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Es gibt Neuigkeiten im Fall «FIFA»: Heute wollen Bundesanwalt Michael Lauber und US-Justizministerin Loretta Lynch in Zürich über den Zwischenstand der Ermittlungen berichten. Bereits am Freitag hat «10vor10» ein Dokument öffentlich gemacht, aus dem hervorgeht, dass Sepp Blatter Fernsehrechte für die Weltmeisterschaften in Südafrika und Brasilien massiv unter Wert an seinen ehemaligen Vize Jack Warner verkauft hat. SRF-Journalist Jean François Tanda war an der Veröffentlichung des Dokumentes beteiligt.
André Marty, Informationschef bei der Bundesanwaltschaft, sagt auf Anfrage von watson: «Die Bundesanwaltschaft wird den Medienbericht des SRF anschauen wie alle anderen Medienberichte auch.» Bundesanwalt Michael Lauber dementiert im Interview mit der «NZZ am Sonntag», dass die Bundesanwaltschaft gegen Sepp Blatter ermittle: «Wir mussten das richtigstellen, nachdem verschiedene Medien geschrieben hatten, die Bundesanwaltschaft ermittle gegen Blatter. [...] Das stimmte und stimmt einfach nicht.»
Währenddessen rumort es in der FIFA. Laut der «SonntagsZeitung» ist Domenico Scala, Präsident der Ethikkommission der FIFA, der grösste Profiteur der momentanen Verhältnisse. Scala hat letzte Woche einen 8-Punkte-Plan zur Reform der FIFA veröffentlicht. Scala ist massgeblich an der Untersuchung gegen Chung Mong-joon beteiligt, der gerne die Nachfolge von Blatter antreten würde. Chung soll Stimmen für Korea als Austragungsort der nächsten WM gekauft haben.
Herr Tanda, was ist von der heutigen Medienkonferenz von Bundesanwalt Lauber und der US-Justizministerin Lynch hinsichtlich Ihrer Blatter-Veröffentlichung zu erwarten?
Jean François Tanda: Ich habe keinen Einblick in die Strafverfolgung im Fall «FIFA». Ich weiss nicht, was Bundesanwalt Lauber und Justizministerin Lynch genau mitteilen werden. Es könnte alles mögliche passieren.
Wird das Dokument, dass «10vor10» veröffentlicht hat, eine Rolle spielen?
Rechtsprofessorin Monika Roth erklärte in der Sendung, dass sich die Justiz mit dem Dokument befassen werden muss. Ob dies bereits der Fall ist oder nicht, entzieht sich meinem Wissen.
Woher haben sie das Dokument? Es kann ja eigentlich nur von der Hausdurchsuchung bei der FIFA oder einer bei Warner stammen.
Das kann ich nicht kommentieren.
Die FIFA hat den Vertrag mittlerweile bestätigt, sagt aber, sie habe ihn 2011 bereits wieder gekündigt, weil Warner nicht gezahlt habe. Ändert das etwas?
Nein. Als der Vertrag 2005 aufgesetzt wurde, wusste die FIFA ja nicht, dass Warner nicht bezahlen würde. Ausserdem hat Warner laut meinen Informationen nie gezahlt. Der Vertrag wurde erst gekündigt, als er in Zusammenhang mit dem Korruptions-Skandal um Mohamed Bin Hammam und der WM-Vergabe nach Katar in Ungnade gefallen ist. Wie Frau Roth sagte, wird dieses Dokument die Rechtsverfolgung beschäftigen müssen, egal ob die FIFA den Vertrag mittlerweile gekündigt hat.
Werden am Montag neue Namen im Fall «FIFA» auftauchen?
Das weiss ich nicht, aber es könnte sein. US-Justizministerin Loretta Lynch hat schon bei den Verhaftungen in Zürich gesagt, dass dies erst der Anfang sei. Die Liste der Angeklagten wird sich also sehr wahrscheinlich noch verlängern.