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USA verdächtigen Assad-Truppen eines neuen Chemiewaffen-Angriffs

USA verdächtigen Assad-Truppen eines neuen Chemiewaffen-Angriffs

22.05.2019, 00:3422.05.2019, 00:35
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Die USA haben Hinweise auf eine möglichen erneuten Chemiewaffen-Angriff der Truppen des syrischen Präsidenten Baschar a-Assad. Dies gab das US-Aussenministerium am Dienstag (Ortszeit) in einer Erklärung bekannt.

Die Amerikaner gehen von einer «mutmasslichen Chlorgas-Attacke im Nordwesten Syriens am Morgen des 19. Mai.» aus. Diesen Hinweisen werde nunmehr nachgegangen. Den US-Angaben zufolge sollen Chemiekampfstoffe während der Offensive in der von Dschihadisten kontrollierten Region Idlib zum Einsatz gekommen sein.

«Wir wiederholen unsere Warnung: Falls das Assad-Regime Chemiewaffen benutzt, werden die USA und unsere Verbündeten schnell und in angemessener Weise antworten», sagte eine US-Aussenamtssprecherin weiter.

Das US-Aussenministerium warf Russland und der syrischen Regierung zudem eine anhaltende Desinformationskampagne vor. Diese habe das Ziel, andere für Chemiewaffeneinsätze in Syrien verantwortlich zumachen. Die Fakten seien aber eindeutig, die Regierung von Baschar al-Assad sei für fast alle bestätigten Chemiewaffenangriffe verantwortlich.

Kein Einzelfall

Im Syrien-Konflikt wurde schon mehrfach Giftgas eingesetzt. Für einen Angriff mit dem Giftgas Sarin auf das Dorf Chan Scheichun im April 2017 mit mehr als 80 Toten hatte die Uno die Regierungstruppen von Assad verantwortlich gemacht. Auch für einen Chemiewaffenangriff in der früheren Rebellenbastion Ost-Ghuta im April diesen Jahres, bei dem mehr als 40 Menschen getötet wurden, machten westliche Staaten die Assad-Regierung verantwortlich. Die USA, Frankreich und Grossbritannien flogen daraufhin Vergeltungsangriffe auf Chemiewaffenanlagen in Syrien. Syrien und Russland wiesen solche Vorwürfe stets zurück.

Damaskus gibt obendrein an, seit einem Abkommen von 2013 über keine Chemiewaffen mehr zu verfügen. (sda/afp/reu)

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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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AquaeHelveticae
22.05.2019 06:17registriert September 2018
So dumm kann doch nicht einmal ein Diktator sein.
Immer kurz bevor eine Schlacht gewonnen ist überschreitet er eine rote Linie? Nur um den Verbündeten seiner Feinde einen Vorwand zu liefern?
Gerade in Anbetracht der Situation mit dem Iran erinnert man sich an Tonkin, die Brutkastenlüge oder Husseins Massenvernichtungswaffen.
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