Thabo Sefolosha, Sie stehen vor
Ihrer 13. NBA-Saison. Kommen
nostalgische Gefühle auf?
Thabo Sefolosha: Nein, wieso? Weil
ich nächstes Jahr 35 werde? Ich denke
nicht, dass das meine letzte NBA-Saison
sein wird. Die vergangene Saison mit
Utah Jazz hat mir viel Selbstvertrauen
gegeben, bis zur Verletzung lief es gut.
Wie geht es Ihrem rechten Knie? Im
Januar hatten Sie eine Innenband-Verletzung
erlitten.
Dem Knie geht es gut. Die lange Sommerpause
kam mir entgegen. Ich trainiere
mit voller Intensität und das Knie hält.
Spürt Ihr Körper die zwölf NBA-Saisons?
Ja, am Morgen, wenn ich aufstehe, spüre
ich sie und am Abend, wenn ich schlafen
gehe (lacht). Aber ich denke, dass ich
noch weitere zwei, drei Saisons in der
NBA spielen kann.
Zum Saisonstart sind Sie aber für
fünf Spiele gesperrt, wegen eines
Drogenvergehens.
Das ist nicht ideal. Aber ich habe es mir
selbst eingebrockt und muss damit umgehen.
Was haben die verantwortlichen
Leute von Utah Jazz zu Ihrem Vergehen
gesagt?
Es gab natürlich Gespräche mit dem
Management, und dass es nicht erfreut
war, ist logisch.
Und der Coach, Quin Snyder?
Der ist gut.
Hat er nicht gesagt: «Oh, dieser
Thabo. Zuerst die Probleme mit der New Yorker
Polizei und jetzt diese Kifferstory?»
Nein, er war natürlich nicht glücklich,
das ist klar. Das war ein Fehler von mir
und ich habe daraus gelernt.
Haben Sie geglaubt, bei einem verletzten
Spieler würden keine
Doping- und Drogenkontrollen
durchgeführt?
Ja. Ich wusste im Januar, dass meine
Saison vorbei ist, und dachte, ich werde
nicht geprüft. Aber die Kontrolleure
kamen zu mir nach Hause.
Danach wussten Sie, dass etwas auf
Sie zukommen wird?
Ja, auch wenn es noch eine gewisse
Zeit dauerte, bis das Ganze publik
wurde.
Wie hat Ihre Frau reagiert?
Die war natürlich auch nicht erfreut,
das ist normal. Das ist nicht das
Image, das ich der Jugend vermitteln
will. Ich bin Familienvater
und habe zwei Kinder.
Natürlich ärgere ich mich,
dass es publik wurde, weil
ich denke, dass dies eine
private Sache ist. Aber wie
gesagt: Es ist mein Fehler.
Themawechsel: Die
Golden State Warriors
haben drei der vier
letzten Meisterschaften
gewonnen.
Wie ist ihre Dominanz
zu brechen?
Das wird sehr schwer.
Man sieht es auch an
der Reaktion der
Konkurrenz. Gut, LeBron
James hat zu den
LA Lakers gewechselt,
aber sonst haben die grossen
Teams nicht viel investiert. Die
Manager sagen sich: «Wir warten
die nächsten drei, vier Jahre ab,
bis die Zeit der Warriors vorbei
ist, erst dann investieren wir
wieder richtig.»