Am Sonntag hat der US-Präsident erstmals gegen Robert Mueller direkt ausgeteilt. Mit scharfen Worten hat er die Unabhängigkeit der Untersuchung des Sonderermittlers in der Russlandaffäre in Frage gestellt. «Glaubt irgendjemand, dass das fair ist? Und ausserdem, es gibt KEINE ABSPRACHEN», schrieb Trump. Das ist bemerkenswert. Bislang schreckte Trump davor zurück, Mueller direkt zu attackieren.
Why does the Mueller team have 13 hardened Democrats, some big Crooked Hillary supporters, and Zero Republicans? Another Dem recently added...does anyone think this is fair? And yet, there is NO COLLUSION!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) March 18, 2018
Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass Trump den Sonderermittler bald feuert. Führende Republikaner sind alarmiert: «Wenn er Mueller entlassen würde, wäre dies der Anfang vom Ende seiner Präsidentschaft», sagt etwa der republikanische Senator Lindsey Graham.
Senator Jeff Flake sieht dies ähnlich. «Wenn er sich tatsächlich Mueller vorknöpft, werden wir handeln». Allerdings ist es völlig offen, ob der republikanisch dominierte Kongress bei einer Entlassung von Mueller Massnahmen ergreifen würde.
Trump nahm am Wochenende erneut auch den am Freitag gefeuerten Ex-FBI-Vize Andrew McCabe und dessen im vergangenen Jahr von Trump entlassenen Chef James Comey ins Visier.
McCabe hatte angekündigt, er wolle bald Memos über die Treffen mit Trump veröffentlichen. Trump bringt sich schon mal in Stellung. «Können wir diese einfach Fake-Memos nennen? », so der US-Präsident. Er habe nur wenig Zeit mit McCabe verbracht, dabei habe dieser nie Notizen gemacht.
Spent very little time with Andrew McCabe, but he never took notes when he was with me. I don’t believe he made memos except to help his own agenda, probably at a later date. Same with lying James Comey. Can we call them Fake Memos?
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) March 18, 2018
McCabe hatte sich nach seiner Entlassung am Freitag als Opfer eines «Krieges» der Trump-Regierung gegen das FBI und gegen Mueller bezeichnet.
McCabe bekommt nun Schützenhilfe des ebenfalls gefeuerten Ex-FBI-Chefs James Comey. «Herr Präsident, das amerikanische Volk wird meine Geschichte sehr bald hören. Dann könnten die Bürger selbst urteilen, wer ehrenhaft ist und wer nicht.» Ein Buch des entlassenen FBI-Chefs erscheint nächsten Monat.
Dem früheren Ex-CIA-Direktor John Brennan platzte am Wochenende der Kragen wegen Trump. In einem wutentbrannten Tweet zog er wegen der Entlassung von McCabe über den US-Präsidenten her.
When the full extent of your venality, moral turpitude, and political corruption becomes known, you will take your rightful place as a disgraced demagogue in the dustbin of history. You may scapegoat Andy McCabe, but you will not destroy America...America will triumph over you. https://t.co/uKppoDbduj
— John O. Brennan (@JohnBrennan) March 17, 2018
Brennan hat das Heu mit Trump schon lange nicht auf der gleichen Bühne. Er hatte unter Barack Obama als CIA-Direktor gedient und räumte seinen Platz am Tag der Amtseinführung von Donald Trump.
(amü)