Bevor wir zu den Highlights kommen, hier zunächst die Resultate von Week 13:
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Die Detroit Lions haben im 12. Anlauf endlich den ersten Sieg der aktuellen Saison und nach 364 Tagen Wartezeit eingefahren. Der 27:23-Erfolg gegen die Minnesota Vikings ist ein Drama in drei Akten um Quarterback Jared Goff – der Neuzugang von den LA Rams schien den ersten Sieg trotz einer 20:6-Pausenführung noch zu verspielen.
Im Schlussviertel warf Goff beim Stand von 23:21 erst eine Interception, dann ermöglichte er den Vikings mit einem Fumble bei einem kurzen vierten Versuch an der eigenen 28-Yard-Linie auch noch den Touchdown zur 27:23-Führung.
Die Two-Point-Conversion der Vikings missglückte allerdings und so hatten die Lions noch eine Chance – und die nützte Goff. Mit 1:50 Minuten auf der Uhr führte er sein Team noch einmal übers ganze Feld und warf schliesslich vier Sekunden vor Schluss mit dem allerletzten Versuch den Touchdown-Pass auf Amon-Ra St. Brown.
GOFF TO ST. BROWN AND THE LIONS WIN AT THE BUZZER! #OnePride #MINvsDET pic.twitter.com/duobP8B2ZK
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Den Game-Ball überreichten die Lions-Spieler nach der Partie ihrem Trainer Dan Campbell, der seinen ersten Sieg als Lions-Headcoach feiern konnte. Doch diesem war nicht zum Feiern zumute: Campbell widmete den Sieg an der Pressekonferenz nach dem Spiel den Opfern der Schiesserei an der Oxford High School nördlich von Detroit, wo ein 15-Jähriger letzte Woche vier Schüler getötet und sieben weitere verletzt hatte.
Tom Brady und seine Tampa Bay Buccaneers haben mit einem 30:17 gegen die Atlanta Falcons den dritten Sieg in Serie eingefahren. Wie so oft in den letzten Wochen hinterliess der «Bucs»-Spielmacher dabei allerdings einen zwiespältigen Eindruck. Mit 368 Passing Yards und vier Touchdown-Pässen konnte sich seine Bilanz eigentlich sehen lassen, wäre da nicht dieser eine Spielzug kurz vor der Pause gewesen.
Der «GOAT» wollte bei 2nd & 9 aus der eigenen Endzone heraus einen kurzen Pass auf seinen Running Back Lennard Fournette werfen, übersah dabei aber Atlantas Defensive End Marlon Davidson. Der 1,91 Meter grosse 137-Kilo-Koloss kriegte den Ball von Brady genau in die Arme serviert und hatte danach keine Mühe, in die Endzone zu laufen.
FALCONS PICK-6. @marlondavidson7 #DirtyBirds
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Für Davidson war es ein besonderer Moment: Es war der erste Touchdown seiner NFL-Karriere und dann noch ausgerechnet gegen den wohl besten Quarterback aller Zeiten. Vor Davidson schafften nur zwei weitere Defensive Linemen einen Pick Six gegen den «GOAT», das war 2003 und 2009.
Für Brady war es bereits die siebte Interception in den letzten fünf Spielen und der erste Pick Six der laufenden Saison. Insgesamt kommt er damit auf 17 Interceptions, die sogleich zu einem Touchdown führten. Trotz seiner langen Karriere liegt Brady damit nur auf Rang 19 der ewigen «Schlechtestenliste». Von den aktiven Quarterbacks haben Matthew Stafford (26), Matt Ryan (19) und Ben Roethlisberger (18) mehr Pick Sixes auf dem Konto als Brady.
Die Seattle Seahawks sind nach drei Pleiten in Serie auf die Siegesstrasse zurückgekehrt. Beim 30:23 gegen die San Francisco 49ers legte der Super-Bowl-Gewinner von 2013 gleich mit einem Trick Play los. Statt zum Punter flog der Snap bei einem vierten Versuch zu Running Back Travis Homer, der den Ball dann fast ungehindert über 73 Yards in die gegnerische Endzone trug. Die frühe Seahawks-Führung war perfekt.
