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Protest in Italien: 200'000 demonstrieren gegen Regierung.

epa07354959 A general view of the national trade union demonstration CGIL, CISL e UIL from 'Piazza della Repubblica' to 'Piazza San Giovanni' in Rome, 09 February 2019. The nationa ...
Die Gewerkschaften machen gegen Italiens Regierung mobil.Bild: EPA/ANSA

Protest gegen Salvini und Co. nimmt zu – 200'000 Italiener demonstrieren gegen Populisten

09.02.2019, 16:48
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Ungefähr 200'000 Personen haben sich am Samstag in Rom auf dem zentralen Platz San Giovanni versammelt, um gegen Italiens populistische Regierung zu protestieren. Die Zahl nannten die italienischen Gewerkschaften, die zum Protest aufgerufen hatten.

An der Demonstration beteiligten sich Rentner- und Schülerverbände sowie die oppositionellen Sozialdemokraten (Partito Democratico/PD). Die Demonstranten versammelten sich auf dem Platz der Republik und zogen bis zur Piazza San Giovanni vor der Lateran-Basilika. Dort finden oft Grosskundgebungen statt.

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Chef des stärksten italienischen Gewerkschaftsverbands CGIL, Maurizio Landini (ganz links).Bild: EPA/ANSA

«Eine Zukunft an der Arbeit» lautete das Motto der Demonstranten, die Massnahmen zur Förderung des Wirtschaftswachstums, der Beschäftigung und zur Senkung des Steuerdrucks forderten.

Sie übten scharfe Kritik an der von der Regierung geplanten Einführung einer Mindestsicherung von 780 Euro monatlich. Die Mindestsicherung werde viele Menschen dazu verführen, sich keinen Job mehr zu suchen, lautet der Vorwurf der Gewerkschaften.

Angeführt wurde der Protest vom neu gewählten Chef des stärksten italienischen Gewerkschaftsverbands CGIL, Maurizio Landini. Dieser gilt als Vertreter des linken Flügels in der Gewerkschaft.

Er übte heftige Kritik an der Regierung aus rechter Lega und populistischer Fünf-Sterne-Bewegung sowie am Budgetplan 2019. Landini protestierte auch gegen die Einwanderungspolitik der Regierung.

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Lega-Chef Matteo Salvini.Bild: EPA/ANSA

«Die Regierungspolitiker sollten weniger in Sozialnetzwerken präsent sein und sich mehr mit der Realität konfrontieren», betonte Landini. «Schon im Herbst hatten wir davor gewarnt, dass die Massnahmen der Regierung Italien in die Rezession drängen würden und die Lage hat sich zunehmend verschlechtert.» An der Demonstration beteiligten sich auch PD-Chef Maurizio Martina und mehrere Oppositionspolitiker.

Die Regierung reagierte kritisch auf den Protest. «Es ist seltsam, dass Gewerkschaften gegen unsere Pensionsreform demonstrieren, die es hunderttausenden Italienern ermöglicht, früher in den Ruhestand zu treten», kommentierte Fünf Sterne-Chef und Vizepremier Luigi Di Maio.

Auch die von der Regierung beschlossene Mindestsicherung sei ein wirksames Mittel zur Armutsbekämpfung, was die Gewerkschaften schätzen sollten, so Di Maio. (sda/apa)

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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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FrancoL
09.02.2019 20:16registriert November 2015
Vielleicht beginnt Italien zu erwachen und merkt dass das Zählen der Roma, das permanente Angreifen der EU und den Macho im Mittelmeer spielen noch keine Verbesserungen für das Volk bedeuten.
Wer anderer Meinung ist kann mir gerne die Erfolge dieser Superregierung anführen.
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Juliet Bravo
09.02.2019 16:53registriert November 2016
Die sollen ruhig nochmals nach Frankreich reisen und den Gilets Mut zusprechen. Es rächt sich. Mit 200‘000 haben sie jetzt eine um ein Vielfaches grössere Zahl gegen sich auf der Strasse. 💪🏼😏
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