«Ich war wieder fähig, schnörkelloses Tennis zu spielen, so wie gestern, sehr aggressiv halt», freut sich Roger Federer nach seinem 999. Toursieg. Bei diesem hatte er in nur 53 Minuten Grigor Dimitrov – immerhin die Weltnummer 11 – mit 6:2, 6:2 nach Hause geschickt. Im Viertelfinal am Tag zuvor demontierte der 33-Jährige James Duckworth gar in 39 Minuten mit einem neuen Temporekord.
Federer weiss aber selbst, dass so eine Darbietung wie gegen Dimitrov kaum alltäglich werden wird. «Gegen einen sehr guten Spieler ist dies ein gutes Resultat», sagt er gegenüber der ATP.
Am Sonntag wird der Finalverlierer vom letzten Jahr nicht nur in seinem 125. Endspiel nach dem 83. Titel greifen, sondern strebt auch als dritter Spieler die 1000 Karrierensiege zu erreichen. Chancen rechnet er sich dabei gute aus: «Ich bin froh, konnte ich erneut Kraft sparen. Ich bin frisch für den Final. In dieser Beziehung habe ich gegenüber Raonic wohl einen kleinen Vorteil.» Der Kanadier mühte sich im Halbfinal mit 34 Assen in zweieinhalb Stunden mit Kei Nishikori beim 6:7, 7:6, 7:6 über die Maximaldistanz ab.
Trotzdem warnt der Baselbieter. «Es wird eine andere Partie.», Raonics Spiel basiert auf dem enorm starken Aufschlag. «Aber er hat sich auch von der Grundlinie stark verbessert.»
«Es wäre unglaublich, wenn ich den 1000. Sieg in einem Final und in Brisbane holen könnte», sagt Federer auf die Ausgangslage angesprochen. An Selbstvertrauen mangelt es ihm auf jeden Fall nicht: «Das habe ich noch vom alten Jahr mitgenommen.»
Bereits früh in der Saison befindet sich Federer in guter Form. An der australischen Ostküste stellte er unter Beweis, dass er für das Australian Open, das am 19. Januar beginnt, gerüstet ist. «Wenn ich so spiele, geht alles einfacher», sagte Federer, der in seinen starken Auftritt aber nicht zuviel hineininterpretieren wollte. «Die Saison ist noch jung.»