The @Seahawks pull off the 73-YARD FAKE PUNT TOUCHDOWN. #Seahawks
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Danach ging es in einem verrückten Spiel stets hin und her. Nach der zweiten Interception des erneut wenig überzeugenden 49ers-Quarterback Jimmy Garoppolo holten sich die Seahawks im dritten Viertel durch einen Touchdown-Pass von Russell Wilson auf Tyler Lockett schliesslich die vorentscheidende 30:23-Führung.
Back corner. Too pretty. @DangeRussWilson ➡️ @TDLockett12
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Vier Minuten vor Schluss hätten die Seahawks dann mit einem weiteren Touchdown endgültig für die Entscheidung sorgen können. Gerald Everett leistete sich allerdings seinen zweiten Fumble, sodass die 49ers noch einmal die Chance auf den Ausgleich bekamen. Garoppolo und Co. kamen noch einmal bis an die gegnerische 3-Yard-Linie, wurden dort allerdings gestoppt, womit die Partie entschieden war.
Die Los Angeles Chargers halten mit einem 41:22-Sieg gegen die Cincinnati Bengals ihre Playoff-Hoffnungen am Leben. In einem Spiel mit insgesamt sieben Turnovern sorgte schliesslich ein Fumble von Bengals-Running-Back Joe Mixon für die Entscheidung zugunsten der Chargers. Im vierten Quarter verlor Mixon die Kontrolle über den Ball, so dass sich Chargers-Verteidiger Tevaughn Campbell das Ei schnappen und über 61 Yards zum 30:22 in die Endzone der Bengals tragen konnte.
Scoop and Score for the @Chargers! #BoltUp
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Für das Highlight des Nachmittags sorgte zuvor bereits Chargers-Quarterback Justin Herbert. Zu Beginn des zweiten Viertels warf er einen 44-Yard-Touchdown zum 21:0 auf seinen Teamkollegen Jalen Guyton. Die Twitterer von Next Gen Stats berechneten, dass der Ball eine Flugkurve von 61,2 Yards zurücklegte, was den Pass zur zweitlängsten Completion durch die Luft der bisherigen NFL-Saison macht. Noch länger in der Luft war nur die Hail Mary von Browns-Quarterback Baker Mayfield gegen die Arizona Cardinals.
Justin Herbert is throwing it out of this world today 😱 #BoltUp
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Es wäre eigentlich ein freudiges Ereignis gewesen: Weil sich die Nummer 1 Matt Ammendola verletzte, wurde Ersatzkicker Alex Kessman von den New York Jets kurz vor dem Wochenende für die Partie gegen die Philadelphia Eagles aufgeboten. Doch das NFL-Debüt verkam für den 23-Jährigen zum absoluten Albtraum: Kessman verballerte zwei Extrapunkte aus jeweils 15 Yards und wurde danach auf die Bank verbannt. Jets-Coach Robert Saleh verzichtete in der Folge auf sämtliche Field-Goal-Versuche und liess die vierten Versuche stets ausspielen.
Zur grossen Figur des Tages wurde ein weiterer Aushilfsspieler: Gardner Minshew ersetzte bei den Philadelphia Eagles den verletzten Quarterback Jalen Hurts und spielte gross auf. Der berühmteste Schnauzer der Liga zeigte gegen die löchrige Jets-Defense das Spiel seines Lebens und verpasste am ganzen Abend nur fünf Würfe. Insgesamt kam Minshew, der in Top-Gun-Manier aufmarschierte, beim 33:18-Sieg seiner Eagles auf 242 Passing Yards und zwei Touchdowns.
Top Gun (Gardner Minshew's Version)pic.twitter.com/PdaaFAtAS7
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Die Kansas City Chiefs schlugen die Denver Broncos mit 22:9 und machten damit einen grossen Schritt in Richtung Playoffs. Patrick Mahomes erwischte einmal mehr einen durchwachsenen Abend: Der Chiefs-Quarterback kam nur auf 184 Passing Yards und leistete sich eine Interception, allerdings eröffnete er das Skore im ersten Viertel mit einem sehenswerten Rushing-Touchdown.
