Owetschkin, der zum 6:3 gegen Columbus zwei Tore beitrug. Der Russe erzielte in den laufenden Playoffs bislang fünf Tore, eines weniger als Sidney Crosby, der Starspieler der Penguins. In den Playoff-Direktduellen lag es bislang nicht am Russen, dass es für die «Caps» nicht reichte. Owetschkin gelangen in den 20 Partien gegen Pittsburgh 12 Tore und 14 Assists.
Capitals-Schreck Crosby wird auch in dieser Serie wieder eine äusserst wichtige Rolle zukommen. In 19 Playoff-Partien gegen Washington hat «The next one» 22 Punkte (10 Tore, 12 Assists) erzielt. Ein Fragezeichen steht hinter Jewgeni Malkin. Der Center ist angeschlagen und seine Situation soll jeden Tag neu beurteilt werden. Fällt er aus, fehlt den Penguins ein wichtiges Puzzleteil für einen erfolgreichen Auftritt im Conference-Halbfinal.
In der Regular Season gewannen beide Teams je zwei Duelle. Davon jeweils eines zuhause und eines auswärts.
Spielplan:
Spiel 1: 26. April, 1 Uhr
Spiel 2: 29. April, 21 Uhr
Spiel 3: 1, Mai, 1.30 Uhr
Spiel 4: 3. Mai, 1 Uhr
Spiel 5: 5. Mai (evtl.)
Spiel 6: 7. Mai (evtl.)
Spiel 7: 9. Mai (evtl.)