.@PatrickMahomes took it to the house himself 😏 #ProBowlVote
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Für den Unterschied sorgte die Defense des Super-Bowl-Gewinners von 2019: Broncos-Quarterback Teddy Bridgewater leistete sich zwei Interceptions, mit der zweiten sorgte Chiefs-Safety Daniel Sorensen mit einem Pick Six neun Minuten vor Schluss für die endgültige Vorentscheidung.
Daniel Sorensen TO THE HOUSE. 75-yard Pick-6! #ChiefsKingdom
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Ein Hitchcock-Finale gab es beim 20:19-Sieg der Pittsburgh Steelers gegen die Baltimore Ravens. Trotz Rücktrittsgerüchten unter der Woche lief Ben Roethlisberger gegen Ende des Spiels zu Höchstform auf und sorgte mit einem Touchdown-Pass auf Diontae Johnson 1:48 Minuten vor Schluss für die Steelers-Führung. Eine Two-Point-Conversion liess den Vorsprung gar auf 20:13 wachsen.
Big Ben to Diontae Johnson! The @Steelers take the lead with 1:48 left! #HereWeGo
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Doch die Ravens um Quarterback Lamar Jackson drehten nochmals auf und schafften 12 Sekunden vor dem Ende den dringend nötigen Touchdown zum 19:20.
LAMAR TO SAMMY. TD RAVENS.
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Headcoach John Harbaugh pokerte in der Folge und wollte mit einer Two-Point-Conversion den Sieg erzwingen. Doch der Versuch missglückte. Tight End Mark Andrews rutschte Jacksons nicht optimal getimter Pass durch die Hände, worauf der Ravens-Quarterback wütend seinen Helm zu Boden schmiss.
The two-point attempt is NO GOOD. #BALvsPIT pic.twitter.com/tl74jaHz9x
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Die Arizona Cardinals stehen als erstes und bislang einziges Team bei zehn Saisonsiegen. Beim Comeback von Stamm-Quarterback Kyler Murray besiegten die Cardinals die Chicago Bears mit 33:22. Und Murray legte gleich los, als wäre er nie weg gewesen: Im ersten Drive fand er DeAndre Hopkins, der mit einem grossartigen Catch in die Endzone flog.
KYLER AND HOPKINS ARE BACK. #RedSea
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Ansonsten überzeugte Murray vor allem am Boden: Er lief für 59 Yards sowie zu zwei Touchdowns und hat nun als viertjüngster Spieler überhaupt die 10'000-Yard-Marke übertroffen.
Kyler Murray doing Kyler Murray things. @K1 #RedSea
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Der grosse Unglücksrabe der Bears war Andy Dalton. Der Quarterback verbuchte zwar 229 Passing Yards und zwei Touchdown-Pässe, warf allerdings gleich vier Interceptions. Immerhin sorgten die Bears mit einem schönen Trick Play auch noch für ein Highlight: Über Running Back David Montgomery und Wide Receiver Jakeem Grant kam der Ball zu Spielmacher Dalton, der einem Tackle auswich und den Ball weit zu einem neuen First Down warf.
The Bears executed this trick play to perfection! #DaBears
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Die Houston Texans scheiden als erstes Team aus dem Playoff-Rennen aus. Die 0:31-Blamage gegen die Indianapolis Colts war bereits die zehnte Niederlage im zwölften Spiel. Die Quarterbacks der Texans brachten zusammen nur 94 Yards zustande, Tyrod Taylor warf eine Interception. Das Laufspiel funktionierte mit insgesamt 84 Yards auch nicht nach Plan. Bester Mann bei den Colts war einmal mehr Running Back Jonathan Taylor, der 143 Yards abspulte und zwei Touchdowns erzielte.
Die Los Angeles Rams haben ihren Negativlauf nach drei Niederlagen in Folge beendet und den Jacksonville Jaguars eine 37:7-Abreibung verpasst. Quarterback Matthew Stafford präsentierte sich mit 295 Passing Yards und drei Touchdown-Pässen in absoluter Bestform.
Stafford liess sich auch von kleinen Ungereimtheiten nicht aus der Ruhe bringen: Als er zu Beginn des Schlussviertels stolperte und seinen eigenen Mitspieler tackelte, blieb er cool und warf im nächsten Angriff humpelnd einen Touchdown zu Odell Beckham Jr.
JUMP BALL TO OBJ 🔥 #RamsHouse
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